1. Startseite
  2. Welt

Termin, Sperrung, Livestream: Alles zur Sprengung der A45-Brücke in Lüdenscheid

Erstellt:

Von: Karolin Schäfer

Kommentare

Die Rahmede-Talbrücke in Lüdenscheid wird gesprengt. Dafür werden einige Vorkehrungen getroffen. Im Überblick, was Sie zur Sprengung wissen müssen.

Lüdenscheid – Sie wiegt 17.000 Tonnen und ist mehr als sanierungsbedürftig: Die Talbrücke Rahmede in Lüdenscheid wurde angesichts der schwerwiegenden Risse und Schäden im Dezember 2021 gesperrt. Seitdem ist die wichtige „Sauerlandlinie“ zwischen Dortmund und Frankfurt dicht.

Nun soll die 453 Meter lange und mehr als 70 Meter hohe Autobahn-Brücke gesprengt werden, danach beginnt der Neubau. Ein Termin steht nach langem Hin und Her der nordrhein-westfälischen Politik fest. Was Sie zu Sprengung wissen müssen, lesen Sie hier im Überblick.

Sprengung an der A45: Wann wird die Rahmede-Talbrücke gesprengt?

Kurz vor der Sprengung laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Am Sonntag (7. Mai) gegen 12 Uhr steht dann die Sprengung der A45-Brücke in Lüdenscheid bevor. 150 Kilo Sprengstoff sollen den Koloss präzise zum Einsturz bringen.

Arbeiter auf der Baustelle unter der Rahmede-Talbrücke. Am 7. Mai soll die marode A45-Talbrücke gesprengt werden.
Arbeiter auf der Baustelle unter der Rahmede-Talbrücke. Am 7. Mai soll die marode A45-Talbrücke gesprengt werden. © Markus Klümper/dpa

Wie wa.de berichtete, wurden dafür mehr als 2000 Löcher in die Beton- und Stahl-Pfeiler gebohrt. Darin wird der Sprengstoff platziert. Zudem müssen 1000 Meter Sprengschnur verlegt werden. Die Pfeiler sollen bei der Sprengung seitlich wegknicken, die Brücke horizontal herunterfallen. Seit Oktober 2022 wurde ein Fallbett ausgehoben, in das die Brücke krachen soll.

Livestream: Wie kann man die Sprengung der Rahmede-Brücke live mitverfolgen?

Bevor die gigantische Rahmede-Brücke an der A45 gesprengt wird, wurden umfassende Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Der Bereich rund um die Brücke wird weiträumig abgesperrt und streng überwacht. Dafür kommen Wärmebildkameras und Spürhunde zum Einsatz. Etwa 100 Meter um jeden der zehn Pfeiler gilt am Sonntag ab 9 Uhr ein Betretungsverbot.

Um angrenzende Gebäude zu schützen, wurde eine Barriere mit 50 gestapelten Containern errichtet sowie zusätzliche Vorrichtungen an Fenstern angebracht. Wie wa.de berichtete, soll vorab eine sogenannte Vergrämungssprengung stattfinden, um Tiere zu verscheuchen. Gesperrt wurde auch die Altenaer Straße, die unter der Brücke herführt. Darüber sollen nach der Sprengung bis zum 10. Juni Trümmer abtransportiert werden.

Zwar können Neugierige die Sprengung aus gutem Grund nicht aus nächster Nähe beobachten. Die Stadt Lüdenscheid veranstaltet allerdings in der Innenstadt eine Live-Übertragung auf einer Leinwand. Alle anderen können die Sprengung der Rahmende-Brücke im Livestream verfolgen.

Sprengung der A45-Brücke in Lüdenscheid: Wie lange soll der Brückenneubau dauern?

Eine normale Sprengung wird das aber nicht, verriet Sprengmeister Michael Schneider im Gespräch mit wa.de. „Die Hangneigungen hier an der Talbrücke Rahmede sind schon eine besondere Herausforderung. Wir müssen vermeiden, dass die Brücke nach dem Aufprall ins Rutschen gerät.“

Anwohner in Lüdenscheid müssen auch in den kommenden Jahren starke Nerven bewahren. Durch die Sperrung 2021 wurde der Verkehr durch das Stadtgebiet umgeleitet, hieß es seitens des ADAC. Zusätzlicher Lärm und lange Wartezeiten wurden zur Geduldsprobe. Die Bauzeit der neuen Brücke wird auf fünf Jahre geschätzt.

Wenige Tage vor dem Sprengungstermin startete der Untersuchungsausschuss des NRW-Landtags zur Aufarbeitung des Brückendesasters. Es soll aufgearbeitet werden, wie es zu der Verschiebung des Brücken-Neubaus kam. Dabei soll die Rolle des früheren Verkehrsministers Hendrik Wüst (CDU) genauer geprüft werden. Dass es Mängel an der Rahmede-Brücke gab, war schon seit Jahren bekannt. (kas/dpa)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion