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Fall Maddie McCann: Anwalt von Christian B. greift Ermittler und Medien an - „Weltweit am Pranger“

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Christian B. steht unter Verdacht, Maddie McCann entführt und getötet haben. Sein Verteidiger findet, sein Mandant stehe „weltweit am Pranger“.

Fall Maddie McCann: Christian B. ist verdächtig, das vermisste Mädchen getötet zu haben.Eine ehemalige Bekannte erzählt, dass der Verdächtige eine Ex-Freundin geschlagen habe.Der Anwalt des Verdächtigen spricht von einer Vorverurteilung durch Staatsanwaltschaft und Medien.

Update vom Dienstag, 25.08.2020, 16.18 Uhr: Es gibt neue Informationen zum Hauptverdächtigen im Fall der vermissten Maddie McCann. Ein ehemaliger Freund des Deutschen Christian B. berichtet von einem brisanten Video. Auf diesem soll zu sehen sein, wie Christian B. eine 72-jährige Amerikanerin vergewaltigt. Für diese Tat wurde er vom Landgericht Braunschweig verurteilt. Auch soll in dem Video ein Mädchen zu sehen sein, dass im Haus angebunden war.

Update vom Montag, 01.07.2020, 15.17 Uhr: Im ZDF wendet sich am heutigen Montagabend (01.07.2020) einer der Ermittler im Fall Maddie McCann erneut an die Öffentlichkeit. In der TV-Sendung „Aktenzeichen XY" geht es ab 20.15 Uhr um eine Telefonnummer, von der aus der Verdächtige Christian B. am Tag der Entführung angerufen wurde.

Update vom Samstag, 27.06.2020, 11.59 Uhr: Der Verteidiger von Christian B. hat in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ deutliche Kritik an Staatsanwaltschaft und Medien geübt. Er sieht eine Vorverurteilung seines Mandanten, dem vorgeworfen wird, vor 13 Jahren in einem portugiesischen Urlaubsort die kleine Maddie McCann entführt und später getötet zu haben.

Der Fall „Maddie“ hat sich zur wohl bekanntesten Vermisstenfahndung der jüngeren Geschichte entwickelt. Seit die Ermittler Anfang Juni mit ihrem Verdacht gegen den Deutschen Christian B. an die Öffentlichkeit gegangen sind, machen Berichte über den derzeit Inhaftierten vielerorts Schlagzeilen. 

Sein Mandant stehe „weltweit am Pranger“, sagte Anwalt Friedrich Fülscher dem „Spiegel“. In „"internationalen Medien“ sei er „einer Vorverurteilung ausgesetzt“. Dies hätten die Ermittler durch ihre Veröffentlichungsstrategie verursacht, kritisierte er. Zwar habe die Braunschweiger Staatsanwaltschaft den Namen seines Mandanten nicht genannt. Dieser sei aber "leicht anhand der sehr individualisierten Informationen identifizierbar", so Fülscher. 

Vermisste Maddie McCann: Kommt der Verdächtige Christian B. ohne Anklage davon?

Update vom Freitag, 26.06.2020, 10:07 Uhr:  Maddie McCann gilt seit 13 Jahren als vermisst. Hauptverdächtiger im Fall Maddie ist Christian B. aus Braunschweig. Jetzt verkündete Staatsanwalt Christian Wolters gegenüber „focus“, dass man „sich sehr sicher sei“, dass Christian B. das Mädchen entführt und getötet habe. Allerdings würden die Beweise noch nicht für eine Anklage ausreichen. Man erhoffe sich deshalb mehr Zeit. Nach aktuellem Stand kann Christian B. also nicht angeklagt werden.

Christian B. sitzt derzeit eine 21-monatige Haftstrafe in Kiel ab. Der Verdächtige im Fall Maddie stellte jüngst einen Antrag auf Haftentlassung. Der Staatsanwalt glaubt jedoch nicht, dass der Antrag Erfolg haben wird. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in der jetzigen Situation passiert“, sagte er. Bliebe Christian B. im Gefängnis, habe man noch mehr Zeit für die Ermittlungen. 

Fall Maddie McCann: Bekannte von Christian B. äußert sich

Update vom Donnerstag, 25.06.2020, 16.22 Uhr: Mittlerweile wird Christian B. verdächtigt, die damals dreijährige Maddie McCann ermordet zu haben. Eine Frau, die Christian B. 2013 in Braunschweig kennengelernt hatte, verrät in einem Interview mit „RTL“, wie der Mann damals über die Vermisste sprach.

So soll Christian B. einen Kiosk eröffnet und die ganze Nachbarschaft eingeladen haben. Der Verdächtige erzählte Lenta J., dass er eine Zeit lang in Portugal gelebt habe. Dort habe er kleinere Jobs gehabt. Durch Drogen kam allerdings der Abrutsch. Christian B., der Hauptverdächtige im Fall Maddie McCann, sei ihr jedoch völlig normal vorgekommen. „Ich hätte niemals damit gerechnet, dass er einem Kind sowas antun könnte“, erzählt sie.

Vermisste Maddie McCann: Christian B. soll seine Ex-Freundin geschlagen haben

Das sei jedoch alles nur Fassade gewesen, wie sich später herausstellte. Christian B. war nämlich laut Lenta J. damals mit einer 17-Jährigen zusammen. Diese vertraute Lenta J. an, dass ihr Ex-Freund sie geschlagen und gewürgt habe. „Man ist sehr aufgewühlt, ob er es gemacht hat, ob er es nicht gemacht hat“, sagt Lenta J. zu den Vorwürfen, dass Christian B. Maddie ermordet habe.

Fall Maddie McCann: Welches Gericht ist für Christian B. zuständig?

Erstmeldung vom Donnerstag, 25.06.2020, 13.46 Uhr: Braunschweig - Die Landgerichte Kiel und Braunschweig sind uneins darüber, wer von ihnen über einen vom Verdächtigen im Fall Maddie McCann  eingereichten Antrag auf vorzeitige Haftentlassung zuständig ist. Das Gericht im niedersächsischen Braunschweig legte die Frage der Zuständigkeit nun dem Bundesgerichtshof (BGH) zur Klärung vor. Christian B.,  der Verdächtige um die vermisste Maddie, möchte erreichen, dass die verbliebene Haftzeit einer bereits 2011 erfolgten Verurteilung ausgesetzt wird. 

Fall Maddie: Hat Christian B. die vermisste Maddie McCann ermordet? Sein Anwalt attackiert jetzt Ermittler und Medien.
Fall Maddie: Hat Christian B. die vermisste Maddie McCann ermordet? Sein Anwalt attackiert jetzt Ermittler und Medien. © picture alliance/dpa

B. verbüßt die Strafe noch in einer Justizvollzugsanstalt im schleswig-holsteinischen Kiel. Vor seiner Verlegung saß er in einem Gefängnis im niedersächsischen Wolfenbüttel in der Nähe von Braunschweig ein. Dort stellte er laut Braunschweiger Landgericht auch einen Antrag auf Haftentlassung, den er später jedoch wieder zurückzog. Daher sind die Richter dort der Auffassung, dass die Kollegen in Kiel nun für die Entscheidung zuständig sind. Diese sehen das anders.

Vermisste Maddie McCann: Gegen Christian B. wird ermittelt

Seit drei Wochen ist bekannt, dass die Staatsanwaltschaft in Braunschweig gegen Christian B. wegen des Verdachts ermittelt, das seit 2007 an der portugiesischen Algarve vermisste britische Mädchen Maddie McCann ermordet zu haben. B. wohnte früher in Braunschweig und ist vielfach vorbestraft, auch wegen sexuellen Kindesmissbrauchs. Mit dem Fall Maddie hat die Entscheidung über eine Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung dabei nichts zu tun. 

Wie das am Ende zuständige Gericht entscheiden würde, ist offen. Selbst im Fall einer Genehmigung des Antrags käme B. vermutlich nicht auf freien Fuß. Zwischenzeitlich wurde er vom Landgericht Braunschweig wegen der Vergewaltigung einer 72-Jährigen an der Algarve 2005 zu sieben Jahren Haft verurteilt. Diese Strafe wird derzeit vom Bundesgerichtshof geprüft und ist nicht rechtskräftig. Alle Entwicklungen im Fall um die vermisste Maddie können Sie in unserem vorherigen Ticker nachlesen. (mse)

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