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Nach Instagram-Verbot: Influencerinnen aus Russland brechen in Tränen aus

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Von: Samira Müller

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Ein Handy zeigt im App-Store die Instagram-App. Im Hintergrund befindet sich die russische Flagge.
Instagram-Verbot in Russland: Influencerinnen verabschieden sich unter Tränen von ihren Fans (Symbolfoto). © Andre M. Chang/Imago

Wegen des Ukraine-Konfliktes wird Instagram in Russland verboten. Einige sind schockiert und teilen ihre Emotionen online. Doch nicht jeder hat Verständnis.

Moskau – Nachdem Facebook und Twitter in Russland verboten sind, folgt jetzt auch die Social-Media-Plattform Instagram. Seit Montagmorgen (14.03.2022) ist die beliebte Online-Plattform als Folge des Ukraine-Konflikts* nicht mehr erreichbar. Das sorgt vor allem bei einigen Influencern aus Russland für hochkochende Emotionen.

Die Behörden hatten bereits am Freitag (11.03.2022) angekündigt, den Zugang zu der App einzuschränken, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Sie werfen dem US-Betreiber Meta vor, Gewaltaufrufe gegen Russen zu tolerieren. Wegen des Ukraine-Kriegs löscht der Konzern, zu dem auch Facebook und Whatsapp* gehören, solche Einträge nicht mehr automatisch, wenn es um das russische Militär oder russische Politiker geht. Aufrufe zur Gewalt gegen russische Zivilisten werden laut Meta jedoch weiterhin nicht geduldet.

Instagram wird in Russland verboten: Influencerinnen brechen in Tränen aus

Um sich von ihren Fans zu verabschieden, teilen einige Influencerinnen Videobotschaften auf Instagram. Ein Video einer Influencerin ging dabei viral, in dem sie in Tränen ausbricht und das Ende von Instagram in ihrem Land beklagt. „Es fühlt sich an wie ein großer Teil meines Herzens, mein Leben wird mir weggenommen“, sagte Reality-TV-Star Olga Buzova, die 23,3 Millionen Instagram-Follower hat, in ihrem Video. Angesichts des Leides der Ukrainer reagierten einige User empört. „Du musst nur nach Charkiw ziehen, dort funktioniert Instagram noch“, lautete ein bitterer Kommentar zu dem Video, der auf die von russischen Truppen eingekesselte ukrainische Hauptstadt verwies.

Die Modebloggerin Karina Nigai, der fast drei Millionen Menschen auf Instagram folgen, vergleicht die Sperrung der Plattform mit einem Trauerfall: „Ich bin immer noch im Stadium der Wut und das Stadium der Akzeptanz ist noch weit entfernt“, schreibt sie.
Die Plattform ist auch in Russland vor allem bei jungen Leuten sehr beliebt, um Fotos und Videos zu verbreiten. Laut Instagram-Chef Adam Mosseri nutzen 80 Millionen Menschen in Russland die App.

Russische Influencerinnen sind traurig wegen Instagram-Verbot: „Mein Leben wird mir weggenommen“

Alexandra Mitroschina, eine Influencerin mit über 2,4 Millionen Abonnenten auf Instagram, macht sich „Sorgen um kleine und mittlere Unternehmen, deren Geschäfte mit Instagram verbunden sind“. Sie selbst könne gut ohne Instagram leben, sagt die 29 Jahre alte Lehrerin Victoria Lilowa. „Aber die Wohltätigkeitsorganisationen tun mir leid, weil sie über Instagram viel Geld einnehmen.“

Die russische Regierung versucht derzeit alle Informationen über den Militäreinsatz in der Ukraine streng zu kontrollieren. Facebook und Twitter sind in Russland kaum noch zu nutzen. Beide Apps sind wie Instagram nur über sogenannte Virtuelle private Netzwerke (VPN) zur verschlüsselten Kommunikation zu erreichen.

Neben den sozialen Medien wurden bereits auch schon mehrere unabhängige Medien in Russland abgeschaltet. Einige Menschen nutzen die Bewertungen bei Google-Maps, um der russischen Zensur zu entgehen und die Menschen vor Ort über den Ukraine-Krieg zu informieren. (Samira Müller mit AFP) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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