Seltenes Q-Fieber breitet sich in Deutschland aus – Was darüber bekannt ist
Die seltene Infektionskrankheit Q-Fieber ist im Landkreis Lüneburg nachgewiesen worden. Mehrere Menschen sind bereits infiziert. Das Wichtigste zusammengefasst.
Kassel/Lüneburg – Mehrere Fälle einer Q-Fieber-Infektion wurde in Norddeutschland, vor allem im Landkreis Lüneburg, gemeldet. Dabei handelt es sich um eine Zoonose, die von Tieren auf den Menschen übertragen wird. Verursacht wird es durch das Bakterium „Coxiella burnetii“.
Angesichts der mehreren gemeldeten Fällen will der Landkreis Lüneburg am Mittwoch, dem 8. März, eine Informationsveranstaltung über das seltene Q-Fieber veranstalten. Dort informieren die Leiterin des Lüneburger Gesundheitsamts und Experten des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie des Bernhard-Nocht-Instituts Hamburg zu diesem Thema.
Nach Angaben des Robert-Koch Instituts (RKI) verläuft eine Q-Fieber-Infektion zu circa 50 Prozent meist ohne Symptome (asymptomatische Infektion), weshalb es häufig nicht erkannt wird. Aber wie gefährlich ist die Erkrankung?
Seltenes Q-Fieber breitet sich in Deutschland aus: Was Sie über die Krankheit wissen sollten
Die seltene Krankheit ist bei Medizinern nicht unbekannt. Seit 1995 registriert das RKI einen Anstieg der gemeldeten Erkrankungen. Allerdings zeigen die Jahrbücher des RKI, dass die Anzahl der gemeldeten Fälle schwanken. Im Jahr 2020 wurden 55 Fälle gemeldet. „Es ist auf keinen Fall die nächste Pandemie“, sagte Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht gegenüber RTL.
Das Bakterium sei nach dem Mediziner „sehr umweltresistent“ und könne über einen längeren Zeitraum hinweg im Staub überleben. „Wenn der Mensch es dann einatmet, infiziert er sich“, so Specht. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch würde dem Experten zufolge eher in sehr seltenen Fällen passieren.

Seltenes Q-Fieber in Deutschland: Welche Symptome auftreten können
Wird bei den Betroffenen das Bakterium Coxiella burnetii bei einem Antikörpernachweis entdeckt, ist dies meldepflichtig. Allerdings geht man davon aus, dass nicht alle Fälle gemeldet werden, da sie häufig nicht als eine Infektion mit dem Q-Fieber erkannt werden.
In einigen Fällen gehen bei einer Q-Fieber-Infektion grippeähnliche Symptome einher. Wie MSD Manual informiert, sind die häufigen Symptome einer Q-Fieber-Erkrankung folgende:
- Hohes Fieber
- Starke Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen
- Schweres Unwohlsein
- Schweißausbrüche
Manche Betroffene können zudem eine Lungenentzündung bekommen. In eher seltenen Fällen kann es eine chronische Erkrankung hervorrufen.
Q-Fieber in Deutschland: Krankheitsverlauf und Behandlungsmöglichkeiten
Eine akute Infektion hält meist etwa zwei Wochen an und heilt wieder von alleine aus. Wie MSD Manual schreibt, kann eine Q-Fieber-Erkrankung mit dem Antibiotikum Doxyzyklin gut behandelt werden. Wenn die Erkrankung chronisch wird, ist die häufigste Folge eine Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut). Als Risikogruppen gelten Menschen mit Herzklappenerkrankungen, geschwächtem Immunsystem und Schwangere. Letztere sind besonders gefährdet, da es zu Fehlgeburten im ersten Trimester kommen kann.
Bei einer Q-Fieber-Erkrankung ist es in der Anfangsphase schwierig, die Infektion eindeutig als solche zu erkennen, da die Symptome auch zu anderen Infektionen wie Influenza oder Hepatitis hindeuten können. Bei einem Verdacht kann ein Antikörpernachweis über einen Bluttest sicher nachgewiesen werden.
Anmerkung der Redaktion
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.
Seltenes Q-Fieber in Deutschland nachgewiesen: Vorbeugende Maßnahmen
Beim Menschen gibt es in Deutschland keinen zugelassenen Impfstoff – für Rinder, Ziegen und Schafen hingegen schon. Da auch bei Tieren eine Infektion asymptomatische verlaufen kann, ist eine regelmäßige Probeuntersuchung daher essenziell.
Ein Kontakt zu infizierten, nicht geimpften Tieren sollte bestenfalls vermieden werden. Auch von infizierten Personen sollte man sich vorerst fernhalten und einen Kontakt meiden. (Vivian Werg)
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