Was die Risikofaktoren einer Lungenembolie sind
Eine Lungenembolie kann wie aus dem Nichts auftreten. Im schlimmsten Fall führt sie zum Herzkreislaufstillstand. Doch welche Risikofaktoren gibt es eigentlich?
Berlin – Sie ist eine seltene, aber sehr ernsthafte Komplikation einer Thrombose. Gemeint ist die Lungenembolie. Hierbei löst sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) von der Wand einer Vene, wird mit dem Blut fortgeschwemmt und verstopft ein oder mehrere Lungengefäße. Dadurch kann die Lunge schlechter Sauerstoff aufnehmen. Die Lungenembolie stellt also eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar. Um möglicherweise präventiv dagegen vorzugehen, stellt sich folgende Frage: Was sind eigentlich die Risikofaktoren einer Lungenembolie?
Das sind die Risikofaktoren einer Lungenembolie
Grundsätzlich gilt: Risikofaktoren für eine Venenthrombose erhöhen auch das Risiko für eine Lungenembolie. Besonders hoch fällt das Risiko aus, wenn mehrere Faktoren zusammenkommen. Die wichtigsten Risikofaktoren sind dabei:
- Knochenbruch der Hüfte oder des Beins
- größere Operationen, zum Beispiel der Einsatz eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenks
- Blutgerinnungsstörung, zum Beispiel das Antiphospholipid-Syndrom (APS; Autoimmunerkrankung)
- eine frühere Thrombose
- Krebserkrankungen wie Magen-, Lungen- und Blutkrebs oder ein Hirntumor
- eine Herzerkrankung wie Herzschwäche, Herzinfarkt oder Vorhofflimmern
- Hormonbehandlung in den Wechseljahren
- Verhütung mit hormonellen Verhütungsmitteln, die auch das Hormon Östrogen enthalten (wie die meisten Antibabypillen)
Diese Faktoren erhöhen das Risiko für eine Lungenembolie leicht
Doch gibt es auch noch weitere Risikofaktoren. Für sich allein genommen erhöhen diese Faktoren das Risiko für eine Lungenembolie nur leicht. Hierzu zählen unter anderem:
- hohes Alter
- Schwangerschaft
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- Diabetes mellitus
- Krampfadern
Bettruhe von mehr als drei Tagen (Immobilität) - Infektionen der Lunge, zum Beispiel eine Covid-19-Infektion
Risiko für eine Lungenembolie steigt im Laufe des Lebens – Männer häufiger betroffen als Frauen
Allgemein steigt das Risiko für eine Lungenembolie im Laufe des Lebens, berichtet kreiszeitung.de. Wie es vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) heißt, würde im Alter zwischen 40 und 50 Jahren pro Jahr etwa einer von 1.000 Menschen daran erkranken. Ab 80 Jahren seien es dann bereits 10 von 1.000 Menschen.

Dabei sind Männer insgesamt häufiger von einer Lungenembolie betroffen als Frauen. Doch bekommen Frauen unter 45 und ab 80 Jahren öfter eine Lungenembolie als Männer in diesem Alter. Durch hormonelle Verhütungsmittel und während einer Schwangerschaft haben jüngere Frauen ein etwas höheres Risiko für eine Lungenembolie.
Die Symptome einer Lungenembolie ähneln oft denen anderer Krankheiten
Laut der Deutschen Lungenstiftung gehören zu den häufigsten Beschwerden einer Lungenembolie:
- Atemnot
- Schmerzen im Brustkorb
- Husten, oft auch blutiger Auswurf
- Fieber
- Zeichen für Thrombose: geschwollenes, stark schmerzendes Bein oder anderer Körperteil
„Als Laie kann man nichts machen“: Was dennoch bei Symptomen einer Lungenembolie zu tun ist
Kann denn aber, wie eingangs formuliert, vorbeugend oder auch im Fall einer Lungenembolie etwas getan werden? „Als Laie kann man im Grunde nichts machen, man kann aber auch nichts schlimmer machen. Denn das einzige, was hilft, ist eine Blutverdünnung“, so Gunther Wiest, Chefarzt der Klinik für Pneumologie am Asklepios Klinikum Hamburg, im Gespräch mit der Kreiszeitung von IPPEN MEDIA. „Und die kann der Passant auf der Straße nun einmal nicht machen“, ergänzt er.
Vielmehr wird dazu geraten, dass Menschen mit den typischen Beschwerden respektive Symptome einer Lungenembolie schnell den Arzt oder die Notaufnahme aufsuchen. Bei einem akuten Herzkreislaufstillstand sollte man möglichst versuchen, den Patienten zu reanimieren. Und das kann in Erste-Hilfe-Kursen erlernt werden.
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