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„Lake-Effekt“: Wetter-Phänomen bringt noch mehr Schnee nach Deutschland

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Von: Michelle Brey

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Das Winterwetter ist in Deutschland zurück. Von Frühling ist keine Spur. Auch der Rest der Woche droht laut DWD-Vorhersage ziemlich ungemütlich zu werden.

Kassel - Meteorologisch gesehen ist zwar bereits Frühling, das Wetter lässt darauf aber kaum schließen. Ein regelrechter Wintereinbruch sorgte in einigen Teilen Deutschlands für Verkehrschaos. Verantwortlich ist eine sogenannte Luftmassengrenze, die über der Mitte Deutschlands liegt.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erklärte: „Auf ihrer Nordseite liegt Meeresluft polaren Ursprungs, in der sich das Wetter beruhigt. In den Süden wird dagegen immer mildere und feuchte Atlantikluft gelenkt und es kommt zu teils ergiebigen Niederschlägen.“ Im Norden kommt ein Wetterphänomen am Mittwoch (8. März) noch erschwerend hinzu.

Lake-Effekt: Temperatur-Gegensatz kann seltene Schneegewitter auslösen

Meteorologe Jan Schenk von The Weather Channel sprach von einem „sehr kräftigen Lake-Effekt an der Nordküste“. Benannt worden sei dieses Phänomen nach großen Seen in den USA. Der Effekt entstehe, „wenn wir relativ warmes Wasser haben und sehr kalte Luft. Relativ warm ist in dem Fall vier Grad“, erklärte der Experte. Die Luft über der Nordsee liege in rund fünf Kilometern Höhe bei circa minus 40 Grad.

Dieser Temperaturgegensatz sei verantwortlich für Schauer oder Gewitter. Doch auch weiteren Schnee ermögliche der Lake-Effekt am Mittwoch. „Es kann erheblichen Schneefall geben an der Küste bis tief ins Binnenland“, so Schenks Prognose. Des Weiteren sei es möglich, dass seltene Schneegewitter dadurch entstehen.

Schneefall in Deutschland.
Warm einpacken: Das Wetter in Deutschland wird erst einmal ungemütlich. © Ying Tang/Imago

„Wir haben eine richtig fette Winterlage“, fasste er zusammen. Der Lake-Effekt bleibe „für eine gewisse Zeit“. Die Bildung von sogenannten Schneestraßen sei damit nicht ausgeschlossen, sagte Schenk. „Das heißt, man fährt los und plötzlich kommt Schnee und vielleicht ist ein paar hundert Meter weiter gar kein Schnee mehr.“

Wetterausblick auf die kommenden Tage: Es geht winterlich weiter

Mit Schneefällen geht es auch nach Mittwoch in Deutschland weiter. Denn auch der Rest der Woche wird durch Regen, Schnee und Sturm ziemlich ungemütlich. „In den nächsten Tagen lädt das Wetter in weiten Teilen Deutschlands nicht gerade zu langen Spaziergängen oder Ausflügen ein“, sagte Meteorologin Sonja Stöckle von der Wettervorhersagezentrale des DWD am Mittwoch.

Am Donnerstag (9. März) lässt der stürmische Wind in der Südhälfte vorübergehend etwas nach. Aber immer wieder ziehen Schauer durch. Im Norden kann zeitweise noch einmal etwas Schnee fallen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen zwei und sechs Grad, im Süden können bis zu 15 Grad erreicht werden.

Wetter-Prognose: Eisiger März, dafür heißer Sommer?

„Auch am Freitag geht es eher durchwachsen weiter“, so die Vorhersage der Expertin. Es regnet viel, im äußersten Norden und im Alpenraum ist auch Schnee möglich. Im Süden wird es wieder stürmischer. Die Temperaturen verändern sich kaum. Ein ähnliches Bild entsteht für den Samstag. An der Küste könne es häufig, sonst nur vereinzelt, zu Schneeschauern kommen. An den Alpen setze sich der Schneefall fort. Die Höchstwerte sollen zwischen zwei und acht Grad liegen.

Während das Wetter in Deutschland weiter kühl bleibt, blicken Meteorologen bereits ein Stückchen weiter. Wetter-Experten rechnen mit einem Rekord – wird es 2023 einen „heftigen Hitzesommer“ geben? (mbr)

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