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Klima-Kleber in Berlin: Debatte über Selbstjustiz – Blaulicht-Einsatzfahrzeug muss bei Aktion halten

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Von: Romina Kunze

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Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ blockieren neben weiteren Orten die Schillingbrücke in Berlin.
Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ blockieren neben weiteren Orten die Schillingbrücke in Berlin. Jüngst auch Einsatzkräfte der Feuerwehr bei einer Blaulichtfahrt. © Jonas Gehring/imago

In ihrer Forderung nach der Klima-Wende will die „Letzten Generation“ kommende Woche Berlin „lahmlegen“. Schon jetzt treffen Einsatzkräfte und Aktivisten aufeinander.

München – Es sind Bilder, wie sie mittlerweile fast täglich durch die Medien und das Netz kursieren: Aktivisten der „Letzten Generation“ sitzen festgeklebt auf der Straße, der Verkehr kommt zum Erliegen. So auch in Berlin, wo die Klima-Protestler ab nächster Woche den Alltag lahmlegen wollen.

Doch schon jetzt machen die Klima-Kleber auf sich aufmerksam: Am Donnerstag (20. April) behinderten sie in Berlin den Mannschaftsbus der BR Volleys, zuvor zogen sie in einem Protestmarsch durch Teile der Hauptstadt. Nun soll auch ein Feuerwehrwagen mit Blaulicht vor ihnen haben halten müssen.

Feuerwehr rückt mit Blaulicht in Sirene an – Klima-Kleber rühren sich nicht

Ein Exklusiv-Video der Bild zeigt, wie das Einsatzfahrtzeug vor einer Sitzkette der Aktivisten in der Nähe der Deutschen Oper stehen bleibt. Auch Blaulicht und Sirene bewegen die Klima-Kleber nicht dazu, die Bahn freizugeben. Erst nach Einschreiten der Polizei, die die Protestierenden von der Fahrbahn trugen, konnte das Fahrzeug passieren.

Ein Vorbote für das, was Einsatzkräfte und Bewohner kommende Woche erwarten wird? Laut eigenen Angaben der Protestbewegung wollen bis zu 800 Aktivisten der „Letzten Generation“ in den nächsten Tagen Aktionen durchführen. Vorrangig seien diese im Berliner Regierungsviertel geplant.

Klima-Kleber wollen Berlin lahmlegen: Im Netz tobt eine Debatte über Selbstjustiz

Nicht das erste Mal, dass die Proteste der Klima-Kleber auch Fahrzeuge des Rettungsdienstes ausbremsten: Ende Februar zwang eine Aktion einen Rettungswagen dazu, auf einer Alarmfahrt einen Umweg zu fahren. Eine hitzige Debatte löste der tragische Tod einer Radfahrerin aus, nachdem Rettungskräfte erst verspätet am Unfallort mit einem Betonmischer eingetroffen waren. Ein Stau hatte sich durch die Klima-Kleber gebildet.

Und auch jetzt, nach den jüngsten Aktionen der Klima-Kleber und mit Blick auf die kommende Woche, wird im Netz wild diskutiert: Während sich die „Letzte Generation“ laut einem ihrer Aktivisten im Dienst einer gerechten Sache sehen und somit auch Opfer in Kauf nehmen wollen, herrscht wenig Verständnis unter vielen Nutzern im Netz. Vor allem die Frage danach, ob es erlaubt ist selbst Hand anzulegen und die Klima-Kleber von der Straße zu ziehen, beschäftigt derzeit. Auch der Begriff um Notwehr fällt in diesem Kontext.

Die Polizei Berlin mahnt auf Twitter vor Selbstjustiz: „Das Versammlungsrecht ist elementarer Teil unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Straftaten und Ordnungswidrigkeiten im Rahmen der aktuellen Klimaproteste verhindern und verfolgen wir konsequent“, schreibt sie auf der Kurznachrichten-Plattform. (rku)

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