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Gefährliche Mücken-Arten breiten sich in Deutschland massiv aus

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Von: Kim Hornickel

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Gelbfiebermücken (Aedes aegypti) in einer Petrischale. Die Mücken können das gefährliche Zika-Virus übertragen und sind auch bei uns heimisch.
Gelbfiebermücken (Aedes aegypti) in einer Petrischale. Die Mücken können das gefährliche Zika-Virus übertragen und sind auch bei uns heimisch. © Felipe Dana/dpa

Insbesondere große Mücken-Arten bevölkern Deutschland. Weil die Insekten gerade ideale Brutbedingungen haben, könnte eine Mückenplage drohen.

Kassel – In Deutschland sind derzeit besonders aktive und gefährliche Stechmücken unterwegs. Sie sind im Vergleich zu Hausmücken etwas größer und teilweise aggressiver. Das gelte etwa für die Arten, die sich nur mit einer Generation pro Jahr entwickeln, sagte Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Auch die Gemeine Hausmücke baue ihre erste Population auf – und das in diesem Jahr zwei Wochen früher als sonst.

Mücken
Klasse:Insekten
Ordnung:Zweiflügler
Anzahl der Arten auf der Welt:ca. 3500
Häufigste Art in Europa:Gemeine Stechmücke

In den vergangenen Wochen war es warm – ein günstiger Umstand für die Entwicklung der Population. Aktuell brauchen die Mücken von der Eiablage der blutsaugenden Weibchen bis zum Schlupf der folgenden Generation nur eine Woche. „Die Saison geht jetzt erst richtig los“, so Werner. Droht nun ein besonders mückenreicher Sommer? Das ist noch unklar. Weil sie sowohl vom Wetter als auch von Temperaturen abhängig sind, lässt sich die Entwicklung kaum über längere Zeiträume vorhersagen.

„Mücken mögen es feucht und warm und wenn eine dieser Komponenten wegbricht, dann ist es für die Mücken schwerer sich fortzupflanzen“, erklärte die Biologin. Bei Trockenheit fänden die Insekten keine Brutplätze, in denen sie ihre Eier ablegen können. „Dann fliegen sie schwanger für Wochen durch die Gegend.“ Wenn es wiederum regnet und nicht wärmer wird, ziehe sich die Entwicklungszeit für den Aufbau der Population in die Länge.

Mücken-Plage in Deutschland: Krankheitsüberträger auf dem Vormarsch

Werner, die sich auf die Erforschung der rund 50 bekannten Stechmückenarten in Deutschland spezialisiert hat, ist auch in Flussauen und an Seeufern unterwegs. Auch dort seien kleine, aggressive Stechmücken unterwegs – Überschwemmungsmücken. Sie sind abhängig von schwankenden Wasserständen und können sich vielerorts gerade gut entwickeln. In einigen Regionen gebe es dadurch ein erhöhtes Mückenaufkommen, sagte die Biologin.

Invasive Arten zu katalogisieren, sei dabei besonders wichtig, so Werner. Denn, manche Stechmückenarten übertragen gefährliche Krankheitserreger und diese Arten breiten sich zunehmend aus. Fest etabliert im gesamten Bundesgebiet haben sich dabei nicht nur die Asiatische Tigermücke und die Asiatische Buschmücke, sondern auch die Koreanische Buschmücke, erklärte Werner. Die exotischen Arten, die tropische Erreger wie Zika-, Chikungunya- oder Dengue-Viren übertragen können, seien schon nicht mehr auszurotten. In 2020 musste eine Frau aus Kassel wegen eines Stichs einer gefährlichen Mücken-Art auf die Intensivstation.

Doch jeder kann etwas gegen die Ausbreitung der Blutsauger tun. Nicht nur Brutplätze können vermieden werden, auch die richtigen Pflanzen im Garten und auf dem Balkon halten die Mücken fern. (kh mit dpa)

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