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Wann beginnt der Frühling? Was Haselnuss-, Forsythien- und Apfelblüten in Ihrem Garten verraten

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Von: Sandra Kathe

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Zwischen meteorologischem und kalendarischem Frühlingsbeginn liegen häufig noch einige kahle Wochen. Doch die ersten Frühlingsboten sind trotzdem schon da.

Kassel – Kahle Bäume, grauer Himmel, farblose Natur, stellenweise Schnee: Dass Meteorologen jedes Jahr ab dem 1. März bereits von Frühling sprechen, sorgt in weiten Teilen Deutschlands immer wieder für Unverständnis. Doch, dass die bunte Jahreszeit dann wirklich nicht mehr so weit weg ist, beweisen auch bereits die ersten Frühlingsboten.

Warum der meteorologische Frühlingsanfang dennoch bereits jedes Jahr auf dem 1. März liegt, während der Kalender erst um den 20. März von Frühling spricht, erklärt sich ganz pragmatisch. Für meteorologische Aufzeichnungen werden immer ganze Monate erfasst. Der kalendarische Frühlingsbeginn orientiert sich dagegen am Stand der Sonne, die immer am 19., 20. oder 21. März senkrecht über dem Äquator steht. Damit haben Tag und Nacht an diesem Tag dieselbe Länge und die Tage werden von hier aus gesehen nun länger und länger.

Mit der Haselnussblüte beginnt häufig schon im Januar der phänologische Vorfrühling.
Mit der Haselnussblüte beginnt häufig schon im Januar der phänologische Vorfrühling. (Archivfoto) © Sven Hoppe/dpa

Zeigerpflanzen zum Frühlingsbeginn: Die Biologie kennt sogar zehn Jahreszeiten

Dass dieser Tag naht und die Sonne auch trotz Winterstimmung langsam die nötige Energie entwickelt, die Natur aufzuwecken, zeigen auch bereits die ersten Frühlingsboten. Und neben den ersten Zugvögeln, die laut Angaben des Nabu bereits seit Ende Februar aus dem Süden zurückkehren, sind das vor allem so genannte Zeigerpflanzen.

So heißen in der Biologie Pflanzen, die durch ihre bloße Anwesenheit Hinweise auf äußere Bedingungen wie Klima, Bodenbeschaffenheit oder Luftqualität geben. Ein klassisches Beispiel dafür ist das Schneeglöckchen, das je nach Witterung teils auch bereits Ende Januar noch mitten im meteorologischen Winter den Vorfrühling ankündigt. In der Biologie unterscheidet man nämlich nicht nur zwischen vier Jahreszeiten, sondern sogar zwischen ganzen zehn. Es gibt sogar eine Wissenschaft, die sich mit den regelmäßig wiederkehrenden Abläufen in der Natur beschafft, die Phänologie.

Wenn der Frühling beginnt: Was Haselnuss-, Forsythien- und Apfelblüten verraten

Neben dem Schneeglöckchen zählen zu den Indikatoren des Vorfrühlings im phänologischen Kalender hierzulande außerdem die Haselnussblüte, die wie die Blütezeit der Schneeglöckchen häufig bereits im Januar einsetzen kann, heißt es in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur. Das Ende des Vorfrühlings sei dagegen daran zu erkennen, dass die Blüten von Weidekätzchen sich gelb färben.

Danach leitet die Blütezeit der leuchtend gelb blühenden Forsythiensträucher den Erstfrühling ein, die Apfelblüte ist dann ein Anzeichen für den Vollfrühling. Sie alle werden auch regelmäßig als Indikatoren des voranschreitenden Klimawandels herangezogen. Während im Raum Nordhessen die Apfelblütezeit seit den 1970er Jahren weitgehend gleich geblieben ist und Anfang Mai beginnt, ist der durchschnittliche Beginn des Erstfrühlings von Mitte April auf Mitte März gewandert. Der Vorfrühling beginnt statistisch gesehen nun eher Anfang Februar als ehemals noch Ende März. Das geht aus Daten des Deutschen Wetterdiensts (DWD) hervor.

Phänologische JahreszeitErkennungsmerkmale
VorfrühlingHasel (Blüte), Schneeglöckchen (Blüte)
ErstfrühlingForsythie (Blüte), Stachelbeere (Blattentfaltung)
VollfrühlingApfel (Blüte), Stieleiche (Blattentfaltung)
FrühsommerSchwarzer Holunder (Blüte), Robinie (Blüte)
HochsommerSommerlinde (Blüte), Rote Johannisbeere (Früchte)
SpätsommerFrühreifende Apfelsorten (Fruchtreife), Eberesche (Früchte)
FrühherbstSchwarzer Holunder (Fruchtreife), Kornelkirsche (Früchte)
VollherbstStieleiche (Fruchtreife), Rosskastanie (Früchte)
SpätherbstStieleiche (Blattverfärbung), Eberesche (Blattfall)
WinterStieleiche (Blattfall), spätreifende Apfelsorten (Blattfall), Europäische Lärche (Nadelfall)

Quelle: DWD

Frühlingsanfang: Wie meteorologischer und phänologischer Frühling zusammenhängen

Das bedeutet, dass der Frühling mit dem meteorologischen Frühlingsanfang am 1. März tatsächlich schon näher ist als es sich anfühlen mag und sich die Natur von nun an sehr schnell von trist nach grün entwickeln kann. Auch für die ersten Arbeiten im Garten beginnt langsam nun die richtige Zeit. Die Zahl der Sonnenstunden steigt, und mit blühenden Krokuspflanzen und Forsythien erwacht auch der Rest der Natur aus dem Winterschlaf. (saka mit dpa)

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