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Mord an Tramperin Sophia Lösche: Polizei äußert sich nun in ZDF-Sendung - und macht Geständnis

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Von: Marion Neumann

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Sophia Lösche/Bayern: Polizei äußert sich nun in ZDF-Sendung - und räumt Fehler ein
Die Studentin Sophia Lösche war 2018 von einem Lkw-Fahrer ermordet worden. © dpa/Polizei/Montage

Der Fall der ermordeten Tramperin Sophia Lösche sorgte 2018 für großes Entsetzten. Im ZDF-Magazin „frontal 21“ spricht die Polizei nun über die Ermittlungen.

Bayreuth - Der Fall der ermordeten Tramperin Sophia Lösche sorgte im Jahr 2018 für großes Entsetzen. Nun, zwei Jahre später, hat sich die Polizei zu den Ermittlungen geäußert - und dabei Fehler eingeräumt.

Die Polizisten seien trotz Hinweisen der Angehörigen nicht von einer „Gefahr für Leib und Leben“ ausgegangen, gestand Frank Otto von der Polizei Sachsen nun im ZDF-Magazinfrontal 21“. Eine länderübergreifende Expertengruppe der Polizei habe das eigene Vorgehen im Vorfeld ein halbes Jahr lang aufgearbeitet und jetzt das Gespräch mit den Angehörigen gesucht.

Mord an Tramperin Sophia Lösche: Polizei spricht in ZDF-Sendung über Ermittlungen

Die Studentin Sophia Lösche* hatte im Juni 2018 von Leipzig in Richtung Nürnberg trampen wollen. Sie wollte zum Geburtstag ihres Vaters nach Hause fahren, doch dort kam die 28-Jährige nie an. Sophias Leiche wurde später in einem Straßengraben in Spanien entdeckt. Im September 2019 verurteilte das Landgericht Bayreuth einen marokkanischen Fernfahrer wegen Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu lebenslanger Haft.

Die Angehörigen hatten den Behörden in der Vergangenheit immer wieder vorgeworfen, die Ermittlungen verschleppt und wichtige Hinweise ignoriert zu haben. Die Polizei habe außerdem Anrufe bei dem Speditionsunternehmen erst nachträglich in das Protokoll geschrieben, unterstellte der Bruder Andreas Lösche* den Beamten in dem Fernsehbeitrag vom Dienstag (23. Juni).

Fall Sophia Lösche: Polizei räumt in ZDF-Sendung Fehler ein - „Uns auch eine Lehre ...“

„Es kann durchaus sein, dass einzelne Schritte nicht sofort in einen umfassenden Kalender übertragen werden“, erklärte Holger Baumbach von der Kriminalpolizei Bayern im Gespräch mit dem ZDF. „Das ist auch eine Lehre, die wir jetzt ziehen aus dem Vermisstenfall Sophia Lösche.“ Ermittelnde Beamte sollen nun sensibler auf Hinweise von Angehörigen reagieren, ein Leitfaden werde dabei helfen.

„Uns geht's ja drum, dass es beim nächsten Mal besser läuft. Dass dem nächsten Opfer und seinen Angehörigen mehr Empathie und Arbeitswille entgegengebracht werden“, betonte Andreas Lösche. „Und dass es eben für die nächsten Betroffenen nicht wieder so fürchterlich ausgeht.“ (nema mit dpa)

Etwa ein Jahr nach der Ermordung von Sophia Lösche warb eine Firma in Leipzig mit skandalösen Plakaten - die Aktion sorgte für Wirbel.

Video: Urteil im Mordprozess Sophia Lösche - Bruder äußert sich

Bei der Polizei Nürnberg gingen mehrere Anrufe ein, es wurden Hilfeschreie aus einer Wohnung gemeldet. Die Polizei fuhr zu der Adresse - und fand eine junge Frau tot auf.

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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