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Mercedes-Kunde fährt E-Auto und soll über 400 Dollar für einen Ölwechsel zahlen

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Von: Julian Baumann

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Ein Mercedes-Fahrer soll für den Ölwechsel mehr als 400 Dollar zahlen. Das Kuriose dabei ist, dass er ein E-Auto der Stuttgarter Luxusmarke fährt.

Stuttgart/Melbourne - Wenn ein Servicetermin ansteht, hoffen Autofahrer, dass die Händler möglichst wenig zu beanstanden haben und die Rechnung somit moderat bleibt. Bei E-Autos kann beispielsweise ein Akkutausch sehr teuer werden, eine Familie sollte dafür sogar mehr bezahlen, als sie zuvor für das Auto ausgegeben hatte. Insgesamt gilt bei einem Servicetermin allerdings auch, dass die Rechnung höher ausfällt, wenn auch das Fahrzeug hochwertig ist. Ein Zündkerzenwechsel bei einem Bugatti Veyron kostet beispielsweise so viel wie ein Opel Corsa.

Da der Stuttgarter Autokonzern Mercedes-Benz ebenfalls auf hochpreisige Luxus-Autos setzt, war ein Kunde aus Melbourne (Australien) zunächst nicht überrascht, als er nach einem Servicetermin eine Rechnung von rund 700 Australischen Dollar (etwa 430 Euro) erhielt. Als er die Rechnung genauer betrachtete, sah er, dass der Mercedes-Händler ihm einen Ölwechsel in Rechnung gestellt hatte. „Das Problem ist nur, das ist ein vollelektrisches Auto“, sagt der Mercedes-Fahrer in einem TikTok-Clip. „Sie haben mir einen Ölwechsel bei einem vollelektrischen Auto in Rechnung gestellt. Kein Hybrid, ein reines E-Auto.“

Mercedes-EQA-Fahrer soll 445 Dollar für Ölwechsel zahlen – Fehler in ausgestellter Rechnung

Bei dem Auto des Mercedes-Fahrers handelt es sich wie im Clip zu sehen, um einen EQA. Die elektrische Version des Mercedes-SUV GLA basiert zwar auf einer Verbrenner-Architektur, ein Ölwechsel ist bei dem rein elektrisch angetriebenen Fahrzeug allerdings nicht notwendig – oder überhaupt möglich. Ein elektrischer Audi zeigte ebenfalls einen fälligen Ölwechsel an, was offenbar einer fehlerhaften Programmierung geschuldet war. Der Fahrer aus Melbourne staunte allerdings nicht schlecht, dass er für den Ölwechsel seines E-Autos 445 Dollar (etwa 275 Euro) zahlen sollte. „445 Dollar für was?“, fragt er im Clip. „Damit sie einen Ölwechsel durchführen können?“

NameEQA
HerstellerMercedes-Benz
Produktionszeitraumseit 2021
KlasseKompaktklasse
Karosserieform5-Türer-SUV
AntriebElektromotor
Leistungbis zu 190 kW (258 PS)
Reichweitebis zu 426 km (nach WLTP)
Höchstgeschwindigkeit160 km/h (abgeregelt)
Ladedauer30 Minuten (DC-Schnellladung von 10% auf 80%)
Preisab circa 47.500 Euro

Auf TikTok erklärt der Mercedes-Fahrer, dass er das E-Auto bereits seit zwei Jahren fährt, beim Blick auf die Rechnung sicherheitshalber aber nochmal nachprüfte. „Lasst es uns zum 14. Mal heute checken“, sagt er sarkastisch. „Ja, es ist definitiv elektrisch.“ Da es bei einem E-Auto nicht nur nicht nötig, sondern auch nicht möglich ist, das Öl zu wechseln, muss es sich um einen Fehler beim Händler handeln. Das wurde auf Nachfrage von Daily Mail Australia auch so bestätigt. „Ein Mitarbeiter hat beim Drucken der Rechnung für die Wartung des E-Autos versehentlich einen falschen Auftragscode ausgewählt.“

E-Autos benötigten keinen Ölwechsel, sehr wohl aber andere Serviceleistungen

Zudem erklärte der Mercedes-Händler in Melbourne, dass sich der Fehler schlicht auf der ausgestellten Rechnung eingeschlichen habe und der Betrag in dieser Form dem Kunden nicht in Rechnung gestellt worden sei. Auch auf die tatsächlich am EQA durchgeführten Serviceleistungen habe der Fehler keine Auswirkungen gehabt. „Wir haben uns entschuldigt und versucht, noch vor Ort eine neue Rechnung auszustellen“, erklärte ein Sprecher. „Der Kunde teilte jedoch mit, dass das nicht notwendig sei.“

Der Motor eines EQA 250 von Mercedes-Benz.
Der Fahrer eines vollelektrischen Mercedes-EQA sollte 445 Dollar für einen Ölwechsel zahlen. © Anders Wiklund/TT via www.imago-images.de

Was der Mercedes-Fahrer letztendlich für den Servicetermin bezahlen musste, ist nicht bekannt. Auch wenn E-Autos keinen Ölwechsel benötigten, ist ein Routinecheck dennoch notwendig. Bei den elektrischen Modellen müssen beispielsweise ebenfalls das Kühlmittel, die Bremsflüssigkeit und auch die Scheibenwaschflüssigkeit ausgetauscht beziehungsweise nachgefüllt werden. Im Falle einer Reparatur müssen E-Auto-Fahrer meist sogar tiefer in die Taschen greifen. Laut einem Allianz-Experten liegen E-Auto-Reparaturen „etwa 40 Prozent über Kosten herkömmlicher Fahrzeuge“.

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