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„Unheilvolles Zeichen“: Südostasien ächzt unter Hitzewelle – Fachleute warnen vor Konsequenzen für Europa

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Von: Teresa Toth

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Die Temperaturen in Vietnam liegen bei 44 Grad. Fachleute warnen vor den Folgen der extremen Hitzewelle – und prophezeien Extremwetter auch in Teilen Europas.

Bangkok – Südostasien leidet unter einer ungewöhnlich starken Hitzewelle. Vor allem Thailand, Vietnam und die Philippinen sind von den hohen Temperaturen über 40 Grad betroffen. Meteorolog:innen zufolge handelt es sich dabei um ein „unheilvolles Zeichen“ – auch für den Rest der Welt.

Auswirkungen der Hitzewelle auf Europa: „Besorgniserregender Rekord“

Grund für das Extremwetter sei das aufkommende Klimaphänomen El Niño. In der vietnamesischen Provinz Thanh Hoa stiegen die Temperaturen in den vergangenen Tagen bereits auf 44,1 Grad – das sei die höchste jemals in dem Land gemessene Temperatur, wie der nationale Wetterdienst mitteilte. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2019 lag bei 43,4 Grad.

„Dies ist ein besorgniserregender Rekord im Zusammenhang mit dem Klimawandel und der globalen Erwärmung“, so Klimaexperte Nguyen Ngoc Huy gegenüber der Nachrichtenagentur afp. Im ganzen Land hatten Wetterexpert:innen und Behörden die Bevölkerung aufgefordert, während der heißesten Tageszeiten in den Häusern zu bleiben. Zudem warnten sie vor Stromausfällen durch überlastete Netze.

Was genau ist El Niño?

El Niño nennt man das Auftreten ungewöhnlicher Meeresströmungen im Pazifik. Das Phänomen tritt in unregelmäßigen Abständen von durchschnittlich vier Jahren auf und beeinflusst das Klima.

Hitzewelle in Südostasien: Temperaturen sollen kommende Monate noch weiter steigen

Auch in Thailand haben die Menschen neben dem gefährlichen Smog mit hohen Temperaturen um die 40 Grad zu kämpfen. Bei längeren Aufenthalten im Freien müsse mit gesundheitlichen Schäden gerechnet werden, warnen die Behörden. Einheimische wie auch Urlauber:innen versuchen, sich mit Schirmen und Sonnenhüten zu schützen. „In der Sonne ist es kaum auszuhalten. Es ist wirklich heftig“, sagte eine deutsche Touristin in Bangkok.

„Wir beobachten, dass die Hitze in diesem Jahr früh eingesetzt hat und schlimmer ist als in den vergangenen Jahren“, betonte der Chef des Wetteramtes, Nguyen Van Huong, gegenüber dem Sender Voice of Vietnam. Die Gluthitze werde voraussichtlich bis August andauern und bis dahin noch heftiger werden. Auch eine Dürre, die über mehrere Jahre anhalten könnte, sei zu befürchten.

Passanten in Thailand versuchen sich mit Schirmen vor der gleißenden Sonne zu schützen.
Passant:innen in Thailand versuchen sich mit Schirmen vor der gleißenden Sonne zu schützen. © Valeria Mongelli/imago

Auswirkungen der Hitzewelle auf Europa: Wetter in Südostasien ist „Warnung für die Welt“

Nicht nur Südosotasien ist von den Folgen des aufkommenden El-Niño-Phänomens betroffen – auch Europa könnte in den kommenden Monaten unter einer Hitzewelle leiden. Die „brutale Hitze“ sei „eine Warnung für die Welt“, zitiert die Bangkok Post die Wetterexpert:innen. Auch die deutschen Fachleute sehen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass 2023 ein El-Niño-Jahr wird. „Alle Modelle deuten darauf hin“, so Dr. Kristina Fröhlich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) auf Anfrage von merkur.de von IPPEN.MEDIA.

Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net befürchtet einen noch heißeren Sommer als im vergangenen Jahr: „Der nächste Sommer könnte mal wieder einer der wärmsten seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen werden“. Dabei erlebte Deutschland laut dem DWD bereits mit 2022 eines der wärmsten Jahre und ein „außergewöhnliches Wetterjahr“. (tt/dpa)

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