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Ukraine-Krieg: Umwelthilfe fordert Tempolimit in Deutschland - Maßnahme soll Russland treffen

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Von: Tanja Banner

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Die Deutsche Umwelthilfe fordert ein Tempolimit in Deutschland – unter anderem durch Tempo 100 auf Autobahnen sollen Milliarden Liter an Diesel und Benzin gespart werden, was sich auf Russlands Kriegskasse im Ukraine-Krieg auswirken dürfte. (Symbolbild)
Die Deutsche Umwelthilfe fordert ein Tempolimit in Deutschland – unter anderem durch Tempo 100 auf Autobahnen sollen Milliarden Liter an Diesel und Benzin gespart werden, was sich auf Russlands Kriegskasse im Ukraine-Krieg auswirken dürfte. (Symbolbild) © imago/Shotshop

Die Deutsche Umwelthilfe fordert ein Tempolimit von 100 auf Deutschlands Straßen. Die Maßnahme soll der Kriegskasse von Wladimir Putin im Ukraine-Krieg schaden.

Hannover – Deutschland bezieht auch während des Ukraine-Kriegs Öl und Gas aus Russland und füllt damit indirekt auch die Kriegskasse Wladimir Putins auf. Die Politik arbeitet bereits an Plänen, um von russischen Energie-Importen unabhängiger zu werden – doch die scheinen eher langfristiger Natur zu sein. Beispielsweise werden in einem Papier einer „Ad hoc Projektgruppe Gasreduktion“ im Bundeswirtschaftsministerium eine Solardach-Pflicht für Neubauten und eine Abwärme-Nutzungspflicht ins Spiel gebracht.

Weiterhin heißt es darin: „Die kurzfristige Antwort auf die aktuelle Krise liegt in der Diversifizierung der Erdgas-Importe - genauso wichtig ist es, den Erdgasbedarf mittel- bis langfristig zu verringern“, wie die Nachrichtenagentur afp zitiert. Doch es gibt noch weitere Möglichkeiten, auf die Schnelle den Verbrauch von russischem Öl und Gas zu reduzieren – beispielsweise durch das Herunterdrehen der eigenen Heizung. Und auch beim Autofahren kann man etwas tun, findet die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Jeder eingesparte Liter Kraftstoff helfe, die Abhängigkeit von russischen Öl- und Gasimporten zu reduzieren. Daher fordert die Organisation ein Tempolimit in Deutschland.

Tempolimit wegen Ukraine-Krieg? DUH will so Energie-Importe aus Russland verringern

Konkret fordert die DUH folgende Geschwindigkeitsbeschränkungen in Deutschland:

Jährlich könnten so bis zu 3,7 Milliarden Liter Benzin und Diesel eingespart werden. Ganz nebenbei wirkt sich ein Tempolimit auch auf das Klima aus, rechnet die DUH vor: Mehr als neun Millionen Tonnen CO2 würden durch das geforderte Tempolimit pro Jahr eingespart, Quelle der Daten ist das Umweltbundesamt.

Weniger Energie-Importe aus Russland: DUH fordert Tempolimit auf Autobahnen

„Nicht mehr rasen zu dürfen, ist ein kleiner Einschnitt verglichen mit dem Nutzen“, so DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. Der Rohölbedarf aus Russland lasse sich mit dem vorgeschlagenen Tempolimit „sofort um mehrere Millionen Tonnen und damit etliche Prozentpunkte absenken“. Bisher kommen aus Russland rund 35 Prozent der deutschen Erdölimporte, 55 Prozent der Erdgas-Importe und 50 Prozent der Steinkohle-Importe.

Bereits vor dem Ukraine-Krieg gab es in Deutschland Umfragen zufolge eine Mehrheit für ein generelles Tempolimit auf Autobahnen. Auch die Regierungsparteien SPD und Grüne sind dafür – konnten sich in den Koalitionsgesprächen jedoch nicht gegen die FDP durchsetzen. (tab)

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