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Vermisste Rebecca: Neue Google-Daten könnten Schwager der falschen Aussage überführen

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Von: Maximilian Kettenbach, Michelle Brey

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15-jährige Rebecca Reusch
Am 18. Februar 2019 verschwand die 15-jährige Rebecca Reusch im Bezirk Berlin-Neukölln. Bereits seit vier Jahren ist das Mädchen verschwunden und seitdem weder lebend noch tot aufgefunden worden. Mittlerweile wäre das Mädchen 19 Jahre alt. In der Nacht zum 18. Februar hatte das Mädchen bei ihrer Schwester Jessica und deren Mann Florian R. übernachtet. Dort gibt es das letzte Lebenszeichen des Mädchens. © dpa

Im Vermisstenfall von Rebecca Reusch gibt es offenbar neue Erkenntnisse. Ihr Schwager soll zur fraglichen Zeit ihres Verschwindens bizarre Suchanfragen im Internet gestellt haben.

Update vom 24. Mai 2023: Vier Jahre nach dem Verschwinden der damals 15-jährigen Rebecca Reusch kommt neue Fahrt in die Ermittlungen. Laut einem Bericht der Bild zeigen neue Daten aus dem Google-Suchverlauf des Schwagers, dass dieser kurz vor dem Verschwinden Rebeccas im Internet nach Strangulierungspraktiken beim Geschlechtsverkehr gesucht haben soll.

Dabei geht es dem Bericht nach um Daten, welche die Ermittler bereits im Herbst 2020 von Google Europa in Dublin (Irland) angefordert hatten. Sie kamen erst 2021 an. Die Kriminaltechnik des Landeskriminalamts (LKA) brauchte offenbar zwei Jahre für die Auswertung dieser Daten. Warum so lange? Der Vermisstenfall Rebecca ist kein aktuelles Verbrechen, andere Mordfälle und Straftaten hatten Vorrang, berichtet Bild.

Vermisste Rebecca: Neue Google-Daten sollen Schwager der nächsten falschen Aussage überführen

Die Daten zeigen nun aber neue Details und decken einen erneuten Widerspruch in den Aussagen des Schwagers auf. Offenbar war nicht nur Rebecca in der Nacht und am Morgen vor ihrem Verschwinden bei Google eingeloggt, sondern auch er. Der Mann von Rebeccas Schwester hat damit nicht, wie behauptet, geschlafen, als Rebecca spurlos verschwand.

Die Berliner Staatsanwaltschaft war für eine Stellungnahme am Mittwoch nicht zu erreichen, hatte IPPEN.MEDIA jedoch schon am Dienstag auf Anfrage keine dieser Informationen bestätigen wollen.

Die Daten geben jedoch auch Aufschluss über eine weitere bittere Erkenntnis: Seit Rebecca verschwand, hat sich auf ihrem Google-Account niemand mehr eingeloggt.

Seit einem Jahr ist die Berliner Schülerin Rebecca nun schon verschwunden.
Seit Februar 2019 ist die Berliner Schülerin Rebecca nun schon verschwunden. © Privat 

Kurz vor Rebeccas Verschwinden: Neue Daten sollen brisante Google-Suchanfragen des Schwagers zeigen

Erstmeldung: Berlin/München - Am 18. Februar 2019 verschwand Rebecca Reusch. Mehr als vier Jahre später fehlt von dem Mädchen aus Berlin weiterhin jede Spur. Beständig unter Verdacht: Ihr Schwager. Nun soll es neue Hinweise gegeben haben, über die Bild.de berichtet.

Rebecca Reusch: Neue Details im Vermisstenfall - Ermittler suchten offenbar nach Strangulationswerkzeugen

Erst im März 2023 hatten die Ermittler erneut das Haus des Tatverdächtigen untersucht. Wie die Berliner Staatsanwaltschaft im April gegenüber IPPEN.MEDIA mitteilte, fand „eine Durchsuchung mit dem Zweck des Auffindens von Beweismitteln bei dem Beschuldigten, gegen den die Ermittlungen weiterhin andauern“, statt. Weitere Details könnten nicht mitgeteilt werden. Hintergrund sei eine mögliche Ermittlungsgefährdung. Ein Experte erklärte darüber hinaus die Schlüsselmomente des Vermisstenfalls.

Wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten, sollen in dem Haus akustische Messungen durchgeführt worden sein. Laut RTL fiel den Ermittlern ein Bademantel mit fehlendem Gürtel auf. Dieser soll offenbar für „das Ziehen und Schleppen eines Bobby-Cars verwendet“ worden sein. Weil der Gürtel schmutzig war, habe man ihn entsorgt. Das schrieb RTL im April unter Berufung auf ein Telefonat mit Rebeccas Mutter.

Von Bild.de heißt es nun in einem Bericht, dass das Haus des Schwagers auch nach Strangulationswerkzeugen durchsucht worden sei. Es wurde „gezielt nach Gegenständen wie lange Schnürsenkel, Stoff ummantelte Kabel, Hosen- und Bademantelgürtel, mit denen man Sex-Partner würgen kann“, gesucht. So äußerte sich demnach ein Ermittler gegenüber der Zeitung.

Vermisstenfall Rebecca: Google-Daten lieferten offenbar neue Erkenntnisse zum tatverdächtigen Schwager

Im Bericht heißt es weiter, das Landeskriminalamt habe einen USB-Stick mit verschlüsselten Daten sowohl von Rebecca als auch von dem Tatverdächtigen ausgewertet. Dieser soll auf Antrag der Staatsanwaltschaft im Februar 2021 von Google übermittelt worden sein. Der Zeitung zufolge sollen die Daten den Ermittlern neue Erkenntnisse geliefert haben.

Rebecca hatte in der Nacht auf den 18. Februar 2019 bei ihrer Schwester und deren Mann in Berlin-Britz übernachtet. Um 9.50 Uhr hätte sie in ihrer Schule ankommen sollen. Die damals 15-Jährige tauchte dort jedoch nie auf - und blieb seither verschwunden. Der Schwager behauptete, er habe geschlafen, als sie das Haus verlassen habe. Den neuen Erkenntnissen zufolge soll er jedoch zur fraglichen Zeit im Internet gesurft haben. Dabei habe er dem neuen Bericht nach Pornoseiten aufgerufen.

Bei den angesehenen Praktiken soll den Ermittlern offenbar eine Tendenz aufgefallen sein. Demnach besuchte der Tatverdächtige insbesondere Internetseiten, auf denen Fesselpraktiken beim Geschlechtsverkehr und Strangulationspraktiken zu sehen waren. Bei der Hausdurchsuchung soll den Ermittlern dann der erwähnte Bademantel mit fehlendem Gürtel aufgefallen sein. Woher Bild.de diese Informationen bezieht, bleibt zunächst unklar.

Die Berliner Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage von IPPEN.MEDIA keine dieser Informationen. „Wir haben gegenüber der Zeitung keine entsprechenden Angaben getätigt und werden auch weiterhin in Hinblick auf die nach wie vor andauernden Ermittlungen keine Informationen geben können, um den Ermittlungszweck nicht zu gefährden“, lautete die Begründung. (mbr)

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