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Extreme Dürre in Spanien und Italien: Trinkwasser geht aus – auch Kreuzfahrten betroffen

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Von: Teresa Toth

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Wegen der anhaltenden Hitze droht in der spanischen Urlaubsregion Andalusien ein Wasserverbot. In Italien könnten geplante Kreuzfahrten ausfallen.

Sevilla/Rom – Die Hitzewelle in trifft die beliebten Urlaubsregionen in Spanien und Italien hart. Der spanische Wetterdienst meldete zuletzt Temperaturen über 38,8 Grad in der andalusischen Stadt Córdoba im Süden Spaniens. Dazu herrscht eine extreme Trockenheit – die Vorräte an Trinkwasser werden knapp. Wegen ausgetrockneten Flüssen drohen zudem Absagen von Kreuzfahrten.

Dürre in Spanien und Italien: Wasserhähne in einigen Regionen bereits abgedreht

„In Córdoba gibt es aufgrund der Austrocknung von Stauseen 24 Gemeinden, die mit Tankwagen versorgt werden“, sagt Geograf Jesús Vargas im Interview mit 20minutos.es. Vargas ist Sprecher der Plattform Observatorio Ciudadano de la Séquía, die Daten über Dürre und Wassermanagement in Spanien erhebt. In einigen Regionen seien die Wasserhähne bereits abgedreht. „Wenn es nicht regnet, wird die Situation noch viel schlimmer“, so der Experte.

Zusätzlich zu den begrenzten Wasserressourcen stellen marode Wasserleitungen ein großes Problem dar: Wegen der schlechten Leitungsrohre versickern in den Städten laut Wasser-Experte Jesús Vargas 32 Prozent des städtischen Wassers. Dürren der vergangenen Jahre hätten die Bewohner in Sevilla und Cádiz allerdings sensibilisiert, sodass der Wasserverbrauch auf 100 Liter pro Einwohner und Tag gesunken sei. Dennoch zieht Andalusiens Ministerpräsident Juanma Moreno bei anhaltender Dürre ein Wasserverbot für Pools und Gärten in Betracht, wie costanachrichten.com berichtet.

Hitzewelle in Spanien und Italien: Rückgang von Besucherzahlen wegen Dürre befürchtet

Urlauber in der Touristenhochburg Andalusien müssen sich laut Präsident allerdings vorerst keine Sorgen machen. Für den Sommer sei in den Küstenzonen der Wasserkonsum abgedeckt, unterstrich Moreno Ende April. Zur Not werde Wasser importiert. Dennoch leidet die Tourismus-Branche in Südeuropa unter der anhaltenden Hitze. Sie befürchtet einen Rückgang der Besucherzahlen aufgrund des Dürre-Sommers.

Auch die Gewässer in Italien sind von der anhaltenden Hitzewelle betroffen. Der Wasserstand am Gardasee ist so niedrig, dass er an manchen Stellen einer trockenen Mondlandschaft gleicht. Noch größere Sorgen bereitet jedoch der italienische Fluss Po, dessen Wasserstand immer weiter abnimmt. Im April haben Experten den niedrigsten Wasserstand seit 30 Jahren gemessen. Im Gespräch mit Euronews sagt Schiffskapitän Giuliano Landini, dass er in ein paar Tagen alle seine Kreuzfahrten absagen müsse.

Das Wasser im italienischen Fluss Po wird aufgrund der Dürre immer weniger.
Das Wasser im italienischen Fluss Po wird aufgrund der Dürre immer weniger. © Pierpaolo Ferreri/imago

Dürre in Spanien und Italien: Wasser im Po fehlt wegen mangelndem Schnee

„Ich bin zum ersten Mal auf dem Po gefahren, als ich 13 Jahre alt war, und ich habe in diesem Fluss schwimmen gelernt, als ich 5 Jahre alt war. Ich erinnere mich an einen Fluss voller Leben, Boote, Fischerei, jetzt ist da nichts mehr“, erinnert sich Landini. Grund für das fehlende Wasser im Po ist unter anderem der mangelnde Schnee in den Alpen.

Neben der Tourismus-Branche trifft die Dürre vor allem die Landwirtschaft hart – die Weizen- und Gerstenernte dieses Jahr gelten praktisch als „verloren“, so die spanische Ministerin für Ökologischen Wandel, Teresa Ribera. Die Regierung hat daher ein Milliarden-Paket beschlossen, mit dem sie den Landwirten unter die Arme greifen will. (tt)

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