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Mercedes AMG zerlegt Innenstadt: Nach schwerem Unfall steht zwei Jahre alter Verdacht im Raum

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Von: Sebastian Peters, Marvin Köhnken

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Ein grüner Mercedes AMG GT R bei einer Fahrzeugkontrolle an der A7 in Hamburg. Das Auto hatte sich mit weiteren Fahrzeugen mutmaßlich ein Rennen auf der A7 geliefert.
Ein grüner Mercedes AMG GT R bei einer Fahrzeugkontrolle an der A7 in Hamburg. Das Auto hatte sich mit weiteren Fahrzeugen mutmaßlich ein Rennen auf der A7 geliefert. (Archivfoto) © Sebastian Peters

Offenbar mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde auf dem Tacho hat ein Mercedes-Fahrer einen schweren Unfall verursacht. War das Auto schon mal Teil eines Rennens?

Hamburg – Mit hohem Tempo hat der Fahrer eines Mercedes an der Rentzelstraße im Stadtteil Rotherbaum am Samstagabend, 13. Mai, einen schweren Unfall verursacht. Mit seinem Wagen ist der 28 Jahre alte Mann gegen 23 Uhr in insgesamt sechs Autos und mehrere Fahrräder gerauscht, die an der Straße abgestellt worden waren.

Mehrere Autos und Fahrräder bei Unfall mit Mercedes AMG in Rotherbaum schwer beschädigt

Bei dem Crash ist der Mercedes gegen einen geparkten Citroën gekracht und landete anschließend auf dem Dach. Beide Fahrzeuge wurden dabei komplett zerstört. Der Fahrer wiederum wurde nur leicht verletzt und von einem Ersthelfer aus dem Fahrzeugwrack gefreit. Der 28-Jährige wurde anschließend in ein Krankenhaus gebracht.

Ein Großaufgebot von Polizisten stoppten gleich mehrere hochmotorige Fahrzeuge
Ein Großaufgebot von Polizisten stoppten gleich mehrere hochmotorige Fahrzeuge (Archivfoto) © Sebastian Peters

An der Unfallstelle befindet sich neben den Parkplätzen für Autos und Fahrräder auch der Außenbereich eines Lokals, das zum Zeitpunkt des Unfalls aber bereits geschlossen hatte. Neben dem verletzten Fahrer kamen somit keine weiteren Personen zu Schaden. Der finanzielle Schaden wiederum beläuft sich laut Angaben der Polizei auf mehr als 200.000 Euro.

Zeugen nach schwerem Mercedes-Unfall in Hamburg gesucht – Fahrzeug mutmaßlich schon mal in Rennen verwickelt

Zeugenaussagen deuten darauf hin, dass der Fahrer des Mercedes sich vor dem Unfall ein illegales Autorennen geliefert haben könnte. Dieser Verdacht ist Teil der laufenden Ermittlungen der Polizei Hamburg, teilte sein Sprecher auf Nachfrage von 24hamburg.de mit. Auf ein Tempo von mehr als 100 Kilometern pro Stunde deuteten am Samstag eine mehrere Dutzend Meter lange Bremsspur des Mercedes hin.

Bereits im Jahr 2021 ist mutmaßlich das gleiche Fahrzeug auf der A7 bei einem mutmaßlichen Straßenrennen aufgefallen. Im April 2021 meldeten mehrere Autofahrer, dass mehrere Autos bereits bei Neumünster mit hoher Geschwindigkeit über die Autobahn in Richtung Hamburg unterwegs gewesen wären. Zwar sind die Kennzeichen an den Fahrzeugen im Vergleich zwischen beiden Vorfällen unterschiedlich, andere Details an den Autos sind allerdings identisch und deuten auf dieselbe Ausstattung hin.

Der Beifahrer musste von der Polizei zu Boden gebracht werden
Der Beifahrer musste von der Polizei zu Boden gebracht werden. (Archivfoto) © Sebastian Peters

Erst auf Höhe der Anschlussstelle Bahrenfeld konnten die teilweise getunten Fahrzeuge 2021 von der Polizei gestoppt werden. Hierzu wurde der gesamte Verkehr auf der Autobahn ausgebremst. Ein Großaufgebot von Einsatzkräften kontrollierte anschließend die Verkehrsteilnehmer.

Dabei fiel besonders der Beifahrer des grünen AMG GT R negativ auf. Der damals 26-jährige Mann wollte sein Handy nicht rausrücken. Die Polizei griff schließlich durch, Beamte nahmen ihm sein Handy weg und legten dem renitenten Mann Handschellen an. Nachdem die Polizei alle Fahrzeuginsassen kontrolliert hatten, durften die Männer ihre Fahrt fortsetzen. Weitere Maßnahmen wurde damals nicht eingeleitet, die Staatsanwaltschaft sah dafür keinen Anlass.

Ob es sich nun tatsächlich um das gleiche Fahrzeug handelt, ist nicht offiziell bestätigt. Polizeisprecher Florian Abbenseth äußerte sich zu dem Verdacht: „Ich kann nicht nachvollziehen, dass es dasselbe Fahrzeug gewesen wäre. Mit dem Kennzeichen finde ich jedenfalls keinen diesbezüglichen Vorgang.“ Dies kann auch daran liegen, dass der damalige Einsatz in Neumünster begann und in Hamburg endete. Daher soll die „Aktenlage“ in Schleswig-Holstein liegen und nicht in Hamburg.

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