1. Startseite
  2. Welt

Ritterschlag für eine Spende? Polizei ermittelt im Umfeld von Prinz Charles

Erstellt:

Von: Jan Trieselmann

Kommentare

Zwei Herren mittleren beziehungsweise höheren Alters stehen in Anzügen gekleidet in einem Raum.
Prinz Charles und sein enger Vertrauter Michael Flawcett, der bis im vergangenen Jahr Geschäftsführer der „Prince‘s Foundation“ war. Gegen ihn ermittelt jetzt die Londoner Polizei.jpg © Andrew Milligan/picture alliance

Neuer Ärger bei den britischen Royals: Die Polizei ermittelt im Umfeld von Prinz Charles. Ein Vertrauter soll in einen drastischen Handel verwickelt sein.

London – Es gibt neuen Ärger im britischen Königshaus: Neben den Missbrauchsvorwürfen um Prinz Andrew und der Aufruhr der britischen Royals um Prinz Harry ermittelt jetzt die Londoner Polizei im Umfeld von Thronfolger Prinz Charles (73). Wie die Metropolitan Police am Mittwoch (16.02.2022) mitteilte, geht es dabei um einen möglichen Handel mit einem Mann aus Saudi-Arabien.

Der Vorwurf richtet sich gegen den ehemaligen Geschäftsführer der „Prince‘s Foundation“, einer Stiftung von Prinz Charles. Der enge Charles-Vertraute Michael Fawcett soll sich im Gegenzug für großzügige Geldspenden dafür eingesetzt haben, dass ein saudischer Geschäftsmann Auszeichnungen des Königshauses sowie die britische Staatsangehörigkeit erhält.

Ritterschlag gegen Spende? Polizei ermittelt im Umfeld von Prinz Charles

Anlass für die Polizei-Ermittlungen bei der „Prince‘s Foundation“ seien Dokumente aus einer internen Untersuchung des Vorfalls gewesen, heißt es in der Polizeimitteilung. Bereits im vergangenen Jahr hatten mehrere britische Zeitungen über das mutmaßliche Geschäft berichtet.

NameThe Prince's Foundation
OrganisationsartBildungsstiftung
Gründungsjahr1986
Anzahl involvierter MenschenMehr als 8000
HauptaugenmerkBildungs- und Gesundheits-Projekte

So soll Fawcett als damaliger Geschäftsführer der Stiftung dem Geschäftsmann Mahfouz Marei Mubarak bin Mahfouz aus Saudi-Arabien den Handel im Gegenzug für Spenden zugesagt haben. Fawcett wollte ihn bei seinem Wunsch nach einem Ritterschlag und der britischen Staatsbürgerschaft unterstützen. Die Medien beziehen sich dabei auf ein angebliches Schreiben von Fawcett aus dem Jahr 2017.

Polizei-Ermittlungen bei Royals: Wusste Prinz Charles von Ritterschlag-Handel?

Fawcett legte im Zuge der Veröffentlichungen im November vergangenen Jahres sein Amt als Geschäftsführer der „Prince‘s Foundation“ nach drei Jahren nieder, die Stiftung leitete eine Untersuchung ein. Das britische Königshaus teilte damals mit, dass Prinz Charles die internen Ermittlungen unterstütze – stritt aber ab, dass der Thronfolger selbst darin verwickelt sei.

Auch am Mittwoch (16.02.2022) hieß es aus dem Clarence House, dem Sitz von Prinz Charles und Herzogin Camilla: „Der Prinz of Wales hatte keinerlei Kenntnis von dem angeblichen Angebot von Auszeichnungen oder der britischen Staatsbürgerschaft auf Grundlage von Spenden an seine Wohltätigkeitsorganisationen“, wie die Deutsche Presse-Agentur schreibt. Die Stiftung wollte sich den Nachrichtenagenturen dpa und afp zufolge bislang nicht zu den Vorwürfen äußern.

Die Polizei-Ermittlungen bedeuten für das Königshaus zusätzlichen Stress, denn nach Charles‘ Corona-Infektion ist zurzeit auch Herzogin Camilla mit Corona infiziert. (Jan Trieselmann mit dpa/afp)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion