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„Mit Spenden beworfen“: Klima-Kleber schwimmen wohl im Geld – und könnten bald gar Quittungen ausstellen

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Von: Victoria Krumbeck

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Die Klimagruppe „Letzte Generation“ soll einen gemeinnützigen Verein gegründet haben. Dadurch können sie Spenden steuerlich absetzen. Der Staat würde damit die Klimagruppe mittelbar unterstützen.

München - Die Klimagruppe „Letzte Generation“ will auf den Klimaschutz aufmerksam machen und dafür sind ihnen einige Mittel recht: Sie kleben sich auf Straßen, seilen sich von Brücken ab und gehen dafür sogar ins Gefängnis. Doch damit verärgern sie oftmals die Autofahrer, die die Leidtragenden der Klebe-Aktionen sind. Auch die materiellen Kosten sind hoch. Zwischen 716 und 12.000 Euro können die Blockaden schon einmal kosten. Spenden decken viele der Kosten ab und das bedeutet auch, dass der Staat die Aktionen indirekt unterstützt.

„Letzte Generation“ gründet gemeinnützigen Verein - Gruppe profitiert vom Staat

Wie finanziert sich eigentlich die „Letzte Generation“? Eine Sprecherin der Klima-Gruppe erklärte Merkur.de von IPPEN.MEDIA, dass sich die Gruppe vorrangig durch Spenden finanziere. In der Vergangenheit wurden diese über Crowdfunding-Kampagnen oder direkt über das Spendenformular auf der Homepage der Aktivistengruppe an die „Letzte Generation“ gespendet. Weitere Gelder sollen in Verbindung mit einem gemeinnützigen Verein stehen. Das soll sich nun ändern. Um die Spenden besser verwalten zu können, hat die „Letzte Generation“ eine gemeinnützige GmbH gegründet. Das hat welt.de aus einer internen Chatgruppe erfahren.

Die Klimagruppe „Letzte Generation“ soll einen gemeinnützigen Verein gegründet haben. Die Gruppe könnte damit Spenden steuerlich absetzten.
Aktivistinnen der „Letzten Generation“ kleben auf der Fahrbahn der Jahnallee in Leipzig fest. © Hendrik Schmidt/dpa

„Klima- und Umweltaufklärung für den Erhalt der lebenssichernden Ökosysteme gemeinnützige GmbH“ lautet der Name der Gesellschaft, die in Hamburg sitzt. Laut Welt-Informationen wurde diese bereits im Juli 2022 gegründet. Damit könnten Spendenquittungen ausgestellt werden. Gleichzeitig bietet der Verein der Klimagruppe die Möglichkeit, ihre Spenden auch steuerlich abzusetzen. Dadurch würde sich der Staat indirekt an den Aktionen der Klimagruppe beteiligen.

„Letzte Generation“ teilt Einblick in Kostenaufstellung: „Mit Spenden beworfen“

Laut Transparenzbericht der „Letzte Generation“ bekamen die Aktivisten im letzten Jahr mehr als 900.000 Euro an Spenden. Die Ausgaben sollen hingegen bei 535.519 Euro liegen. In einer Onlinesitzung der Gruppe sollen laut Welt weitere Informationen über die Kosten bekannt geworden sein. So kostet eine Straßenblockade etwa 716 Euro - die Blockade des Berliner Rings 12.000 Euro. Das Geld wird für Material, Fahrtkosten und Unterkünfte ausgegeben. Im November und Dezember soll die Gruppe deutlich mehr Geld bekommen haben, als sie ausgeben konnte. Sie wurden „mit Spenden beworfen“.

Davor sollen die Gelder der Aktivisten-Gruppe durch den Verein „Elinor Treuhand“ verwaltet worden seien, die Gruppenkonten anbieten. Der Verein wurde für sein Projekt sogar vom Wirtschaftsministerium gefördert. Das Verhältnis zwischen der „Letzten Generation“ und dem Verein wurde seitens Elinor aufgekündigt, wie die „Letzte Generation“ in einem Schreiben erklärte. Zu groß sei das „unternehmerische Risiko“ für Elinor. (vk)

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