1. Startseite
  2. Welt

Warum man Babys niemals küssen sollte

Erstellt:

Kommentare

Eine Mutter drückt ihrem Baby einen Schmatzer auf. Küssen sollten Erwachsene die Kleinkinder allerdings besser nicht, denn das kann gefährliche Folgen für den Nachwuchs haben.
Was auf den ersten Blick so unscheinbar und süß scheint, kann gefährlich für das Kind werden. Daher sollten Erwachsene Babys niemals küssen. © Erin Lester/Imago

Dem eigenen Baby oder dem von Freunden einen liebevoll gemeinten Kuss zu geben ist nicht ungewöhnlich. Eine Australierin warnt nun auf Instagram: Macht das nicht!

Kassel – Zugegeben, Babys können schon ziemlich süß sein. So süß, dass so mancher Erwachsene die kleinen Wonneproppen am liebsten den ganzen Tag drücken und abknutschen wollen würde. Dass das aber keine gute Idee ist, erzählt nun eine Frau aus Australien. Denn so lieb die Geste auch gemeint sein mag, für Babys kann sie gefährliche Folgen haben.

So war es jedenfalls bei der Tochter von Leah Green. Auf der Instagram-Seite „tinyheartseducation“ teilt die junge Mutter nun ihre Erfahrungen. Nachdem die einjährige Sadie von einem Erwachsenen auf den Mund geküsst wurde, bildeten sich etliche eitrigen Stellen im Gesicht des Kleinkindes. Der Grund dafür: Lippenherpes. „Die kleinste Berührung ließ die schorfigen Stellen bluten und sie schrie vor Schmerzen“, schreibt Green in dem Beitrag.

Nach Kuss von Erwachsenen: Baby konnte vor Schmerzen nicht schlafen oder essen

Die Schmerzen ihrer Tochter seien so groß gewesen, dass das Mädchen weder essen noch trinken wollte. Gewichtsverlust und Dehydrierung waren die Folgen. Außerdem bekam Sadie hohes Fieber; kein untypisches Symptom bei Herpes. „Sie war in einem fürchterlichen Zustand und klammerte sich über vier Tage lang an meine Hüfte“, erzählte Green weiter auf Instagram. Ihre Mama habe die kleine Sadie gar nicht mehr loslassen wollen. Schon beim bloßen Versuch, sie in ihr Babybettchen zu legen, sei das leidende Kind in großes Geschrei ausgebrochen.

Besorgt sei die junge Mutter nach eigenen Angaben mit ihrer Tochter zum Arzt gegangen, der das schmerzhafte und für Kleinkinder mitunter gefährliche Herpes-Virus feststellte (siehe Info-Box). Er habe dem 21 Monate alten Mädchen eine schmerzhemmende Salbe verschrieben. Doch auch die habe nicht geholfen. Dass die Wunden abheilten, sei zur leidvollen Geduldsprobe für die kleine Sadie geworden. Und für ihre Eltern.

Lippenherpes bei Babys: Am besten sofort zum Arzt gehen

Viele kennen es bestimmt: Es fängt mit einem Jucken am Mund an und endet mit einem schmerzenden Bläschen an der Lippe: Herpes. Doch ist die hochansteckende Virus-Erkrankung, die sich etwa über den Speichel überträgt, für Erwachsene primär lästig und unangenehm, ist sie für Babys und Kleinkinder nicht zu unterschätzen. Denn bricht bei einem Kind das erste Mal Herpes aus, hat es meist stärkere Symptome als Erwachsene. Häufig äußert sich die Virus-Infektion zusätzlich mit hohem Fieber. Hat das Kind nur eine einzige Eiter-Blase, wird diese auch „Fieberbläschen“ genannt.

Kinder sollten die Herpes-Bläschen keinesfalls mit den Fingern anfassen, geschweige denn ausdrücken. Denn dann könnte sich das Virus auch auf andere Regionen ausbreiten. Fatale Folgen, bis zur Erblindung, könnte das für die Augen haben. Haben sich bereits eitrige Bläschen gebildet, lassen sich diese mit einer austrocknenden Salbe gut behandeln. Diese sollte am besten mit Wattestäbchen aufgetragen werden.

Und es gilt: je früher, desto besser. Daher sollte man bei den ersten Anzeichen am besten sofort zum Kinderarzt gehen. Einmal im Körper, schlummern die Viren in der Regel ein Leben lang im Körper des Infizierten. Das macht es letztlich so gefährlich: Denn dann können sie unbemerkt weitergegeben werden. Daher gilt: Babys besser nicht küssen.

Australierin mit Kein-Kuss-Appell auf Instagram: „Verletzt lieber die Gefühle von Erwachsenen, aber schützt eure Babys!“

Drei, für Mama Leah, unendlich lange Wochen habe es gedauert bis es Tochter Sadie besser ging. Einzig wenn Sadie durchgängig Panadol, das denselben schmerzlindernden und fiebersenkenden Wirkstoff hat wie Paracetamol, genommen habe, hätte geholfen. Sein Kind so leiden zu sehen, sei für sie der Horror gewesen, schreibt die Australierin; vor allem, wenn es das erste Kind sei.

Deshalb wollte Leah Green die Geschichte auf Social Media teilen und andere Eltern vor den verheerenden Folgen warnen: „Bitte, bitte, bitte, lasst niemals irgendjemanden euer Kind küssen“, so der Appell der jungen Mutter. Es sei ganz egal, wer es sei, ob Eltern, Großeltern, Fremde oder Freunde und ob sie sich durch die Zurückweisung gekränkt fühlten. „Verletzt lieber die Gefühle der anderen, aber sorgt dafür für die Gesundheit eures Babys“, schreibt sie abschließend. (Romina Kunze)

Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion