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17.000 Ukrainer und Russen in Urlaubsparadies gestrandet: „Hotels haben sie rausgeworfen“

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Von: Svenja Wallocha, Nadja Austel

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Ein Mann steht in einem Flughafen vor einer Anzeigentafel. Darauf sind viele annullierte Flüge ausgewiesen.
Annulliert: Die Sperrung des Luftraums über Russland trifft viele Reisende in Deutschland. © Federico Gambarini/dpa

Tausende Touristen aus der Ukraine und Russland sind wegen des Krieges in der Dominikanischen Republik gestrandet.

Update vom Donnerstag, 03.03.2022, 17.30 Uhr: In der Dominikanischen Republik sitzen rund 17.000 Russen und Ukrainer fest. Der Karibikstaat will ihnen nun Unterkünfte zur Verfügung stellen. Ihnen werde das Aufenthaltsrecht in einer Unterkunft garantiert, „bis eine endgültige Lösung für ihre Situation angesichts des Konflikts in ihren Ländern gefunden ist“, das teilte das Tourismusministerium des Inselstaates am Mittwoch (02.03.2022) mit. Die Vereinbarung hätten die Regierung und der Hotel- und Gaststättenverband sowie Hotelvertreter gemeinsam getroffen.

Die Regierung werde sich in den nächsten 48 Stunden in den Hotels nach den Bedürfnissen der Menschen erkundigen, hieß es. Besucher aus den zwei Ländern machen den Angaben zufolge rund zehn Prozent der Touristen in der Dominikanischen Republik aus. Die Honorarkonsulin der Ukraine in der Dominikanischen Republik, Ilona Oleksandrivna, hatte am Dienstag (01.03.2022) in einer Pressekonferenz unter Tränen den Präsidenten Luis Abinader um ein Gespräch gebeten, um gestrandeten Ukrainern zu helfen. Einige von ihnen seien auf der Straße gelandet. Die russischen Touristen waren vermutlich von Flugausfällen durch internationale Sanktionen gegen ihr Land betroffen.

Russland-Ukraine-Konflikt: Touristen stranden im Urlaubsparadies

Erstmeldung vom Mittwoch, 02.03.2022: Santo Domingo – Der Ukraine-Konflikt* treibt viele Menschen aus ihrem Land. Tausende flüchten vor der Invasion Putins. Auch für Touristen, die gerade in anderen Ländern Ferien machen, ist die Lage teils dramatisch – sie sitzen im Urlaubsparadies fest.

So sind wegen der russischen Invasion in ihrer Heimat rund 3000 Touristen aus der Ukraine in der Dominikanischen Republik gestrandet – und vielen von ihnen geht das Geld aus. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Ukraine-Krieg: Touristen aus der Ukraine sitzen in Dominikanischer Republik fest

Die in dem Karibikland festsitzenden Ukrainerinnen und Ukrainer bräuchten „Hilfe von der Dominikanischen Republik, sie brauchen Geld, sie brauchen Kleidung, sie brauchen eine Menge Sachen“, sagte die ukrainische Honorarkonsulin Ilona Olexandriwna am Dienstag (02.03.2022) bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Santo Domingo.

Gerade, weil vielen der Touristen aus der Ukraine das Geld ausgehe, komme es zu Problemen mit den Hotels. Demnach mussten etwa 1200 der festsitzenden 3000 Ukrainer aus finanziellen Gründen ihr Hotel verlassen. „Jetzt gerade stehen Touristen auf der Straße“, kritisierte Olexandriwna den Umgang mit ihren Landsleuten. „Die Hotels haben sie rausgeworfen, weil sie es sich nicht leisten konnten zu zahlen.“ Ein Berater für Einwanderungsfragen des ukrainischen Konsulats sagte, bei vielen Betroffenen springe ihre Reiseversicherung bei Krieg nicht ein.

Ukrainer stranden in Urlaubsparadis: „Touristen sitzen auf der Straße“ – Honorarkonsulin fordert Hilfen

Die schwierige Situation ihrer Landsleute ging auch der Honorarkonsulin sichtlich nahe. Olexandriwna brach bei der Pressekonferenz mehrmals in Tränen aus. Sie rief Staatschef Luis Abinader zu einem Treffen auf, um die Ukrainer aus ihrer Notlage zu befreien. Der dominikanische Tourismusminister David Collado kündigte ein Treffen mit Vertretern der Privatwirtschaft an, um sicherzustellen, dass die gestrandeten Ukrainer problemlos bleiben könnten.

„Der dominikanische Staat wird verantwortungsvoll und mit menschlicher Sensibilität reagieren“, sicherte der Minister zu. Der Verband der dominikanischen Reiseveranstalter (Adotratur) kündigte an, vom Krieg betroffenen Ukrainern und Russen nichts für den Transfer zwischen Hotels oder zum Flughafen in Rechnung zu stellen.

Ukraine-Krieg: Luftraum gesperrt – Touristen stranden in Feriengebieten

Auf Befehl von Kreml-Chef Wladimir Putin war die russische Armee am Donnerstag vergangener Woche in die Ukraine einmarschiert. Der Angriff wirkte sich auch direkt auf den Flugverkehr aus. Flugzeuge mieden den ukrainischen Luftraum. Als eine von einer Reihe von Sanktionen haben die 27 Mitgliedstaaten der EU ihren Luftraum für russische Flugzeuge kurz darauf gesperrt, auch die USA kündigten am Dienstag diesen Schritt an.

Russland sperrte seinen Luftraum im Gegenzug für 36 europäische Länder in Kanada. Nur mit einer „Sondergenehmigung“ dürfen Flugzeuge aus diesen Staaten auf russischem Gebiet landen. Auch in anderen Feriengebieten wie Ägypten oder der tansanischen Insel Sansibar strandeten zahlreiche Touristen aus der Ukraine und Russland. (svw mit Material von AFP, dpa)*hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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