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Ukraine-Krise: Getreidepreise steigen an – Werden Lebensmittel jetzt teurer?

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Von: Monja Stolz

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Verschiedene Brötchen liegen über einander.
Die Ukraine-Krise sorgt für steigende Preise. Werden Brot und Brötchen bald teurer? (Symbolfoto) © Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Getreide, Weizen, Mais und Gerste gehören zu den wichtigsten Export-Produkten der Ukraine. Die Angst vor einer Eskalation im Land lässt die Preise steigen.

Kassel – Eines der grundlegendsten Dinge, die einen die Wirtschaft lehrt ist, dass Unsicherheit sich negativ auf die Börsen auswirkt. Selten hat eine Krise in letzter Zeit so viel Ungewissheit hervorgerufen wie der Ukraine-Konflikt. Hier in Deutschland macht sich das besonders bei den Öl- und Gas-, aber auch bei den Weizen- und Getreidepreisen bemerkbar.

Russland und die Ukraine gehören zu den wichtigsten Weizenexporteuren der Welt. Zusammen exportieren sie circa 60 Millionen Tonnen Weizen jährlich – das sind etwa 30 Prozent des globalen Weizenhandels. Jetzt, wo der Konflikt zwischen den beiden Staaten zu eskalieren droht*, steigen aus Sorge vor einer möglichen Unterbrechung der Weizenexporte die Preise stark an. Im Extremfall könnten „Lieferungen von bis zu 16 Millionen Tonnen Weizen“ betroffen sein, sagte der Rohstoff-Experte der Commerzbank Casten Fritsch.

Derzeit wird Weizen für 263,50 Euro je Tonne gehandelt. Im Vergleich: 2017 waren es noch 175 Euro. Das macht sich nicht nur bei den Preisen für Mehl bemerkbar. Für Verbraucher werden durch die gestiegenen Rohstoffpreise auch Produkte wie Nudeln oder Backwaren teurer.

Weizenversorgung: Deutschland ist nicht auf Russland und Ukraine angewiesen

Deutschland ist bei der Getreideversorgung nicht allein auf Russland und die Ukraine angewiesen. Im Jahr 2020 wurden hierzulande 43,2 Millionen Tonnen Getreide geerntet, wie aus einem Bericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hervorgeht. Weichweizen zählt dabei mit 52 Prozent zu den am häufigsten angebauten Getreidearten. Die Bundesrepublik könnte sich laut Industrieverband Agrar e. V. also im Zweifel selbst versorgen oder auf andere Importpartner wie Tschechien, Polen, Frankreich, Litauen und Kanada zurückgreifen.

Nicht nur die Getreidepreise sind von der drohenden Eskalation des Konflikts betroffen, auch Öl- und Gaspreise. Damit der Kriegsfall nicht eintritt, werden große Hoffnungen auf den Besuch von Bundeskanzler Scholz – der zuletzt unter anderem wegen seines Kurses in der Ukraine-Krise an Umfragewerten einbüßen* musste – bei den Staatschefs Selenskyj und Wladimir Putin gesetzt. (Monja Stolz) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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