Bis 06.00 Uhr absolvierte die Hamburger Feuerwehr nach eigenen Angaben 654 wetterbedingte Einsätze. Großteils sei es dabei um umgestürzte Bäume oder Äste, die herabzufallen drohten, gegangen. Auch wegen umgestürzter Zäune, Fahnenmasten oder Werbeplakaten wie auch wegen Schäden an Dächern und Fassaden musste die Feuerwehr ausrücken. Mehrfach musste sie Bäume entfernen, die auf Gleise der U- und S-Bahn gestürzt waren. Verletzte gab es nach aktuellem Stand nicht.
Das Sturmtief Zeynep hatte in der Nacht zum Samstag weite Teile Deutschlands mit großer Wucht getroffen. In Bremen stürzte ein 50 Meter hoher Baukran um und hinterließ „ein Feld der Verwüstung“, wie die Feuerwehr mitteilte. Außerdem sei das Dach eines Flachdachgebäudes großflächig abgedeckt worden. Bis Samstagmorgen bewältigten Bremer Feuerwehr und Technisches Hilfswerk 275 sturmbedingte Einsätze.
In Nordrhein-Westfalen wurde die Rheinbrücke Emmerich-Kleve gesperrt, weil umgestürzte Gerüstteile auf die Fahrbahn ragten. Nach einer Begutachtung des Schadens bei Tageslicht werde über das weitere Vorgehen entschieden, teilte Polizei in Kleve mit.
Update vom Samstag, 19.02.2022, 06.30 Uhr: Mindestens neun Menschen sind am Freitag (18.02.2022) in Deutschland und anderen Ländern durch das Orkantief „Zeynep“ ums Leben gekommen. Allein in Deutschland wurden drei Tote gezählt. In der niedersächsischen Gemeinde Wurster Nordseeküste ist ein Mann während des Sturms von einem Dach gestürzt und gestorben. Der 68-Jährige habe in der Nacht auf Samstag versucht, das beschädigte Dach eines Stalls zu reparieren, teilte die Polizei mit. Dabei sei er durch das Dach gebrochen und rund zehn Meter in die Tiefe gestürzt.
Ein Autofahrer starb nach Angaben der Polizei am Freitagabend bei Altenberge in Nordrhein-Westfalen, als er mit dem Auto gegen einen quer auf der Fahrbahn liegenden Baum prallte. Der eingeklemmte 56-Jährige sei noch am Unfallort gestorben. Zuvor hatte der WDR darüber berichtet. Etwa zur selben Zeit war ein Mann mit seinem Wagen im nahen Saerbeck unterwegs, als sich das Fahrzeug nach Polizeiangaben überschlug. Der 33-Jährige starb demnach ebenfalls noch am Unfallort.
In Bremen ist ein 55 Meter großer Baukran während des Sturmtiefs eingestürzt. Der Kran sei dabei in der Nacht auf den Samstag in ein im Rohbau befindliches Bürogebäude gekracht. „Es sieht verheerend aus“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Auch ein gerade vorbeifahrender Laster sei von dem Kran erwischt worden. Der Fahrer sei unverletzt geblieben. Ein weiterer 90 Meter hoher Kran wurde nicht beschädigt. Die Trümmerteile blockieren nun die umliegenden Straßen. Die Beseitigung des Krans werde noch bis zum Anfang der kommenden Woche dauern. Zur Schadenshöhe konnte die Polizei keine Angaben machen.
+++ 22.00 Uhr: Wegen des Sturmtiefs „Zeynep“ mussten am Freitagabend (18.02.2022) mehrere Gebiete in Bremen evakuiert werden. Es bestehe Überschwemmungsgefahr, teilte die Polizei mit. Die Bereiche Pauliner Marsch, Stadtwerder und Rablinghauser Deich würden daher evakuiert werden. Die Menschen wurden demnach per Lautsprecherdurchsage aufgefordert, die Gegend zu verlassen und zu meiden. Es handele sich überwiegend um Kleingartenanlagen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab wegen „Zeynep“ flächendeckende Unterwetterwarnungen für den Norden sowie die Mitte und den Osten Deutschland heraus. Es bestehe die Gefahr von „Unwettern mit extremen Orkanböen an der Nordsee und auf dem Brocken sowie verbreitet Orkanböen und orkanartigen Böen im Norden“, teilte der Deutsche Wetterdienst mit. Die Deutsche Bahn stellte in weiten Teilen des Landes ab Freitagnachmittag sukzessive ihren Verkehr ein.
Auf der A7 nahe dem hessischen Fulda stürzte am Freitagnachmittag ein Baum auf ein fahrendes Auto. Nach Polizeiangaben wurde die Fahrerin dabei leicht verletzt. Der 26-jährige Beifahrer jedoch trug demnach schwere Verletzungen davon.
Meteorolog:innen und Feuerwehren riefen die Bevölkerung wegen Sturmtief „Zeynep“ zu höchster Vorsicht auf. Menschen sollten sich möglichst nicht im Freien aufhalten und auf nicht unbedingt nötige Wege und Fahrten verzichten.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet, dass der Sturm erst in der Nacht seine volle Kraft erreicht. Für den Abend und die Nacht warnte der DWD etwa an der Nordsee vor extremen Orkanböen der Stärke 12 mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde. Auf Borkum seien bereits Windgeschwindigkeiten von mehr als 146 Kilometern in der Stunde gemessen worden, wie der NDR mitteilte. Auf Spiekeroog erreichte Sturmtief „Zeynep“ bereits 108 Stundenkilometer.
Auch im Binnenland rund um Osnabrück meldet der Wetterdienst bereits Böen mit mehr als 122 Kilometern pro Stunde. Meteorolog:innen rechnen laut dem NDR damit, dass der Sturm ab 21 Uhr noch an Stärke gewinnt. In der zweiten Nachthälfte könnte sich die Lage nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes jedoch wieder entspannen.
+++ 21.01 Uhr: Das Orkantief „Zeynep“ trifft mit Wucht auf Deutschland. In Nordrhein-Westfalen ist ein Zug bei Krefeld-Oppum auf umgestürzte Bäume aufgefahren. Die Passagiere sollen in einen Ersatzzug gebracht werden, berichtet der WDR. In Thüringen haben Sturmböen am Freitagabend (18.02.2022) Fahrzeuge nördlich von Erfurt zum Umkippen gebracht. Auf der Bundesstraße 4 bei Greußen im Kyffhäuserkreis sei ein Auto mit Anhänger regelrecht von der Straße geblasen worden, sagte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale in Erfurt auf Anfrage. Auf der A7 bei Niederaula in Hessen ist ein durch das Orkantief entwurzelter Baum auf ein Auto gekracht, ein Mann wurde dabei schwer verletzt.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet, dass der Sturm erst in der Nacht seine volle Kraft erreicht. Für den Abend und die Nacht warnte der DWD etwa an der Nordsee vor extremen Orkanböen der Stärke 12 mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde. Wie der NDR berichtet, wurden auf Borkum bereits Windgeschwindigkeiten von mehr als 146 Kilometern in der Stunde gemessen, auf Spiekeroog 108 und auch im Binnenland rund um Osnabrück meldet der Wetterdienst bereits Böen mit mehr als 122 Kilometern pro Stunde. Meteorologen rechnen laut dem NDR damit, dass der Sturm ab 21 Uhr noch an Stärke gewinnt. In der zweiten Nachthälfte könnte sich die Lage wieder entspannen, so der DWD.
+++ 19.07 Uhr: Starkregen als Vorbote des Orkantiefs „Zeynep“ hat die Autobahn 7 in Hamburg am Freitagnachmittag südlich des Elbtunnels teilweise so stark überflutet, dass eine Spur gesperrt wurde. Ehe das Wasser nicht abgepumpt worden sei, könne die Spur nicht genutzt werden, sagte ein Sprecher der Verkehrsleitzentrale. Richtung Süden stünden nur zwei Tunnelfahrbahnen zur Verfügung, in Richtung Norden seien es drei. Laut NDR-Verkehrsinfo kamen die Autos zwischen Hamburg-Stellingen und dem Elbtunnel auf rund fünf Kilometern nur stockend voran.
Am späten Freitag sollte „Zeynep“ beginnen zu wüten, für die Nacht zu Samstag erwartete der Deutsche Wetterdienst (DWD), dass der Orkan gegen Mitternacht die Nordseeküste erreicht. Es ist die zweite schwere Sturmlage in Deutschland innerhalb kurzer Zeit. Mindestens bis Montag soll es stürmisch bleiben, wie es vom DWD heißt. „Es kehrt einfach keine Ruhe ein“, sagte ein Meteorologe. Die Niederlande und Irland meldeten erste Todesopfer, in Großbritannien sorgt das Orkantief ebenfalls für Chaos.
Schwerpunkt der neuen Unwetterlage sollte den Experten zufolge bis Samstagfrüh die Nordhälfte Deutschlands sein. Der DWD gab aber auch für südlichere Regionen - Teile von Rheinland-Pfalz, Hessen und für nördliche Regionen Bayerns - Unwetterwarnungen vor orkanartigen Böen heraus.
+++ 17.07 Uhr: Sturmtief „Zeynep“ sorgt schon jetzt für Chaos in Deutschland. Die Deutsche Bahn hat in der Nordhälfte des Landes und in Teilen von NRW den gesamten Personenverkehr eingestellt. Betroffen sind Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Teile Nordrhein-Westfalens, teilte das Unternehmen mit.
Wegen des bevorstehenden Sturms hat zudem die Hessische Landesbahn (HLB) den Zugverkehr am Freitag aus Sicherheitsgründen teilweise eingestellt. Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) stellte ebenfalls bis zum Samstagmorgen mehrere Bahnlinien ein. Am Frankfurter Flughafen wurden rund 50 ankommende Flüge gestrichen. In Wuppertal hat der Sturm am Freitagnachmittag vorübergehend die Schwebebahn lahmgelegt.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab flächendeckende Unterwetterwarnungen für den Norden sowie die Mitte und den Osten Deutschland heraus. Lediglich Baden-Württemberg, der allergrößte Teil Bayerns sowie die südlichen Regionen Hessens, des Saarlands und von Rheinland-Pfalz waren nicht betroffen. Demnach drohten Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern, an der Nordseeküste und im Bereich der Elbemündung auch 150 Stundenkilometern oder mehr. Dort galten noch einmal verschärfte Warnungen vor sogenanntem extremem Unwetter.
Der Sturm sollte demnach ab dem Nachmittag eintreffen und vor allem in der Nacht zu Samstag wüten. Meteorologen und Feuerwehren riefen die Bevölkerung zu höchster Vorsicht auf und bereiteten sich auf zahlreiche Einsätze vor. Menschen sollten sich möglichst nicht im Freien aufhalten und auf nicht unbedingt nötige Wege und Fahrten verzichten. Insbesondere vor einem Betreten von Wäldern und Parks wurde gewarnt. Gebäudeschäden und Straßenblockaden seien möglich.
+++ 15.05 Uhr: Die Deutsche Bahn stellt auch den Fernverkehr in Norddeutschland wegen des Sturmtiefs ab sofort schrittweise ein. Für den Rest des Tages führen dann keine Fernzüge mehr nördlich von Dortmund, Hannover und Berlin, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Auch auf der quer in Ost-West-Richtung verlaufenden Strecke zwischen Berlin über Frankfurt am Main bis Amsterdam sollten der Bahn zufolge den gesamten Freitag über keine ICE- oder IC-Züge mehr verkehren.
Die Deutsche Bahn hatte zuvor schon angekündigt, dass im Tagesverlauf der Regionalverkehr in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Teilen von NRW eingestellt werde. Auf den Verbindungen von Amsterdam mit Berlin und Frankfurt fuhren ganztägig keine Fernzüge.
+++ 14.30 Uhr: Küstenschützer rechnen angesichts des neuen Orkantiefs „Zeynep“ in der Nacht zum Samstag mit hohen Wasserständen an der niedersächsischen Nordseeküste. „Wir gehen davon aus, dass wir es mit einer schweren Sturmflut zu tun bekommen werden“, sagte der Sprecher des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Carsten Lippe, am Freitag (18.02.2022) der Deutschen Presse-Agentur. Wetter-Experten warnen vor einem „historischen Orkan“, berichtet der NDR. Laut Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) sind Böen um bis zu 160 Kilometer Windgeschwindigkeit pro Stunde möglich.
Der Sturmflutwarndienst der landeseigenen Behörde erwartet für das Hochwasser in der Nacht zum Samstag, dass die Flut zwischen 2,25 und 2,5 Meter höher auflaufen könnte als das mittlere Tidehochwasser. Damit werde die Schwelle nach NLKWN-Definition zur schweren Sturmflut überschritten, sagte Lippe. Strände und Hafenflächen könnten überflutet werden. Bislang hatte es in dieser Sturmflutsaison nach NLWKN-Angaben lediglich viele leichte Sturmfluten gegeben.
+++ 12.03 Uhr: Wegen des Sturms „Zeynep“ kündigte die Bahn Einschränkungen in einigen Bundesländern an. In Teilen Norddeutschlands und Nordrhein-Westfalens wird der Regionalverkehr nach und nach eingestellt, so das Unternehmen am Freitag. Die Einstellung des Regionalverkehrs wird für den Tagesverlauf in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Teilen von NRW angekündigt, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Der Schutz der Reisenden und der Beschäftigten habe Vorrang, hieß es. Der Deutsche Wetterdienst warne insbesondere für die nördlichen Landesteile und für die Mitte Deutschlands ab dem Nachmittag vor Unwetter mit extremen Orkanböen und orkanartigen Böen.
„Wer immer kann, dem empfehlen wir Reisen mit der Bahn vom späten Nachmittag auf einen früheren Zeitpunkt vorzuziehen“, empfahl die Bahn. Fahrgäste können ihre für den Zeitraum von Donnerstag bis Sonntag gebuchten Fahrkarten bis zum 27. Februar flexibel nutzen oder kostenfrei stornieren, wenn sie Reisen wegen des Sturms verschieben.
+++ 11.12 Uhr: Orkantief „Zeynep“ rauscht auf Deutschland zu und könnte richtig gefährlich werden. In der Nacht zu Samstag soll das Sturmtief nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gegen Mitternacht die Nordseeküste erreichen. Teils heftige Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern werden erwartet.
In der zweiten Nachthälfte trifft „Zeynep“ auf die Ostseeküste und lässt dann allmählich nach. „Damit ist die Unwettergefahr erst einmal gebannt“, sagte ein DWD-Meteorologe am Freitag in Offenbach. Trotzdem bleibt es laut DWD aber mindestens bis zum Montag in Deutschland stürmisch. „Es kehrt einfach keine Ruhe ein“, sagte der Meteorologe. Zu dem stürmischen Wetter geselle sich ein ungemütlicher Mix aus Regen und Graupelschauern. Oberhalb von 400 Metern fällt vielerorts Schnee, in den Alpen halten die Schneefälle auch länger an.
+++ 10.26 Uhr: An der Nordseeküste von Deutschland droht laut einem Bericht von Focus ab Freitag (18.02.2022) der stärkste Sturm seit 50 Jahren. Orkantief „Zeynep“ soll mit bis einer Geschwindigkeit mit bis zu 180 Kilometer pro Stunde wüten. Jan Schenk, Experte vom The Weather Channel, warnt vor drohender Lebensgefahr und rät: „Bitte bleiben Sie ab heute Abend zu Hause.“
An der Küste von Niedersachsen soll es zwischen 22 und 3 Uhr zu den höchsten Windspitzen seit 1976 kommen. Es droht infolgedessen eine schwere Sturmflut, besonders an Weser und Elbe. „Ich habe noch nie so hohe Windgeschwindigkeiten in der Nordsee gesehen!“, sagt Jan Schenk. „Solche Windgeschwindigkeiten erwartet man bei Hurrikanen. Dieser Orkan ist außergewöhnlich stark und lebensgefährlich!“ Es kann Schenk zufolge tatsächlich der „stärkste Sturm der letzten Jahrzehnte“ werden.
+++ 08.14 Uhr: Nach dem Sturm „Ylenia“ in Deutschland wurde am frühen Freitagmorgen erneut der Fischmarkt im Hamburger Stadtteil Altona überspült, meldet die dpa. Am Messpunkt St.Pauli erreichte der Wasserstand laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) 1,49 Meter über dem mittleren Hochwasser – einen Zentimeter unter der Grenze für Sturmfluten. Für Samstag (19.02.2022) rechnet das BSH mit Wasserständen von bis zu drei Metern über dem mittleren Hochwasser, das entspricht einer schweren Sturmflut.
Bei der Deutschen Bahn hat sich die Lage nach dem Sturm „Ylenia“ wieder etwas beruhigt. Insbesondere zwischen Berlin und Hamburg sowie zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen seien wieder Fernverkehrszüge unterwegs, teilte die Bahn am Freitagmorgen mit. Dennoch komme es weiterhin aufgrund von gesperrten Streckenabschnitten im Fernverkehr zu Einschränkungen.
Update von Freitag, 18.02.2022, 06.30 Uhr: In vielen Regionen Deutschlands hat Orkantief „Ylenia“ für Chaos gesorgt. Wegen Sturm und Unwettern blieben Schulen geschlossen, Bahn- und Flugverkehr wurden stark in Mitleidenschaft gezogen und es kam zu vielen Unfällen. Nach einem Tag „Sturmpause“ steht jetzt bereits der nächste Orkan in den Startlöchern. Ein Experte rechnete bereits damit, dass die Auswirkungen von Orkantief „Zeynep“ tatsächlich „noch heftiger“ werden könnten. Doch welche Teile Deutschlands sind betroffen?
Schwerpunkt dieser neuen schweren Sturm- beziehungsweise sogar Orkanlage sei vom Freitagnachmittag bis Samstagfrüh die Nordhälfte Deutschlands, erklärt der Deutschen Wetterdienst (DWD) gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Betroffen seien Teile folgender Bundesländer:
Erstmeldung von Donnerstag, 17.02.2022: Kassel – Orkantief „Ylenia“ hat in Deutschland bereits eine Spur der Verwüstung hinterlassen. In mehreren Bundesländern stellte die Deutsche Bahn ihren Fernverkehr ein, Schulen blieben zu, Straßen waren gesperrt. Mit Sturm und Unwetter soll es auch in den kommenden Tagen weitergehen.
Während „Ylenia“ am Donnerstagmittag (17.02.2022) in Richtung Baltikum und Finnland abzog, aber im Tagesverlauf weiter zu stürmischen Verhältnissen führte, wird laut den Prognosen bereits am Freitagmittag Orkantief „Zeynep“ erwartet. Am heftigsten wüte der Sturm voraussichtlich von der ostfriesischen Küste bis zur Elbe. „Dort können vorübergehend extreme Orkanböen von über 140 Stundenkilometer auftreten“, hieß es beim DWD.
„Insgesamt könnten die Auswirkungen noch heftiger werden“, prognostiziert Diplom-Meteologe Dominik Jung gegenüber wetter.net. Er spricht von einer „brandgefährlichen“ Wetterlage. Zudem warnt er vor weiteren Stürmen. Schon Sonntag auf Montag soll es erneut ungemütlich werden. „Da kommt scheinbar eine ganze Sturmserie auf Deutschland zu. Die gute alte Westwetterlage ist wieder voll da. Schuld daran ist der Jetstream“, so Jung.
Das Starkwindband liegt einmal um die Nordhalbkugel und derzeit genau über Deutschland. „Und an diesem Starkwindband rauscht ein Sturmtief nach dem anderen zu uns nach Deutschland“, erklärt der Meteorologe.
Ob Orkantief „Zeynep“ heftiger wüten wird, als der erste Sturm, bleibt abzuwarten. In der Nacht zum Donnerstag waren verbreitet schwere Sturmböen und orkanartige Böen aufgetreten. „Spitzenreiter bei den gemessenen Windspitzen ist einmal mehr der Brocken, wo Geschwindigkeiten von 150 Stundenkilometer registriert wurden“, teilte der Deutsche Wetterdienst am Donnerstag mit. Aber auch in tieferen Lagen habe es stellenweise Orkanböen gegeben. So seien im brandenburgischen Angermünde 125 Stundenkilometer und in Arnsberg (Nordrhein-Westfalen) 123 Stundenkilometer gemessen worden.
Bezeichnung | Windgeschwindigkeiten (Kilometer die Stunde) |
---|---|
Steifer Wind | 50 bis 61 km/h |
Stürmischer Wind | 62 bis 74 km/h |
Sturm | 75 bis 88 km/h |
Schwerer Sturm | 89 bis 102 km/h |
Orkanartiger Sturm | 103 bis 117 km/h |
Orkan | ab 118 km/h |
Quelle: DWD |
Neben umgestürzten Bäumen und Stromausfällen, sowie zahlreichen Feuerwehreinsätzen forderte das erste Orkantief auch zwei Todesopfer. Ein 37 Jahre alter Mann starb am Donnerstagmorgen in Niedersachsen, als ein Baum auf seinen Pkw stürzte und ihn erschlug. Wie ein Sprecher der Feuerwehr der dpa bestätigte, war der Fahrer sofort tot. Auch ein Autofahrer im Landkreis Osnabrück starb, weil sein Anhänger im Sturm auf die Gegenfahrbahn abkam. Er stieß mit einem Lkw zusammen.
In Sachsen-Anhalt bei Südharz starb ein 55-Jähriger am Donnerstag auf einer Landstraße. Ein Baum sei durch den starken Wind auf den Wagen des Mannes gefallen, teilte die Polizei mit. Daraufhin habe sich der fahrende Wagen am Morgen überschlagen. Weitere Wetter-News finden Sie auf unserer Themenseite. (slo/svw/lrg mit Material von dpa und afp) *hamburg24 ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
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