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Neue Studien: Im Mittelmeer droht Tsunami - Forscher besorgt über Vulkan Ätna

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Von: Ronja Menzel

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Droht den Anwohnern und Urlaubern am Mittelmeer eine Tsunami-Katastrophe?
Droht den Anwohnern und Urlaubern am Mittelmeer eine Tsunami-Katastrophe? © picture alliance/dpa / Stephanie Schuster

Wissenschaftler sind besorgt: Vulkan Ätna rutscht Stück für Stück ins Meer ab. Die Folgen könnten verheerend für den Mittelmeerraum sein.

Rom/Kiel - Seit Jahrzehnten rutscht die Flanke des Vulkans Ätna in Sizilien etwa drei bis fünf Zentimeter ins Mittelmeer ab - auch unterhalb der Wasseroberfläche. Das geschieht nicht etwa kontinuierlich, sondern ruckartig. 

Forscher gehen deshalb davon aus, dass nicht Magmabewegungen im Inneren des Vulkans für das Abrutschen verantwortlich sind, sondern die Schwerkraft die Flanke nach unten zieht. Das Abrutschen könnte der Vorbote einer Katastrophe sein.

Vulkan-Abrutschungen gelten als Vorbote einer Tsunami-Katastrophe im Mittelmeer

Denn wenn sich Vulkangesteine im Meer verschieben, können Tsunamis entstehen, wie eine aktuelle Studie des Geophysikers Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel zeigt. Im Jahr 1888 war die Flanke der kleinen Vulkaninsel Ritter Island in einem einzigen, katastrophalen Kollaps ins Meer gerutscht. Danach traf ein Tsunami mit einer Wellenhöhe von zwei bis drei Metern die Küste von Neuguinea. Zunächst waren sich Forscher uneinig, ob kleinere Abrutschungen Vorboten von Tsunami-Katastrophen sind oder das Risiko eines Kollapses sogar verringern. „Bei Ritter Island haben wir jetzt den Nachweis, dass sporadische, kleine Rutschungen einer großen vorangegangen sind“, erklärt Dr. Jens Karstens vom Geomar. Hangrutsche sind also extrem gefährlich!

Ätna auf Sizilien ist Europas aktivster Vulkan und bricht immer wieder aus.
Der Ätna auf Sizilien ist Europas aktivster Vulkan und bricht immer wieder aus. © dpa / Orietta Scardino

Ätna rutscht immer weiter ab - Droht jetzt ein Tsunami am Mittelmeer?

Ihre Erkenntnisse der Studie wollen die Forscher nun auf aktuelle Fälle anwenden, denn solche Hangrutschungen wie bei Ritter Island konnten im letzten Jahr an aktiven Vulkanen beobachtet werden. Unter anderem geht von Ätna ein solches Gefahrenpotenzial aus. „Je besser wir die Dynamik hinter diesen Ereignissen kennen, desto besser kann die Risikovorsorge in einer bestimmten Region sein“, meint Karstens.

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