1. Startseite
  2. Welt

Handy auf dem Tisch ablegen: Warum man das besser nicht tun sollte

Erstellt:

Von: Kilian Bäuml

Kommentare

Kaum ein Gerät hat eine so eine Erfolgsgeschichte wie das Handy. Doch das Smartphone hat auch seine Tücken, vor allem wenn es sich in Sichtweite befindet.

Kassel – Das Handy ist längst für die meisten Personen ein ständiger Begleiter im Alltag geworden. Wo man auch hingeht, das Smartphone ist immer dabei – auch beim Essen. Häufig wird es sogar direkt vor einem auf den Tisch gelegt. Doch wie wirkt sich der ständig andauernde Umgang mit Handys aus?

In einer Studie, die im University of Chicago Press Journals veröffentlicht wurde, beschäftigten sich Forschende mit der Frage, wie sich die bloße Anwesenheit von Smartphones auf die Konzentrationsfähigkeit auswirkt.

Studie untersucht Auswirkungen von Handys auf die Konzentrationsfähigkeit

Das Smartphone hat das Alltagsleben revolutioniert und stark geprägt. Das zeigt sich auch an der Studie, an der rund 800 Personen teilgenommen haben. Laut den Forschenden interagieren Personen durchschnittlich 85 Mal am Tag mit ihrem Smartphone, häufig bereits am Morgen als Wecker. In einer Befragung gaben über 90 Prozent der Teilnehmenden an, das Haus nie ohne ihr Handy zu verlassen. 45 Prozent berichteten demnach, nicht ohne es leben zu können.

Die Fachleute haben sich die Frage gestellt, wie die Abhängigkeit der kleinen Geräte auf die Funktionen im Leben außerhalb des Bildschirms beeinflusst. Die aktuelle Studie befasste sich mit der einfachen, sichtbaren Anwesenheit von Smartphones, beispielsweise wenn diese sich auf dem Esstisch befinden – und kam zu einem deutlichen Ergebnis.

Smartphone
Sobald sich ein Handy in Sichtweite befindet, bekommt es Aufmerksamkeit. (Symbolbild) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Studie zur Konzentrationsfähigkeit: Das Handy lenkt auch ab, wenn man es nicht benutzt

Um die Auswirkungen von Handys auf die Konzentrationsfähigkeit bewerten zu können, wurden die Teilnehmenden der Studie in drei Gruppen aufgeteilt, die ihr Handy unterschiedlich aufbewahrten:

Anschließend wurden mit den Teilnehmenden Tests durchgeführt, die ihre Konzentrationsfähigkeit prüfen sollten. Ihre Handys durften sie dazu nicht verwenden, auch wenn sie sich im wahrsten Sinne zum Greifen nahe befanden. Das Ergebnis des Versuchs war eindeutig: Wenn sich das Handy in sichtbarer Nähe befindet, waren die Teilnehmenden weniger konzentriert.

Das Ergebnis der Studie: Handys brauchen Aufmerksamkeit, selbst wenn sie nur da sind

Die Forschenden der Studie gehen davon aus, dass selbst die einfache Anwesenheit des eigenen Handys etwas Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Weitere Konzentration wird dafür beansprucht, das Gerät nicht zu verwenden. Diese Aufmerksamkeitskontrolle sorgt dafür, dass die allgemeine Konzentration sinkt und die eigene Leistung abnimmt. Das bedeutet: Das Handy bekommt Aufmerksamkeit, selbst wenn man es nicht benutzt.

Am deutlichsten sind die Ergebnisse bei den Personen, die ihr Smartphone am meisten benutzen. Ihre kognitiven Fähigkeiten verringerten sich demnach am stärksten. Am besten legt man das Handy also nicht in Sichtweite, wenn man sich konzentrieren muss. Ein weiterer guter Ratschlag: Das Handy sollte man nachts unbedingt ausschalten. (kiba)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion