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Unheimliche Wetter-Prognose für den Sommer: „Niemand sollte seinen Urlaub danach planen“

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Von: Kathrin Reikowski

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Erwartet uns ein Hitzesommer in 2023? Wetterexperte Dominik Jung sieht in den neuesten Sommerprognosen nur eine kleine Abweichung.

Kassel – Schon im April könnte es das Wetter in sich haben: Gemessen am neuen Klimamittel der Jahre 1990 bis 2020 könnte der April ein bis zwei Grad wärmer ausfallen. Wetterexperte Dominik Jung von Wetter.net blickt in einer Sommerprognose auf die kommenden Monate, beruft sich dabei auf das NOAA-Modell, den US-amerikanischen nationalen Wetterdienst für Klimaprognosen.

Diese Tendenz setze sich im Mai fort, und dann auch im Sommer. „Und auch im Juni keine große Überraschung“, meint Jung. „Wie sollte es anders sein? Auch hier wird eine Abweichung berechnet von ein bis zwei Grad. Also auf einen ohnehin warmen Zeitraum wird nochmal was oben drauf gepackt.“ Ein ähnliches Bild zeigt sich demnach im Juli.

Das sind die wärmsten Jahre in Deutschland seit 1881

JahrDurchnittstemperatur
201810,5 Grad
202010,4 Grad
201910,3 Grad
201410,3 Grad
200010,3 Grad
Quelle: Kachelmannwetter

Hitzesommerprognose von Wetter.de: Dominik Jung sieht nur eine Abweichung

Lediglich im August könne es laut der Prognose im Süden Deutschlands nur 0,5 Grad mehr als im Klimamittel der vergangenen 30 Jahre geben, im Norden Deutschlands allerdings wieder die ein bis zwei Grad mehr auf dem Thermometer. Das heißt allerdings immer noch, dass die Temperaturen über den Temperaturen liegen, die wir aus dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre gewöhnt sind. „Das sind alles nur Klimatrends, niemand sollte seinen Urlaub danach planen“, sagt Jung.

BR24-Wetterexperte Michael Sachweh ist sich aber sicher, dass Langzeitprognosen immer besser werden, auch wenn sie „noch in den Kinderschuhen stecken“.

Klimawandel schreitet voran - So kann man vorsorgen

Die Hitzesommer-Prognosen erinnern an den Sommer 2022, der sich bereits extrem heiß anfühlte. Konzentrationsprobleme, Kreislaufschwierigkeiten, starke gesundheitliche Belastungen für ältere oder schwächere Menschen sind die Folge.

Ende März hat der Weltklimarat einen neuen Abschlussbericht vorgelegt. Die Kernaussagen: Der Klimawandel schreitet rascher voran als erwartet und die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen reichen bei Weitem nicht aus, um die Erwärmung auf 1,5 oder zumindest auf weniger als 2 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. 

In jedem Fall gilt: Auch für den Sommer 2023 sind Vorsorge und Selbstfürsorge wichtig.

Ostseeküste
Spaziergänger gehen auf der Seebrücke an der Ostseeküste. © Jens Büttner/dpa

Und auch auf höherer Ebene wird umgedacht: Wie schaffen es Städte, nicht im Hitzekollaps unterzugehen? (dpa/kat)

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