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Wald-Fund in Kenia: Sektenführer schickt wohl 58 Anhänger in den Hungertod

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Von: Christoph Gschoßmann

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Ein Sektenführer in Kenia ist wohl verantwortlich für den Tod von 58 Menschen, die sich zu Tode gehungert haben. Es ist nicht der erste Vorfall.

Nairobi – 58 Menschen sind tot – und der Grund ist wohl ein christlicher Sektenführer. Im Shakahola-Wald außerhalb der Küstenstadt Malindi im Osten Kenias sind im Zuge einer Untersuchung einer Sekte 58 Leichen ausgegraben worden. Das berichteten verschiedene Nachrichtenagenturen mit Berufung auf Polizeikreise. Es sollen Mitglieder einer Sekte gewesen sein, die sich zu Tode gehungert haben. Nach dem ersten Fund von 21 Leichen hatte die Polizei laut Berichten vom Samstag (22. April 2023) vom „Anfang der Suche“, und „mehr Leichen“ gesprochen.

Unter den 21 ursprünglich gefundenen Körpern befanden sich auch mindestens drei Kinder, berichteten die Polizeibeamten. Dies ist nicht der erste Fall dieser Art in jüngerer Vergangenheit: Bereits in der vergangenen Woche waren die sterblichen Überreste von vier anderen Menschen entdeckt worden. Bei ihnen handelte es sich um vier Mitglieder der sogenannten „Internationalen Kirche der guten Botschaft“.

Sektenführer in Kenia ruft zum Hungern auf: „Jesus treffen“

Hinter all dem soll Sektenführer Makenzie Nthenge und seine „Good News International Church“ stecken. Er hatte die Mitglieder seiner Gemeinschaft aufgerufen, sich zu Tode zu hungern. Am Ende dieses Martyriums stand das Ziel, „Jesus zu treffen“. Vergangene Woche wurden sieben Männer und vier Frauen im Alter zwischen 17 und 49 Jahren in ein Krankenhaus eingeliefert, nachdem es im Shakahola-Wald zu einem Rettungseinsatz gekommen war.

Polizei und Anwohner tragen die exhumierten Leichen einer religiösen Sekte zu einem Lastwagen.
Polizei und Anwohner tragen die exhumierten Leichen einer religiösen Sekte zu einem Lastwagen. © Uncredited/AP

Laut einem der AFP vorliegenden Polizeibericht soll Nthenge die Mitglieder der Sekte einer Gehirnwäsche unterzogen haben. Am 15. April 2023 stellte sich Nthenge der Polizei und wurde in Gewahrsam genommen. Seitdem ist dieser selbst in den Hungerstreik getreten – laut der Beamten betet und fastet er. Bereits vergangenen Monat war Nthenge gefasst worden, nachdem zwei Kinder in der Obhut ihrer Eltern verhungert waren. Er hatte sich aber durch eine Kaution freigekauft – diese betrug 100.000 kenianische Schilling, was rund 670 Euro entspricht. Nun wurden laut örtlichen Medien auch sechs Anhänger von Nthenge festgenommen.

Kenia: Sektenführer hat Mitglieder total im Griff

Mackenzies Anhänger sagen laut eines Berichts von Africa Nation, sie würden nach Nthenges Anweisungen des Verhungerns einer apokalyptischen Verdammnis entgehen. Humphrey Nyongo, ein ehemaliges Mitglied von Mackenzies Good-News-International-Gemeinde behauptete, Mackenzie habe seine Gemeindemitglieder vollständig im Griff und wies sie an, ihre Arbeit aufzugeben, Mahlzeiten auszulassen und sich bei Krankheit nicht medizinisch behandeln zu lassen. Ihre Kinder sollten nicht zur Schule gehen, sondern bei ihm „Lebenslektionen“ lernen. (cgsc)

Viele Menschen in Kenia leben unter schwierigen Lebensbedingungen: In den vergangenen Jahren haben neben Corona auch Überschwemmungen und Heuschrecken das Leben in Ostafrika erschwert.

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