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Frau gewinnt Lotto-Jackpot und heiratet – ihr Ex will sich das nicht gefallen lassen

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Von: Marcus Giebel

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Lottoscheine auf einem Haufen
Geld macht längst nicht immer glücklich: In Thailand streitet ein Paar über einen Lottogewinn. © imago/Symbolbild

In Thailand streiten ein Mann und seine Ex-Frau um einen Lottogewinn. Die große Frage lautet: Wann endete ihre Ehe? Darin sind sich beide nicht einig, nun ist die Polizei am Zug.

Bangkok – Den großen Geldregen überstand ihre Liebe nicht. Vielleicht war aber auch schon vorher alles aus und erst die Aussicht auf die Millionen ließ zumindest ein Herz wieder entflammen. Sicher ist: Bei diesem Fall wird die Polizei einiges aufzuarbeiten haben. Denn er ist verworren.

Es geht um das ewig junge juristische Kräftemessen zwischen Mann und Frau, die sich einmal die ewige Liebe geschworen haben. Mindestens einer der Beteiligten wird am Ende als Lügner dastehen. Was durchaus teuer werden könnte.

Ehe-Streit nach Lottogewinn: Thailänderin jubelte über mehr als 320.000 Euro

Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung, über die das thailändische Portal The Thaiger berichtet, stehen ein 47-Jähriger, dessen Name mit Narin angegeben wird, und eine 43-Jährige, die Chaweewan genannt wird. Und natürlich: ganz viel Geld. Um genauer zu sein, sind es zwölf Millionen Baht – was etwa 323.000 Euro entspricht. Diese Summe gewann Chaweewan im Lotto – da gleichen sich die Schilderungen der beiden Protagonisten.

Doch von dem Geld soll Narin keinen Baht sehen, obwohl das Paar seiner Meinung nach seit 20 Jahren verheiratet ist. Deswegen klagt er nun gegen sie und hat sich den in Thailand sehr bekannten Anwalt Ronnarong Kaewpetch an seine Seite geholt. Der – so viel sei schon einmal verraten – macht seinem Mandanten Hoffnung, dass dieser ein ordentliches Stück vom Jackpot-Kuchen abbekommt. Auch wenn es da ein kleines Problem mit dieser Ehe gibt. Aber dazu später mehr.

Ehepaar streitet nach Millionengewinn: Einst hohe Schulden angehäuft

Drei Töchter zogen Narin und Chaweewan in der nordöstlichen Region Isan gemeinsam groß. Doch irgendwann wurden sie von den Geldsorgen übermannt – so schildert er es zumindest. Zwei Millionen Baht hätten sich an Schulden angehäuft, weshalb die Familie im Jahr 2014 nach Südkorea gegangen sei. Dort sollte das Geld verdient werden, mit dem die Schulden beglichen werden sollten.

Später dann sei Chaweewan nach Thailand zurückgekehrt, um sich um die Mädchen zu kümmern. Narin will in Südkorea weiter für die Familie geschuftet haben. Monatlich habe er Frau und Töchtern zwischen 27.000 und 30.000 Baht überwiesen.

Von den Mädchen habe er dann auch erfahren, dass die Zahlungen mittlerweile nicht mehr so dringlich seien – nach dem Lottogewinn. Den soll Chaweewan ihm nämlich verheimlicht haben. Zwar habe Narin daraufhin versucht, Kontakt zu seiner Frau aufzunehmen, doch sie habe nicht darauf reagiert.

Frau heiratet nach Lottogewinn erneut: Ex-Mann „geschockt und enttäuscht“

Deswegen reiste er nach eigenen Angaben am 3. März zurück nach Thailand. Und erfuhr dort, dass Chaweewan seit dem 25. Februar mit einem Polizeibeamten verheiratet ist. „Ich war geschockt und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich bin enttäuscht“, wird der Familienvater zitiert: „Ich hätte nicht gedacht, dass meine Frau mir das nach 20 Jahren antun könnte.“

Aufgrund der regelmäßigen Überweisungen an seine Familie habe er nur noch 60.000 Baht auf dem Konto. Doch das soll sich schnell wieder füllen: „Ich möchte Gerechtigkeit und das Geld, das mir zusteht.“ Also die Hälfte vom Lottogewinn.

Zwar gibt es keine offizielle Heiratsurkunde zwischen Narin und Chaweewan, doch das ist seinem Anwalt zufolge kein Hindernis. Vielmehr habe er ein Recht auf das Geld, dafür genüge es schon, dass die Verwandtschaft und weitere Menschen wie Freunde und Bekannte von der Hochzeit wüssten. Folglich müsste es zur Aufteilung des Ehe-Vermögens kommen, sobald sich das Paar trennt oder scheiden lässt.

Ehe-Streit in Thailand: Mann soll Frau schon Jahre vor Lottogewinn verlassen haben

Doch nicht nur Narin will Chaweewan vor Gericht zerren. Chaweewan strengt dem Bericht zufolge ihrerseits eine Beschwerde wegen Verleumdung gegen Narin an. Denn ihren Schilderungen nach lief das Ende der Ehe ganz anders ab. Er habe sich bereits vor einigen Jahren am Telefon von ihr getrennt, was Nachbarn bestätigen könnten. Auch die aus Südkorea geflossenen Summen stellt sie infrage. Vielmehr habe Narin lediglich zwischen 3000 und 4000 Baht auf die Konten der Töchter überwiesen.

Und den Lottogewinn habe sie nicht vor ihm verheimlicht. Nur stünde ihm eben davon nichts zu, sollte Narin die Ehe tatsächlich schon vor einigen Jahren für beendet erklärt haben. Wo in diesem Ehestreit die Wahrheit liegt? Das muss nun die Polizei ermitteln.

Auch wenn der Fall wie aus der Feder eines Schriftstellers mit etwas zu blühender Fantasie erscheint, hat er womöglich ein reales Vorbild. The Thaiger verweist auf eine Begebenheit aus dem vergangenen Jahr, als ein Thailänder seiner Frau vorwarf, ein sechs Millionen Baht schweres Lotto-Ticket gestohlen zu haben und mit ihrem Lover durchgebrannt zu sein. Letztlich ließ sie sich darauf ein, das Geld – 3,1 Millionen Baht waren demnach noch übrig – unter den Familienmitgliedern zu verteilen. Aber nur unter der Bedingung, dass ihr Mann das gemeinsame Haus binnen drei Tagen verlässt. Für eine Frau aus England wurde ihr Lotto-Gewinn übrigens zum „Fluch“ – sie verprasste ihr Geld und muss mit Mitte 30 wieder zur Schule gehen. (mg)

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