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49-Euro-Ticket löst Alarm aus: Fahrkarte sorgt in Bussen für Ärger

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Von: Carolin Gehrmann

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Das Deutschlandticket kann jetzt für Reisen mit Bus und Bahn genutzt werden. Doch die Beschwerden über Probleme zum Start und fälschlich ungültige Chipkarten häufen sich.

Berlin/München – Seit Montag, den 1. Mai 2023, kann das neu eingeführte Deutschlandticket für Fahrten mit dem Nahverkehr in ganz Deutschland genutzt werden – für 49 Euro im Monat. Die Nachfrage ist hoch: Mehr als drei Millionen Menschen haben den neuen Fahrschein für den Mai bereits gelöst, wie der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in einer Hochrechnung ermittelt hat. Davon etwa 750.000 Menschen, die bisher noch kein Nahverkehrs-Abo besaßen.

Start des Deutschland-Tickets zahlenmäßig ein Erfolg – Technik noch mit Problemen

Zahlenmäßig ist der Start des Deutschlandtickets also durchaus ein Erfolg. Aber gilt das auch für die Umsetzung? Schließlich soll das Ticket ein Anreiz sein, um langfristig mehr Menschen für das Reisen mit Bus und Bahn zu begeistern. Doch bei vielen Fahrgästen wurde die anfängliche Freude über das günstige Ticket schon gleich wieder getrübt. Die Meldungen über technische Probleme zum Start des 49-Euro-Tickets häufen sich. Bei den regionalen Verkehrsbetrieben gehen zahlreiche Beschwerden wütender Fahrgäste ein – vor allem die Chipkarten sorgen für Ärger.

49-Euro-Ticket als Chipkarte: Verspätete Auslieferung und ungültige Karten sorgen für Ärger

So kam es teilweise zu Verzögerungen bei der Auslieferung. Bestellte Karten ließen zu lange auf sich warten, teilweise sind sie noch immer nicht bei den Kundinnen und Kunden angekommen. Aber auch wer sich – vermeintlich – glücklich schätzt, weil er seine Karte bereits in den Händen hält, kann auf Schwierigkeiten stoßen. In Bussen und Bahnen konnten die Karten teilweise nicht ausgelesen werden – Kontrollterminals meldeten, dass das Ticket ungültig war.

Ungültiges Deutschlandticket verärgert Abonnenten: Unlesbare Chipkarten lösten Alarm aus

Teilweise erklang an Bus-Kontrollterminals in Berlin und Brandenburg sogar ein Alarmton, wie die Berliner Zeitung berichtet. Eine sehr unangenehme Situation für die Reisenden – zumal sie ja gar nichts falsch gemacht haben und ein gültiges Deutschlandticket besitzen. Dies liegt der Zeitung zufolge an einem Problem mit der Software eines beauftragten Kartenherstellers. Diese Karten sind „aktuell größtenteils nicht kontrollierbar“, heißt es dazu.

Chipkarten sind trotz Fehler bei Fahrten „vollumfänglich gültig“

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), bei dem dieses Problem auftrat, gibt bezüglich der nicht lesbaren Karten aber Entwarnung. Kundinnen und Kunden müssten sich keine Sorgen machen, als Schwarzfahrer beschuldigt zu werden. In einer Pressemitteilung heißt es, dass an einer Lösung dieses technischen Problems „mit Hochdruck gearbeitet“ werde. Die fehlerhafte Chipkarte sei bei Fahrten mit dem Deutschlandticket trotzdem „vollumfänglich gültig“, auch ohne Aufdruck des Namens.

Die „alten“ Abo-Chipkarten der regionalen Verkehrsbetriebe sind vorerst weiter gültig

Insgesamt zeigt sich die Bahn – zumindest im Großraum Berlin – kulant, was Fahrten mit dem Deutschlandticket angeht, auch wenn der Brief mit der Chipkarte noch nicht eingetroffen ist. Der VBB akzeptiert übergangsweise auch noch die alten Abo-Karten als Deutschlandticket. Gereist werden darf also trotzdem. Im Zweifel sollte man aber lieber die alte Karte dabei haben als keine.

Deutschlandticket startet am 1. Mai
Wer das Deutschlandticket rechtzeitig zum Start in den Händen hält, kann trotzdem auf Probleme stoßen. Die Verkehrsbetriebe sind jedoch in der Regel kulant. © Boris Roessler/dpa

Auch bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist man sich der Probleme kurz nach dem Start bewusst und drückt zunächst ein Auge zu. „Selbstverständlich können Fahrgäste, die ein Deutschlandticket bzw. Bestellbestätigung, Lichtbildausweis und ggf. die bisherige Karte haben, alle unsere Fahrzeuge nutzen“, sagt Pressesprecher Jannes Schwentu auf Anfrage von IPPEN.Media.

Probleme mit dem 49-Euro-Ticket in der App – Gekauftes Deutschlandticket wird nicht angezeigt

Aber auch bei Käufen des Deutschlandtickets über die App oder Webseite der Deutschen Bahn kam es zu Problemen. Viele 49-Euro-Tickets wurden demnach nach dem Kauf nicht in der App angezeigt. Diese Schwierigkeiten sind dem Unternehmen zufolge auf die zeitweise sehr hohe Anfrage zurückzuführen, die Server waren schlicht überlastet.

Bei Reisen mit dem Deutschlandticket besser die Bestellbestätigung dabei haben

Die Störung könnte demnach noch einige Tage bestehen bleiben. Es wird daher empfohlen, die Bestellbestätigung bei Fahrten mit der Bahn oder Verkehrsmitteln anderer Betreiber bei sich zu haben. Bei der App des Münchner Verkehrs- und Vertriebsverbunds gab es hingegen keine derartigen Probleme, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilte. Zumindest seien dem Unternehmen keine bekannt.

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