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Nach Flammen-Inferno in Fürth: Unfallfahrer sitzt in U-Haft und schweigt

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Von: Helena Gries

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In Fürth ist es zu einem schweren Unfall gekommen. Ein Lkw rammte mehrere Autos. Das dadurch entstandene Feuer griff auf ein Haus über. Der Fahrer sitzt nun in U-Haft.

Update vom Donnerstag, 10.02.2022, 09.52 Uhr:  Zwei Tage, nachdem ein betrunkener Lkw-Fahrer in Fürth (Bayern) bei einer Horrorfahrt eine verwüstete Straße hinterlassen hat, sucht die Polizei die Ursache für den schweren Unfall. Der 50 Jahre alte Fahrer sitzt unterdessen in Untersuchungshaft. Ermittelt wird gegen ihn unter anderem wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort, fahrlässiger Körperverletzung, fahrlässiger Gefährdung des Straßenverkehrs und fahrlässiger Brandstiftung.

Ein Atemalkoholtest nach dem Unfall hatte zwei Promille ergeben, wie ein Polizeisprecher sagte. Am Donnerstag (10.02.2022) wird das Ergebnis einer Blutprobe erwartet. Zum Unfallgeschehen habe sich der Mann selbst bislang nicht geäußert, hieß es am Mittwochabend.

Autowracks stehen auf einer Straße in Fürth. Ein Lkw-Fahrer hat am Abend in Fürth eine Spur der Verwüstung hinterlassen: Mit seinem Fahrzeug habe er mehrere parkende Autos gerammt, einige hätten dabei Feuer gefangen, teilte die Polizei mit.
Autowracks stehen auf einer Straße in Fürth. Ein Lkw-Fahrer hat am Abend in Fürth eine Spur der Verwüstung hinterlassen: Mit seinem Fahrzeug habe er mehrere parkende Autos gerammt, einige hätten dabei Feuer gefangen, teilte die Polizei mit. © Friedrich/dpa

Flammen-Inferno: Betrunkener Lkw-Fahrer rast ungebremst in Autos

Erstmeldung vom Mittwoch, 09.02.2022, 10.05 Uhr: Fürth – Am Dienstagabend (08.02.2022) ist ein Lkw-Fahrer mit seinem tonnenschweren Sattelzug in Fürth in Bayern von der Fahrbahn abgekommen. Der Lkw krachte in geparkte Autos und rammte mehr als 30 Fahrzeuge. Wie die Polizei mitteilt, wurden insgesamt 33 Autos beschädigt und gingen teils in Flammen auf. Der Fahrer, der nach ersten Angaben der Beamten betrunken gewesen sein soll, wurde festgenommen.

Ob der 50-Jährige ein konkretes Motiv hatte oder aufgrund seines Alkoholpegels unzurechnungsfähig war, ist auch Stunden später ungeklärt, heißt es in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Nach der folgenschweren Chaosfahrt gehen die Bergungsarbeiten in Fürth am Mittwoch (09.02.2022) weiter. „So ein Verwüstungsszenario habe ich noch nie erlebt“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken der Deutschen Presse-Agentur. „Man kann nur erahnen, mit welcher Wucht der Lkw dort entlang ist. Das hätte ein Horrorszenario werden können, wenn dort mehr Passanten unterwegs gewesen wären.“ So blieb es bei drei Verletzten - darunter der Fahrer selbst.

Brennende Fahrzeuge stehen auf einer Straße in Fürth. Ein Lkw-Fahrer hat am Abend in Fürth eine Spur der Verwüstung hinterlassen: Mit seinem Fahrzeug habe er mehrere parkende Autos gerammt, einige hätten dabei Feuer gefangen, teilte die Polizei mit.
Brennende Fahrzeuge stehen auf einer Straße in Fürth. Ein Lkw-Fahrer hat am Abend in Fürth eine Spur der Verwüstung hinterlassen: Mit seinem Fahrzeug habe er mehrere parkende Autos gerammt, einige hätten dabei Feuer gefangen, teilte die Polizei mit. © Augenzeuge/dpa

Fürth: Anwohner mussten evakuiert werden - Lkw-Fahrer mit Atemalkohol von rund zwei Promille

Der Sattelzug habe die vielen Autos „gerammt, touchiert, vor sich hergeschoben und in ein Haus gedrückt“, so der Sprecher. Mehrere Wagen hätten lichterloh gebrannt. Zudem geriet auch die Fassade eines Wohnhauses in Brand. Fensterscheiben zerbarsten, Rollläden schmolzen. Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten die Flammen schließlich löschen, doch zurück blieb ein heilloses Chaos. Anwohner wurden aus ihren Wohnungen evakuiert und mussten aufgrund der niedrigen Temperaturen in nahegelegenen Unterkünften übernachten. Eine ältere Frau wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

Eines der Häuser am Unfallort ist nach Angaben der Beamten vorerst nicht mehr bewohnbar. Experten müssten die Statik der Fassade untersuchen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch (09.02.2022). Es sei nicht absehbar, wann diese wieder bezogen werden könnten. „Das Schadensbild ist schon immens“, erklärte der Sprecher.

Der Fahrer, bei dem rund zwei Promille Atemalkohol gemessen wurden, war nach Polizeiangaben wohl bei Rot mit seinem Lkw über eine Kreuzung gefahren und in ein Auto gekracht, dessen 74-jährige Fahrerin verletzt wurde. Dennoch sei er weitergefahren und habe wahrscheinlich noch beschleunigt. Ein 64 Jahre alter Passant konnte gerade noch zur Seite springen, er wurde nach Angaben der Ermittler leicht verletzt. Der Lastwagenfahrer soll nun einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Möglicherweise kommt er in Untersuchungshaft. Ermittelt wird wegen Unfallflucht und Körperverletzung. (Helena Gries mit dpa)

Bei einem Unfall auf der A3 in Bayern ist im Dezember ein Lkw in einen Militärkonvoi gerast. Der Lastwagenfahrer starb noch vor Ort.

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