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Stärkster Sonnensturm seit Jahren: US-Behörde NOAA unterschätzte Auswirkungen auf die Erde

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Von: Teresa Toth

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Sonnenstürme können schwere Folgen für die Erde haben. Die Ausmaße des jüngsten Sturms haben Wetterexperten erheblich unterschätzt.

Kassel – Der stärkste Sonnensturm seit fast sechs Jahren hat die Erde getroffen. Neben bunten Polarlichtern, die durch die Stürme entstehen können, sind auch gefährliche Auswirkungen auf die Erde möglich. Da die Experten für Weltraumwetter das Ausmaß des Sturms nicht kommen sahen, veröffentlichten sie jedoch erst nach Beginn des Wetterphänomens eine Warnung.

Starker Sonnensturm trifft auf die Erde: Phänomen war zunächst kaum sichtbar

„Für den 23. bis 25. März 2023 gilt eine geomagnetische Sturmwarnung“, schrieb der Nationale Weltraum-Wetterdienst der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) zunächst am 22. März und sagte voraus, dass am 24. März ein mäßiger Sturm der Stärke G2 erwartet werden kann. Die Meteorologen hatten somit zwar auf dem Radar, dass es einen Sonnensturm geben wird – wie stark dieser letztendlich werden sollte, war ihnen allerdings nicht bewusst.

Erst am 24. März erhöhte die NOAA die Warnung auf einen schweren Sturm der Stärke G4, nachdem dieser immer heftiger geworden war. Gegenüber dem amerikanischen Online-Magazin Space.com erklärte die US-amerikanische Weltraumwetterexpertin Tamitha Skov, dass es sich bei dem Sturm um eine spezielle Art handelte, die kaum sichtbar sei und sehr viel langsamer beginne als andere Sonnenstürme – dies sei der Grund, warum die Experten bei der Vorhersage des jüngsten Sonnensturms so falsch lagen.

Sonnensturm trifft auf Erde: Sie sind verantwortlich für die Entstehung von Polarlichtern

Sonnenstürme entstehen, wenn sich von der Sonne entsendete aufgeladene Teilchen nicht wie üblich in Form eines Sonnenwinds bewegen, sondern deutlich stärker werden und sich zu Stürmen entwickeln, so das Max-Planck-Institut für Sonnenforschung (MPS). Die Strahlungen und Teilchen, die bei einer solchen Eruption entstehen, bewegen sich folglich durch das All und können dann auf die Erde treffen.

Weltraumaufnahmen zeigen einen Sonnensturm in der Mitte der Sonne.
Weltraumaufnahmen zeigen einen Sonnensturm in der Mitte der Sonne. © NASA/GSFC/SDO/dpa

Sonnenstürme sind in der Lage, Polarlichter entstehen zu lassen. Durch den jüngsten Sturm konnten die Lichter in den vergangenen Nächten etwa in Nordeuropa, Großbritannien, Kanada und den USA bestaunt werden. In den USA sollen sie sogar ganz im Süden, bis nach Arizona zu sehen gewesen sein. Doch die Stürme können auch fatale Folgen haben.

Folgen durch Sonnenstürme: Stromausfälle möglich

Zwar ist es laut dem MPS unwahrscheinlich, dass die Stürme auf der Erde bemerkt werden, jedoch kam es in der Vergangenheit bereits zu Störungen bei elektrischen Geräten und Ausfällen von Stromnetzen. Wie The Weather Channel berichtet, gingen etwa im Oktober 2003 in der schwedischen Stadt Malmö infolge eines Sonnensturms für eine Stunde die Lichter aus und die japanische Raumfahrtbehörde verlor den Kontakt zu zwei ihrer Satelliten.

Auch Joachim Woch, Physiker am MPS, warnte gegenüber Bild: „Da unsere Welt immer technologischer wird, können Schäden im höheren Milliardenbereich entstehen: Kommunikations-Satelliten können ausfallen, Stromnetze auf der Erde können getroffen werden und ebenfalls großflächig ausfallen.“

Neben Sonnenstürmen lassen sich im Weltall immer wieder beeindruckende Phänomenen beobachten. So etwa ein schwaches Leuchten, das Forschende „Geisterlicht“ nennen. (tt)

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