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„Elitär und selbstgerecht“: Ausgerechnet Grünen-Spitzenpolitiker ätzt gegen Klima-Kleber

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Von: Natalie-Margaux Rahimi

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Klima-Kleber – die einen feiern sie, andere lehnen die Aktionen der Klimaaktivisten ab. Nun übt ausgerechnet ein Grünen-Spitzenpolitiker scharfe Kritik.

München – Die Aktionen der Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ sorgen deutschlandweit aktuell für viel Gesprächsstoff. Die einen feiern die „Klima-Kleber“ für ihre Aktionen, bei denen sie sich auf viel befahrenden Straßen in ganz Deutschland festkleben, den Verkehr blockieren und damit für Aufmerksamkeit für den Klimaschutz sorgen wollen. Andere verurteilen die Aktionen scharf. Nun wurde ausgerechnet ein Grünen-Spitzenpolitiker zum großen Kritiker.

Ein Aktivist der „Letzten Generation“ klebt sich auf einer Straße fest.
Die Aktivisten der „Letzten Generation“ blockierten zuletzt eine wichtige Straße in Essen. (Symbolbild) © Nadine Weigel/dpa/Symbolbild

„Schadet mehr, als es nutzt“: Grünen-Politiker Tarek Al-Wazir ätzt gegen Klima-Kleber

Im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) verurteilte Hessens stellvertretender Ministerpräsident Tarek Al-Wazir (Grüne) die Aktionen der „Letzten Generation“. Er nannte die Aktionen der Klima-Aktivisten sogar „elitär und selbstgerecht“.

„Wir reden nur noch über die Aktionen als solche, aber nicht mehr über den Klimaschutz selbst. Das schadet mehr, als es nutzt“, so Al-Wazir weiter. Schließlich führen die Aktionen der Klima-Kleber dazu, dass der Unmut der Gesellschaft gegenüber den Umweltschützern wächst, so der Politiker.

Mehrheit der Gesellschaft lehnt Aktionen der „Letzten Generation“ ab

Immerhin lehnt die Mehrheit der Gesellschaft die Aktionen der „Letzten Generation“ ab. In einer Umfrage des Norddeutschen Rundfunk (NDR) gaben etwa 70 Prozent der Befragten an, die Aktionen der Klimaschützer überhaupt nicht oder eher nicht angemessen zu finden. Nur etwa elf Prozent gaben an, die Proteste für angemessen zu halten.

Selbst Befragte, die grundsätzlich mehr Klimaschutz fordern, lehnen die Aktionen zu 65 Prozent ab. Nur 20 Prozent der Befragten, die sich für mehr Klimaschutz einsetzen, finden die Aktionen der „Letzten Generation“ angemessen.

„Werden in einen Topf geworfen“: Laut Al-Wazir schaden Klima-Kleber sogar dem Klimaschutz

„Am Ende haben es alle, die sich richtigerweise für mehr Klimaschutz einsetzen, viel schwerer, weil sie mit den Urheberinnen und Urhebern solcher Aktionen in einen Topf geworfen werden“, mahnte Spitzenpolitiker Al-Wazir im Interview mit dem RND. Zwar hätten auch die Grünen schon Maßnahmen im Sinne des zivilen Ungehorsams ergriffen, jedoch „Castor-Transporte blockiert und nicht den normalen Arbeitsweg der Bevölkerung“, so der Politiker.

Klima-Kleber massiver Kritik ausgesetzt: Karl Lauterbach warnt Klima-Aktivisten

Zuletzt hatte auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine Warnung an die Klimaaktivisten ausgesprochen. „Es ist absolut unverantwortlich, wenn durch Straßenblockaden Rettungskräfte und Krankentransporte behindert werden“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Auch Finanzminister Christian Lindner hatte die Aktionen der „Letzten Generation“ auf dem FDP-Parteitag kürzlich als „als physische Gewalt“ bezeichnet. Zuvor hatten sich auch Prominente gegen die Aktionen ausgesprochen. So bezeichnetet Schauspieler Til Schweiger, die Klima-Kleber zuletzt etwa als „Vollidioten“. Und auch Reinhold Messner lehnte Straßenblockaden und andere Aktionen der Klima-Kleber kürzlich ab.

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