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E-Auto-Fahrer erklärt, wie man an Staus vorbeifahren und über rote Ampeln fahren kann

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Von: Julian Baumann

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Ein E-Auto-Fahrer erklärt in einem Video eine bestimmte Regelung, die es erlaubt, an einem Stau vorbei und auch über eine rote Ampel fahren zu können.

Stuttgart/Köln - Die aktuell sehr hohen Preise für Strom machen das E-Autofahren zwar teurer, dafür bieten die Stromer aber im Verkehr einige Vorteile. E-Auto-Fahrer können sich nach Wunsch ein E-Kennzeichen ausstellen lassen und auch für Hybrid-Fahrer gibt es diese Möglichkeit. Mit einem E-Kennzeichen haben Autofahrer gewisse Privilegien, darunter beispielsweise das kostenlose Parken in bestimmten Städten und Gemeinden. Bei einem Aspekt, der gerade beim Verkehr in Stuttgart oder in anderen großen Städten, regelmäßig Nerven kostet, haben aber auch E-Auto-Fahrer keinen Vorteil – oder etwa doch?

Ob E-Autos die Busspur nutzen dürfen, regelt jede Stadt unterschiedlich

In einem Clip auf TikTok erklärt ein E-Auto-Fahrer, wie man mit seinem elektrischen Fahrzeug ganz einfach an einem Stau vorbeifahren kann und demonstriert das auf einer viel befahrenen Straße in der Kölner Innenstadt. „Zugegeben, das funktioniert nur so lange, bis zu viele E-Autos auf der Straße sind“, schreibt er unter dem Clip. „Das Schild ist jedoch so versteckt, dass es die meisten übersehen.“ Gemeint ist ein Verkehrsschild, das E-Fahrzeugen die Verwendung der Busspur erlaubt. Eine solche Regelung gilt allerdings nur auf bestimmten Straßen und auch nicht in allen Städten.

In einem TikTok-Clip fährt ein E-Auto-Fahrer auf die Busspur (rechtes Bild zeigt das Verkehrsschild) und fährt anschließend an mehreren im Stau stehenden Fahrzeugen vorbei.
Auf TikTok erklärt ein E-Auto-Fahrer, wie man Stau umgehen und sogar über eine rote Ampel fahren kann. © Screenshots: TikTok/stromr.garage (Fotomontage: BW24)

In dem kurzen Clip auf TikTok ist zu sehen, wie Nutzer „stromr.garage“ mit seinem Audi e-tron an einem Verkehrsschild vorbeifährt, an dem neben dem typischen blauen Symbol für die Busspur noch ein kleineres Schild angebracht ist. Darauf ist „Taxi und E-Fahrzeuge frei“ zu lesen. Der E-Auto-Fahrer fährt deshalb auf die leere Busspur und zieht gemütlich an den in einer langen Schlange wartenden Autos auf der anderen Fahrbahn vorbei. „Somit könnt ihr bei dichtem Verkehr genüsslich an allen rechts vorbeiziehen und hier als Besonderheit auch eine rote Ampel überspringen“, sagt er im Video.

Bei einer solchen Regelung sind E-Auto-Fahrer demnach deutlich im Vorteil. „Die bösen Blicke der Verbrenner-Fahrer sind inklusive“, kommentiert ein Nutzer unter den Clip. „Ich rege mich so oft auf, wenn ich dicke SUV sehe, die da fahren“, kommentiert ein weiterer. „Jetzt weiß ich auch wieso.“ Ein Nutzer gibt jedoch zu bedenken, dass eine solche Regelung nur in manchen Städten und nicht grundsätzlich gilt. Der Automobilclub ADAC erklärte auf BW24-Anfrage, dass die Kommunen eine solche Sonderregelung für E-Autos nutzen können, aber nicht müssen. „Oftmals sorgt die Maßnahme auch für Verunsicherung“, sagte ein Sprecher.

Ein Bus der Linie X1 (inzwischen eingestellt) steht in Stuttgart an einer Ampel. Auf einem Schild ist zu lesen, dass die Busspur auch von E-Autos verwendet werden darf.
Am Stuttgarter Neckartor wurde 2019 eine Busspur eingerichtet, die auch von E-Autos genutzt werden kann. © Michael Weber/Imago

Am Stuttgarter Neckartor, dem Ort mit der größten Feinstaubbelastung in ganz Deutschland, wurde 2019 eine Sonderspur für die Buslinien X1 und X2 sowie für E-Autos eingerichtet, die dort aber für eher noch mehr Verkehr sorgte.

Privilegien für E-Autos: Stuttgart hat kostenloses Parken abgeschafft

Bei den TikTok-Nutzern kommt der Tipp grundsätzlich gut an. „Cool, wo ist denn das, würde einfach so gerne da mal an der Schlange vorbei sliden“, schreibt einer. „Wüsste nicht, wo ich bei mir in der Nähe so eine Spur habe“, kommentiert ein weiterer. „Mag mein E-Auto trotzdem.“ Ob und wo es solche Sonderregelungen für E-Autos gibt, ist je nach Bundesland unterschiedlich. Mit einem E-Kennzeichen können E-Autos auch in Baden-Württemberg bestimmte Busspuren nutzen, wie auf der Seite des Straßenverkehrsamts in Tuttlingen zu lesen ist. Von einer grünen Umweltplakette befreit das Kennzeichen die Stromer aber nicht. E-Autos brauchen zusätzlich eine grüne Plakette.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Am Ende des Clips auf TikTok fragt „stromr.garage“ nach weiteren Vorteilen von E-Auto-Fahrern in bestimmten Städten. „In Osnabrück kann ein E-Auto vier Stunden mit einer Parkscheibe in einem Parkhaus parken, indem es eigentlich Parkautomaten gibt“, berichtet ein User. „Besonderheit bei mir: Dass E-Autos nicht mehr in Parkhäuser parken dürfen“, weiß ein anderer zu berichten. „Ich kann in Stuttgart überall kostenlos parken“, kommentierte im November 2022 ein Nutzer unter den Clip. Dieses Privileg gilt in der Schwaben-Metropole allerdings nicht mehr. Die Stadt Stuttgart hat das kostenlose Parken für E-Autos zum 1. Januar abgeschafft.

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