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Unfassbar traurig: 27-Jähriger überlebt Blutbad von Las Vegas - und wird bei Bar-Schießerei getötet

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Tote nach Schüssen in kalifornischer Bar
In einem Konvoi werden die Opfer der Schießerei in der Bar in die Gerichtsmedizin gebracht. © dpa / Gene Blevins

Bei einer Schießerei in einer Disko im US-Bundesstaat Kalifornien sind zwölf Menschen ums Leben gekommen. Nun kommt das traurige Schicksal eines Opfers ans Licht.

Stadt unter Schock

Update vom 9. November 21.25 Uhr:

Der 27-jährige ehemalige US-Marinesoldat Telemachus Schmidt-Orfanos hat das Massaker bei einem Country-Festival in Las Vegas mit mehr als 50 Toten im vergangenen Jahr unbeschadet überstanden. Doch das Blutbad diese Woche während einer Countrymusik-Party in einer kalifornischen Bar überlebte er nicht. Seine Mutter Susan Schmidt-Orfanos richtete jetzt einen flammenden Appell für striktere Waffengesetze an Politiker und ihre Landsleute.

In einem im Internet verbreiteten Video sagt die am Boden zerstörte Mutter: "Mein Sohn war mit einem Freund in Las Vegas, und er kam zurück. Letzte Nacht kam er nicht mehr zurück." Im Sender ABC7 fügte sie hinzu: "Ich will keine Gebete. Ich will keine Gedanken. Ich will strengere Waffengesetze! Und ich hoffe bei Gott, dass mir niemand mehr Gebete schickt! Ich will Waffengesetze! Keine. Weiteren. Waffen."

In der Bar in Thousand Oaks bei Los Angeles hatte ein 28-jähriger Veteran des Afghanistan-Kriegs, der Marineinfanterist Ian David Long, um sich gefeuert und zwölf Menschen getötet. Anschließend wurde er tot aufgefunden. Es gab mehrere Verletzte und Überlebende. Der 64-jährige Todesschütze von Las Vegas, Stephen Paddock, hatte im Oktober 2017 von seinem Hotelzimmer in Las Vegas aus 58 Besucher eines Festivals erschossen und hunderte weitere verletzt.

Schmidt-Orfanos bezweifelt, dass sich im derzeitigen politischen Klima schärfere Waffengesetze durchsetzen lassen. Sie verwies auf die Tat des 20-jähriger Mannes, der 2012 an der Sandy-Hook-Grundschule in Newtown im Bundesstaat Connecticut 20 Grundschüler sowie sechs Erwachsene getötet hatte. Zuvor hatte er bereits seine Mutter getötet. Nach den Bluttaten nahm er sich das Leben.

Der "Washington Post" sagte Schmidt-Orfanos: "Wenn das Niedermähen von Fünfjährigen keinen Eindruck hinterlässt, dann auch nichts anderes."

Update vom 9. November, 13.52 Uhr: Buschbrände sind nur wenige Kilometer von Thousand Oaks ausgebrochen. Notfallhelfer unterstützen nun die Feuerwehr bei ihrem Einsatz.

Update vom 09. November, 11.27 Uhr: Bei dem Attentat am Mittwochabend wurden elf Studenten und ein 54-jähriger Polizist erschossen, Dutzende sind verletzt. Auch der Attentäter lebt nicht mehr, offenbar hat er sich selbst getötet. 

Die Trauer ist groß. Die Stadt Thousand Oaks steht unter Schock. In einem Konvoi wurden die Leichen der Toten abtransportiert, wie auf Foto zu sehen ist. Auch ihrem toten Kollegen - Sergant Ron Helus - verabschiedete sich die Polizisten ehrenvoll, wie auf Twitter zu sehen ist.  

US-Medien: Schütze von Thousand Oaks identifiziert

Update vom 08. November, 19:00 Uhr: Der Schütze, der in einer Bar in Kalifornien zwölf Menschen erschossen und zahlreiche weitere verletzt hat, ist identifiziert. Es handelt sich laut Polizei um den 28 Jahre alten Ian David Long. Der frühere Marinesoldat wurde unter den Toten in der Bar gefunden. Die Polizei gehe davon aus, das er sich selbst erschossen hat, sagte Sheriff Geoff Dean am Donnerstag. Sein Motiv für die Tat sei noch nicht bekannt.

Schütze war US-Veteran - Trump äußert sich

Den Ermittlern zufolge lebte Long bei seiner Mutter in Kalifornien. Es sei den Behörden zuvor mehrere Male aufgefallen, sagte Dean. Der Sheriff sprach von geringfügigen Vorfällen, etwa im Straßenverkehr. Zuletzt seien Beamte im April wegen eines häuslichen Vorfalls zu seinem Elternhaus gerufen worden. Seine Waffe habe Long legal erworben, berichteten US-Medien unter Berufung auf Ermittlungskräfte.

Update vom 08. November, 16.26 Uhr:  Bei dem Mann, der in einer Disko-Bar im US-Bundesstaat Kalifornien zwölf Menschen erschossen hat, handelt es sich nach Polizei-Angaben um einen 28-jährigen ehemaligen Soldaten. 

Nach seinen Angaben ist Long der Polizei wegen "kleiner Vorfälle" in der Vergangenheit bekannt. Dazu gehörten ein Autounfall und eine Beschwerde über Ruhestörung, wegen derer ihn die Polizei im vergangenen April aufgesucht habe. Bei diesem damaligen Vorfall habe Long "zornig" und "irrational" gewirkt. Experten hätten daraufhin seinen mentalen Zustand untersucht und ihn gehen lassen.

Dean schloss nicht aus, dass der Mann aufgrund seiner Militärzeit an einer sogenannten Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden könnte. Der Angreifer hatte in der Nacht zum Donnerstag in dem Lokal in Thousand Oaks bei Los Angeles während einer Studenten-Party um sich geschossen. Neben den zwölf Toten gab es auch mehrere Verletzte

Der Angreifer wurde anschließend tot aufgefunden. Seine Motive waren zunächst weiter unklar.

Schüsse in Bar in Kalifornien
Mindestens elf Verletzte bei Schießerei in kalifornischer Disko. © dpa / Uncredited

Trump dankt den Rettungskräften

Update vom 08. November, 14.32 Uhr: Washington - US-Präsident Donald Trump hat nach den tödlichen Schüssen in einer Bar in Kalifornien die Rettungskräfte gelobt. Er sei über die Einzelheiten des Vorfalls informiert worden, schrieb Trump am Donnerstag bei Twitter. Der Täter sei tot, genau wie der erste Polizist, der die Bar betreten habe. „Die Polizei hat großen Mut gezeigt“, schrieb Trump. „Möge Gott die Opfer und ihre Familien segnen. Dank an die Rettungskräfte.“ In Thousand Oaks nahe Malibu im Großraum Los Angeles hatte ein Mann auf Gäste in einer Tanzbar geschossen.

Erstmeldung: Thousand Oaks - Die Schießerei ereignete sich am späten Mittwochabend (Ortszeit) in der "Borderline"-Bar in der südkalifornischen Stadt Thousand Oaks, wie die örtliche Feuerwehr im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. Ein Mann hat plötzlich auf College-Studenten in einer Bar geschossen und mindestens zwölf Menschen getötet. 

Polizist unter den Opfern

Einsatzkräfte fanden in dem Lokal elf tote Gäste, wie ein Sprecher des Sheriff-Büros im Ventura County erklärte. Ein Polizist, der nach den ersten Notrufen in der Bar eintraf, sei niedergeschossen worden und seinen Verletzungen erlegen. Auch der mutmaßliche Schütze, laut Sprecher der „einzige Verdächtige“, sei tot. Mehr als ein Dutzend anderer Gäste seien mit Verletzungen aus dem Lokal gebracht worden oder hätten sich selbst gerettet.

Video: Mann erschießt zwölf Menschen in Disko-Bar in Kalifornien

Warum feuerte der Schütze auf die College-Studenten? 

Die Identität des Angreifers und sein Motiv waren zunächst unklar. Augenzeugen beschrieben den Schützen als Mann im schwarzen Trenchcoat mit Brille, er habe eine großkalibrige Schusswaffe gehabt. Einzelnen Berichten zufolge soll er Rauchgranaten in die Bar geworfen haben.

30 Schüsse auf Disko abgefeuert

Augenzeugen berichteten von dramatischen Szenen. "Ein Mann kam durch die Eingangstür und hat auf das Mädchen am Empfangstresen geschossen", sagte Holden Harrah unter Tränen dem Sender CNN. "Ich weiß nicht, ob sie noch lebt."

"Alle haben sich schnell auf den Boden geworfen. Jeder wollte so schnell wie möglich raus", sagte eine junge Frau, die gemeinsam mit einer Freundin durch ein Küchenfenster fliehen konnte.

Zum Zeitpunkt des Angriffs fand in der Country-Bar in dem ruhigen Vorort von Los Angeles eine Party für College-Schüler statt. Thousand Oaks liegt  nahe Malibu und etwa 64 Kilometer von Los Angeles entfernt. Nach Polizeiangaben könnten sich in der Disko mehrere hundert junge Menschen aufgehalten haben. Die "Los Angeles Times" meldete unter Berufung auf die Polizei, es seien mehr als 30 Schüsse abgefeuert worden.

Ein Zeuge sagte der Zeitung, ein Angreifer sei gegen 23.30 Uhr in die Bar gerannt und habe mit einer Pistole um sich geschossen. "Er hat viel geschossen, mindestens 30-mal. Ich konnte immer noch Schüsse hören, nachdem alle draußen waren", sagte der Zeuge.

Schüsse in Bar in Kalifornien
Mindestens elf Verletzte bei Schießerei in kalifornischer Disko. © dpa / Uncredited

Auch dramatisch: Ein Streit zwischen zwei 19-Jährigen in einer Flüchtlingsunterkunft in Dortmund endet schmerzhaft - die Polizei schießt einem der beiden ins Bein. Behörden gehen von Notwehr aus.

AFP/ml/dpa

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