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Bahn und ÖPNV: Mega-Streik könnte am 27. März ganz Deutschland lahmlegen

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Von: Benjamin Stroka

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Bahn, ÖPNV, Flughäfen und sogar einige Straßen: Ein Mega-Streik im Verkehrssektor könnte am 27. März ganz Deutschland lahmlegen. Die Auswirkungen wären massiv.

Berlin – Tarifstreits im Verkehrssektor halten seit Wochen Deutschland in Atem. Die Gewerkschaft Verdi will mehr Geld für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Allein im ÖPNV gab es in den vergangenen Wochen teils massive Streiks, bei denen Bus und Bahn vielerorts stillstanden. Die Bahn-Gewerkschaft EVG befindet sich im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und hat bereits offen mögliche Streiks in Betracht gezogen. Jetzt stehen die Zeichen offenbar auf Eskalation, denn es droht ein Mega-Streik.

Eine Regionalbahn im Köln Hbf und Flugzeuge am Flughafen Düsseldorf (Montage).
Ein großer Streik könnte am 27. März so gut wie den gesamten Verkehrssektor in Deutschland lahmlegen (Symbolbilder/IDZRW-Montage). © Rüdiger Wölk/Imago (2)

Mega-Streik am 27. März: Das wären die Auswirkungen

Wie die Bild am Sonntag und die Süddeutsche Zeitung berichteten, sollen Verdi und die EVG einen gemeinsamen eintägigen Streik für den 27. März planen. Dieser Streik hätte massive Auswirkungen. Der ÖPNV würde erneut größtenteils stillstehen. Dazu kämen diesmal aber auch Ausfälle bei der Deutschen Bahn, die bei vielen ÖPNV-Streiks zuletzt noch als Ausweichmöglichkeit von tausenden Pendlern in NRW genutzt wurde. Die Bahn soll laut Bild am Sonntag sogar schon an Notfallplänen für den 27. März arbeiten.

Doch dabei bliebe es wohl nicht: Auch an den Flughäfen dürfte es zu großen Problemen kommen. Denn unter anderem Flughafenfeuerwehren und viele Bodenverkehrsdienstleister gehören ebenfalls zu den Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Selbst auf den Straßen könnte es Auswirkungen geben, da auch die Mitarbeiter der Autobahngesellschaft des Bundes mitmachen sollen, was Tunnelschließungen zur Folge haben könnte.

Tarifstreits: Das fordern die Gewerkschaften

► Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro.

► Die Gewerkschaft EVG verhandelt aktuell mit der Deutschen Bahn und 50 weiteren Bahnunternehmen über neue Tarifverträge. Dabei fordert die EVG sogar 12 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro mehr im Monat.

Deutsche Bahn legt EVG Angebot vor – „brüskierend und inakzeptabel“

Auch das Angebot, das der EVG von der Deutschen Bahn am Dienstag (14. März) vorgelegt wurde, trug nicht zur Beschwichtigung bei. „Das Papier, das uns am späten Dienstagabend endlich vorgelegt worden ist, verdient den Namen Angebot nicht, das brüskiert unsere Kolleginnen und Kollegen und das ist in inakzeptabel“, machte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch deutlich. „Die Deutsche Bahn hat es bewusst unterlassen, den schwelenden Konflikt zu entschärfen. Stattdessen provoziert sie mit nicht annehmbaren Vorschlägen“, erklärt er weiter.

Mega-Streik am 27. März? Datum wäre kein Zufall

Verdi und die EVG haben die mutmaßlichen Streikpläne bislang nicht bestätigt. Ein EVG-Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur am 12. März, dass man sich noch nicht konkret auf mögliche Warnstreiks im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und weiteren Unternehmen der Branche festgelegt habe. Ein Verdi-Sprecher sagte dazu: „Solche Planungen sind uns nicht bekannt. An Spekulationen beteiligen wir uns nicht.“ Ob der 27. März also wirklich zum Mega-Streiktag in Deutschland wird, bleibt noch abzuwarten.

Was aber dafür sprechen würde: Am 27. März beginnt die dritte Verhandlungsrunde im Tarifstreit im öffentlichen Dienst. Die ersten beiden Verhandlungsrunden im Januar und Februar zwischen Verdi und den Arbeitgebern von Bund und Kommunen gingen ergebnislos zu Ende. Vom 27. bis zum 29. März findet die vorerst letzte Verhandlungsrunde in Potsdam statt. Ein großangelegter Streik am 27. März würde den Druck auf die Arbeitgeberseite nochmal massiv erhöhen. (bs)

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