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Verwirrung um spontane MH370-Pressekonferenz

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"Wo sind sie?": Eine Sandskultpur am Golden Sea Strand in Puri (Indien) zeigt die beiden vermissten Flüge der Air Asia QZ8501 und der Malayasia Airlines MH370. © AFP

Kuala Lumpur - Verwirrung um eine Pressekonferenz zum vermissten Flug MH370: Eine kurzfristige Einladung zu der Presse und Angehörige herbei eilten, wurde dann in letzter Sekunde wieder abgesagt.

Erst lud die malaysische Behörde für zivile Luftfahrt am Donnerstag kurzfristig ein - Angehörige von Opfern und zahlreiche Medienvertreter eilten innerhalb weniger Stunden herbei. Dann sagte die Behörde die Pressekonferenz wegen „unvorhersehbarer Umstände“ kurzfristig ab, ohne eine weitere Erklärung abzugeben.

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Das ist die Voraussetzung dafür, dass den Angehörigen Entschädigungen ausgezahlt werden können. Die Suche nach dem Flugzeug gehe allerdings weiter, teilte die Regierung am Donnerstag in Kuala Lumpur mit. Die Familien von chinesischen Opfern sind empört über die Entscheidung. Schließlich gebe es keine neuen Erkenntnisse.

Die Maschine von Malaysia Airlines war am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwunden. Seitdem lief eine frustrierende Suche. Es sei nach 327 Tagen Suche „äußerst unwahrscheinlich“, dass jemand überlebt habe, sagte Azharuddin Abdul Rahman, Chef von Malaysias Zivilluftfahrtbehörde. Die Regierung gehe nun offiziell von einem Unglück aus, bei dem alle 239 Menschen an Bord ihr Leben verloren hätten.

Zwei Drittel der Fluggäste waren Chinesen. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums sagte, die malaysische Regierung müsse die Angehörigen stets auf dem neuesten Stand halten und ihnen beistehen. „Wir ersuchen die malaysische Seite auch, sich dazu zu verpflichten, weiter zu suchen und zu ermitteln“, sagte Hua Chunying.

Einige der Familienmitglieder waren mit der Entscheidung der Regierung in Kuala Lumpur überhaupt nicht einverstanden. „Ohne neue Beweise eine solche Ansage zu machen, zeugt von einem Mangel an Prinzipien“, meinte Yingying. Und Zhang Jianyi erklärte: „Ich hoffe, diese Bastarde sterben einen schrecklichen Tod.“ Die malaysische Botschaft in Peking war weiträumig abgesperrt. Angehörige von chinesischen Opfern wurden - oft unter Tränen - von der Polizei abtransportiert.

Bei den Ermittlungen herrscht lange Zeit Chaos. Nun glauben die Suchmannschaften, dass das Flugzeug der Malaysia Airlines im südlichen Indischen Ozean abgestürzt ist - eine sehr entlegene Gegend, Tausende Kilometer von der ursprünglichen Flugroute entfernt. Dort ist das Meer laut malaysischem Ministerium teilweise mehr als 6000 Meter tief.

Was aber genau mit der Boeing 777-200 passiert sein könnte, ist weiterhin völlig unklar. Es gab keinerlei Hinweise auf schlechtes Wetter, einen technischen Defekt oder eine Entführung. Auswertungen automatischer Satellitenkontakte legen nach Analysen von Experten nahe, dass die Maschine fast sieben Stunden in Richtung Süden flog und abstürzte, als das Benzin ausging. Laut Experten lassen sich die letzten Stunden an Bord nicht ohne die Blackboxen rekonstruieren - und diese wurden nie gefunden.

Die Gefühle der Angehörigen würden sehr ernst genommen, versicherte Rahman. „Wir hoffen, dass diese Erklärung es den Familien ermöglicht, die benötigten Hilfestellungen zu bekommen, besonders bei den Entschädigungszahlungen“, sagte er. Zusammen mit China und Australien suche Malaysia sehr wohl weiter, das habe Priorität.

Die Suche nach MH370 ist eine der aufwendigsten Aktionen in der Geschichte der Luftfahrt mit Dutzenden Schiffen und Flugzeugen, mit Hochtechnologie und Unterwasserfahrzeugen. Das derzeitige Suchgebiet ist ein 93 Kilometer breiter und 650 Kilometer langer Korridor westlich von Perth. Die Koordinationsstelle geht davon aus, dass die gesamte Zone bis Mai 2015 abgesucht ist.

dpa

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