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Mit dem Auto zum Klima-Protest: „Letzte Generation“ schildert, wie sie die Autobahnen sperren

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Von: Moritz Bletzinger

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Die „Letzte Generation“ blockiert immer wieder Autobahnen. Aber wie kommen die Aktivisten da überhaupt hin? Die Antwort kommt auf vier Rädern.

Berlin – Und wieder ist die A100 dicht. Seit Wochen protestiert die „Letzte Generation“ in Berlin und legt fast täglich den Verkehr lahm. Ein besonders beliebtes Ziel der sogenannten „Klima-Kleber“: Die Stadtautobahn. Hier erwischen sie gerade zu Stoßzeiten besonders viele Pendler.

Die erste Klebe-Aktion auf einer Autobahn gab es im Oktober 2022. Seitdem wagen sich die Aktivisten immer öfter, Schnellstraßen zu blockieren. Sie haben ein Vorgehen entwickelt, relativ sicher auf die Fahrbahn zu gelangen.

Klimaaktivisten springen für Protest-Aktionen ins Auto: „Letzte Generation“ bremst Verkehr auf Autobahnen aus

Paradox: Für den Protest auf der Autobahn steigen die Klimaaktivisten erstmal selbst ins Auto. Normalerweise sind mindestens zwei Fahrzeuge im Einsatz. Sie ordnen sich erst in den Verkehr ein, bringen ihn dann aber zum Stillstand.

Zur A100-Blockade am Mittwoch (4. Mai) erklärte die Gruppe selbst, wie es sie es gemacht hat: „Hierzu wurde der Verkehr zunächst langsam mit dem Auto ausgebremst, um keine Menschen zu gefährden. Im Anschluss verließen mehrere Personen die Fahrzeuge, zogen sich orange Warnwesten an und setzten sich auf die Straße. Einige von ihnen befestigten ihre Hände mit einer Mischung aus Sekundenkleber und Sand auf Fahrbahn, sodass es an ihnen kein Vorbeikommen gibt.“

Aktionen der „Letzten Generation“ auf Autobahnen: Gruppe suchte nach Mitgliedern mit Lkw-Führerschein

Die „Letzte Generation“ will niemandem schaden. Eine Autobahn zu blockieren, bleibt aber höchst gefährlich und verboten. Im härtesten Fall kann sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren drohen. Die Aktivisten gehen jedoch tatsächlich recht umsichtig vor, Haftstrafen in diesem Ausmaß gab es bislang nicht. Die Rekordstrafe beläuft sich auf mehrere Monate.

Einfach zu Fuß auf die Fahrbahn zu springen, wäre viel zu gefährlich. Dabei würde es mit Sicherheit zu Unfällen und vielleicht sogar Toten kommen. Deshalb brauchen die Klimaaktivisten Autos, um den Verkehr erst zu verlangsamen und dann die Autobahnen dichtzumachen. Zu Beginn des Jahres suchte die „Letzte Generation“ sogar gezielt nach neuen Mitgliedern mit Lkw-Führerschein.

Bei der Autobahn-Sperrung am Mittwoch waren eine Mutter und ihr Sohn gemeinsam auf der Straße. Aus Überzeugung haben sie diesen außergewöhnlichen „Familienausflug“ gemacht. (moe)

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