Ukraine-Krieg und Corona treiben die Inflation: Zahlreiche Alltags-Produkte bis zu 144 Prozent teurer

Von Heizkosten bis Speiseöl – wegen des Ukraine-Kriegs und des Coronavirus steigen die Preise. Gewisse Wirtschaftsbereiche sind besonders stark betroffen.
Wiesbaden – Schon 2021 war vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie* die Inflation gestiegen. Denn Lockdowns und Grenzschließungen beeinträchtigten die Lieferketten. Seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts* haben die Preise nun noch weiter angezogen.
Jeden Monat informiert der Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamts über die Kostenentwicklung von Waren und Dienstleistungen. Konkret analysiert das Statistische Bundesamt die Preise von 650 Güterarten. Die Teuerungsrate oder Inflationsrate gibt an, wie sich das Preisniveau verändert hat. Der Verbraucherpreisindex generell stieg von Februar 2022 bis März 2022 um 2,5 Prozent an. Die Preise für Waren erhöhten sich seit März des Vorjahres um 12,3 Prozent.
Ukraine-Krieg lässt Energiepreise steigen: Heizkosten und Sprit teurer geworden
Das liegt größtenteils an den gestiegenen Preisen für Energieprodukte*. Im März 2022 stiegen sie um 39,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Neben der Corona-Krise und dem Ukraine-Konflikt gibt es noch einen weiteren Grund für diese Entwicklung: Die zu Jahresbeginn gestiegene CO2-Abgabe von 25 auf 30 Euro je Tonne, die Mieter alleine stemmen müssen.
Der Preis für leichtes Heizöl stieg im März gegenüber dem Vorjahresmonat um mehr als das Doppelte (plus 144,0 Prozent). Kraftstoffe kosteten 47,4 Prozent und Erdgas 41,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Feste Brennstoffe liege bei +19,3 Prozent und Strom bei +17,7 Prozent.
Verbraucherpreisindex: Diese Produkte sind teurer geworden | Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat |
Energieprodukte | 39,5 Prozent |
Lebensmittel | 6,2 Prozent |
Fahrzeuge | 8,2 Prozent |
Dienstleistungen | 2,8 Prozent |
Wie stark aktuell die Energiepreise Einfluss auf die Inflation nehmen, zeigt sich an der Rate ohne Berücksichtigung der Energie: Diese lag im März 2022 bei +3,6 Prozent.
Wegen Ukraine-Krieg: Gestiegene Energiepreise lassen Preise für Lebensmittel und andere Waren steigen
Lebensmittel kosteten laut Verbraucherpreisindex im März 6,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Besonders betroffen sind Speisefette und Speiseöle wie Sonnenblumenöl, Rapsöl und Ähnliches (+17,2 Prozent). Auch frisches Gemüse war um 14,8 Prozent teurer. Kaffeeprodukte waren 8,9 Prozent teurer.
Neben Lebensmitteln stiegen auch die Preise für andere Waren. Fahrzeuge etwa waren 8,2 Prozent teurer, gebrauchte PKW sogar 23,9 Prozent. Verbrauchsgüter waren 16,7 Prozent teurer, Gebrauchsgüter 4,3 Prozent. Hintergrund für den Anstieg sind unter anderem auch die Energiepreise, die sich auf Herstellungs- und Transportkosten der Waren auswirken.

Verbraucherpreisindex: Dienstleistungen nur leicht teurer geworden
Im Gegensatz zu Energie und Waren zeigt sich bei Dienstleistungen nur ein leichter Preisanstieg. Im März lag er bei 2,8 Prozent über dem Betrag des Vorjahresmonates. Dies ist ein unterdurchschnittlicher Anstieg im Vergleich mit der Gesamtteuerung. Nettokaltmieten schwächten mit einem Anstieg von 1,6 Prozent die Gesamtteuerung ab. Bei Reparaturen von Wohnhäusern (+10,3 Prozent) sowie Fahrzeugen (+5,3 Prozemt) hingegen zeigte sich ein recht starker Preisanstieg. (tk) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
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