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Saharastaub zieht über Deutschland: Hier färbt sich der Himmel gelb-braun und orange-rot

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Von: Karolin Schäfer

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Aktuell zieht warme Luft aus Nordafrika über Deutschland – und bringt Saharastaub mit sich. Zur Wochenmitte erwarten Experten Temperaturen bis zu 20 Grad.

Update vom Mittwoch, 16.03.2022, 08.45 Uhr: Der Staub aus der Sahara hat Deutschland erreicht und verfärbt den Himmel über Bayern bereits orange-rot. Bereits am Dienstag (15.03.2022) war das Phänomen am Himmel zu erkennen – besonders im Süden Deutschlands. Wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sagte, soll das Phänomen am Mittwoch in ganz Bayern zu sehen sein. Im Saarland und in Rheinland-Pfalz sollte der Staub den frühlingshaften Tag etwas trüber machen und auch am Donnerstag (17.03.2022) könnte der Saharastaub noch nicht weggeweht sein.

Dies sei nichts Ungewöhnliches um diese Zeit, sagte der Experte des DWD. Diese Winde erreichen Deutschland vor allem im Frühjahr und Sommer. Leichte Niederschläge führen bei der Wetterlage zu „Blutregen“, wobei der Wüstensand ausgewaschen wird. Das Wasser färbe sich dann bräunlich. Beispielsweise auf Autos oder Gartenmöbeln wird der Sand dann sichtbar.

Saharastaub zieht Richtung Deutschland: Orange-roter Himmel und knapp 20 Grad

Erstmeldung vom Montag, 14.03.2022: Kassel – Viele Sonnenstunden, strahlend blauer Himmel und kein Regen: Ein Hoch nach dem anderen sorgte in Deutschland bisher für überwiegend trockenes Wetter. Der Wetter-Trend für den März zeigte, dass es schon im ersten Frühlingsmonat teils richtig sommerlich wurde.

Über der Innenstadt zieht schlechtes Wetter mit Sahara-Staub auf, dass den Himmel gelb/orange färbt.
Über der Innenstadt zieht schlechtes Wetter mit Sahara-Staub auf, dass den Himmel gelb/orange färbt. © Sven Hoppe/dpa

Nach dem frühlingshaften Wochenende erwartet die Menschen nun allerdings eher ein trüber Wochenstart und ein ungewöhnliches Wetter-Phänomen – denn Saharastaub ist auf dem Weg nach Deutschland. Im Nordosten meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag (14.03.2022) wechselnde Bewölkung und stellenweise Regen, der sich nordostwärts weiter ausbreitet. Im Südwesten des Landes sind örtlich sogar Gewitter möglich.

Wetter in Deutschland: Saharastaub sorgt in bestimmten Regionen für trüben Himmel

Wie Wetter-Experte Dominik Jung gegenüber wetter.net prognostizierte, kommt ab Dienstag (15.03.2022) der Saharastaub wieder – und das in Massen. Der Staub steuert aus Nordafrika über Spanien und Frankreich nach Deutschland und soll bis zum Wochenende bleiben. In einigen Regionen der Bundesrepublik soll es am Dienstag dann auch nochmal regnen. „Dort kann der Staub aus der Atmosphäre ausgewaschen werden, das nennt man dann Blutregen. Der Regen färbt sich etwas bräunlich“, erklärte der Meteorologe. Der Sahara-Staub ist aktuell (Stand 15.02.2022) bereits in Deutschland angekommen.

Doch in welchen Regionen wird der Saharastaub zu sehen sein? Das verrät Meteorologe Jan Schenk gegenüber The Weather Channel. In einem Modell des Barcelona Dust Reional Center ist zu sehen, dass vor allem der Süden von Deutschland von dem besonderen Wetter-Ereignis betroffen sein könnte. Vor allem Teile der Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Saarland und NWR liegen in einer dichten Staubwolke. Besonders stark könnte das Phänomen unter anderem in Städten auftreten wie:

Wetter-Phänomen in Deutschland: Saharastaub macht sich breit – das merken auch Autofahrer

Erkennbar ist das auch für Autofahrerinnen und -fahrer. Auf einigen Autodächern könnte sich dann eine dünne Staubschicht befinden. Ab den Nachmittagsstunden soll sich das Wetter* laut DWD dann von Westen her auflockern. Es geht mit milden Temperaturen zwischen 11 und 20 Grad vorerst weiter. Im Norden wird es etwas kühler.

Frühlings-Wetter in Deutschland: Trockener März geht weiter

Ab Mittwoch (16.03.2022) kann sich Dominik Jung zufolge die Sonne wieder durchsetzen. Damit geht das sonnige und trockene März-Wetter weiter. Durch den Saharastaub in der Luft wird das Sonnenlicht allerdings teilweise getrübt, weshalb der Himmel teilweise milchig erscheint.

Die Nächte in den kommenden Tagen sollen aber weiterhin eher kühl bleiben. „Was für ein Wetter in diesem März. Extrem trocken und sonnig. Die Temperaturen liegen nun auch leicht über dem langjährigen Mittelwert. Es wird langsam immer wärmer“, sagte Jung in einer Mitteilung.

So geht das Wetter in den kommenden Tagen weiter:

Montag (14.03.2022)9 bis 16 Grad
Dienstag (15.03.2022)9 bis 16 Grad
Mittwoch (16.03.2022)13 bis 20 Grad
Donnerstag (17.03.2022)12 bis 21 Grad
Freitag (18.03.2022)12 bis 19 Grad
Samstag (19.03.2022)10 bis 17 Grad
Sonntag (20.03.2022)8 bis 16 Grad
Quelle: wetter.net

Saharastaub im März: Waldbrandgefahr in Deutschland steigt

Wie lange die Trockenheit anhält, lässt sich noch nicht genau abschätzen. Einige Prognosen rechnen mit Sonnenschein ohne Ende, sogar bis zum Monatsende. Klingt verlockend, allerdings steigt damit auch örtlich die Waldbrandgefahr. So kann die Trockenheit in Deutschland richtig gefährlich werden. Laut Index des Deutschen Wetterdiensts (DWD) liegt am Montag der Gefahrenwert im Nordosten bei 4 von 5. In einigen Regionen sogar bei 5 von 5. Meteorologe Dominik Jung zufolge erreicht die Waldbrandgefahr auch zum Wochenende hin „überall wieder die zweithöchste oder gar die höchste Warnstufe.“

Der Waldbrandgefahrenindex WBI beschreibt das meteorologische Potenzial für die Gefährdung durch einen Waldbrand. Er zeigt die Waldbrandgefahr in 5 Gefahrenstufen an: 1 = sehr geringe Gefahr bis 5 = sehr hohe Gefahr.
Der Waldbrandgefahrenindex WBI beschreibt das meteorologische Potenzial für die Gefährdung durch einen Waldbrand. Er zeigt die Waldbrandgefahr in 5 Gefahrenstufen an: 1 = sehr geringe Gefahr bis 5 = sehr hohe Gefahr. © Screenshot DWD (Stand: 14.03.2022)

„Sollte sich die Trockenheit bis Monatsende fortsetzen, wäre das eine Jahrhundert-Dürre. Noch nie war ein März seit 1881 so trocken“ erklärte Dominik Jung. Zahlreiche Flüsse würden bereits einen niedrigen Wasserpegel aufweisen. Der Rhein bei Worms soll laut dem Wetter-Experten die 1-Meter-Marke unterschritten haben. „Auch der Bodensee kämpft nun immer mehr mit Niedrigwasser. (...) Wollen wir mal hoffen, dass das kein schlechtes Vorzeichen für den kommenden Sommer 2022 sein wird“, mahnte Jung.

Meteorologe Jung gab zuletzt auch für den Sommer 2022 eine vorsichtige Wetter-Prognose ab. Diese sah alles andere als rosig aus. (kas) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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