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Winter-Wetter ade? Meteorologe rechnet mit „Höchststrafe“ für Winterfans

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Von: Romina Kunze

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Wird es in Deutschland diesen Winter noch mal richtig weiß? Laut einem Wetter-Experten wohl eher nicht. Statt Kälte und Schnee sei Sturm und Tauwetter im Anmarsch.

Kassel – Für Wintersport-Fans und Liftbetriebe war es bislang eine eher sparsame Saison. Lange fehlt vielerorts der Schnee, die Temperaturen sind bundesweit insgesamt zu mild. Selbst in den Alpen und Ski-Hochburgen zeichnete sich bisher über weite Strecken ein trostloser Anblick ab: dünne weiße Streifen von Kunstschnee zogen sich durch weitestgehend grüne Landschaften des Bergpanoramas. Das Wetter – bislang eine Geduldsprobe für Mensch und Natur.

Dabei hatte sich der Winter so vielversprechend angekündigt, als Petrus Anfang Dezember ganz Deutschland mit mehreren Tagen Schnee verwöhnt hatte. Wie sich herausgestellt hatte, nur ein kurzer Hoffnungsschimmer auf eine weiße Winterzeit. Es folgten grüne Weihnachten und ein nahezu frühlingshafter Jahreswechsel sowie ein kurzes Winter-Comeback Mitte Januar. Solls das wirklich schon gewesen sein mit der kalten Jahreszeit?

Winter ade? „Dümpel-Wetterlage“ statt Schneelandschaft für Februar

Darf man der Wetter-Prognose Glauben schenken, dann lautet die Antwort: ja. Sowohl das deutsche als auch europäische und US-amerikanische Wettermodell sagen laut Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net für die nächsten Wochen einen „Winter auf Sparflamme“ voraus.

Wetter-Prognose für die kommenden Tage
Dienstag, 31. Januar:Bewölkt im Süden, Regen im Rest des Landes bei 4 bis 10 Grad
Mittwoch, 1. Februar:Leichter Schneefall im Osten und Süden, Regen im Westen, Unwetter im Norden, 1 bis 8 Grad
Donnerstag, 2. Februar:Sonnen-Wolken-Mix im Norden und Osten, Regen und Glatteisgefahr im Süden, 1 bis 8 Grad
Freitag, 3. Februar:Wechselhaft, Regen im Flachland, Schnee-Regen im Süden, 1 bis 9 Grad
Samstag, 4. Februar:Schneefall im Süden, wechselhaft im Norden, Osten und Westen, 0 bis 9 Grad
Sonntag, 5. Februar:Schneeregen im Osten, Schnee im Süden, Sonne-Wolken-Mix im Westen, Sturm-Böen im Norden, 0 bis 9 Grad
Quelle: wetter.de

Schnee im Februar? Fehlanzeige. Statt wie der zuvor versprochene arktische Winter in Deutschland komme vorerst eine „Dümpel-Wetterlage“, so Meteorologe Jung. Mit Tauwetter bis zu zehn Grad Celsius, reichlich Hochnebel und Dunst, teilweise auch Sonnenschein. Außerdem gibt es kaum Niederschlagssignale, so die Prognose von wetter.net. Es deute sich stattdessen laut Dominik Jung eine „längere Trockenphase“ an. Eine Horror-Nachricht und meteorologische „Höchststrafe“ für alle Wintermenschen. Denn: Wo kein Niederschlag, da auch kein Schnee.

Wetter in Deutschland: Milder Winter bringt Sturm-Böen bis zu 110 km/h

Einzig in manchen Höhenlagen sowie Schleswig-Holstein und Niedersachsen soll es zum Monatsbeginn etwas Schnee geben. Laut deutschem Wettermodell fallen hier Anfang Februar ein bis zwei Zentimeter Neuschnee. Vor allem in Norddeutschland ist mit Sturm zu rechnen. Für die gesamte Nordhälfte der Bundesrepublik hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) zum Monatsbeginn eine amtliche Wetterwarnung ausgegeben. Von der Nordsee- bis zur Ostseeküste wehen hier Spitzen-Böen bis zu 110 km/h. Auch ein Orkan kann hier aufziehen, so die DWD-Vorhersage.

Winterwetter im Harz
War‘s das etwa schon mit dem Schnee? Laut Wettermodellen soll der Winter zumindest in den ersten Februar-Wochen kein Comeback feiern. (Symbolfoto) © Matthias Bein/dpa/Archivbild

Mitunter stürmt es laut DWD auch im Süden Deutschlands, vereinzelt etwa in Baden-Württemberg oder Bayern, vor allem in der Alpenregion. Wirklich kalt soll es in den nächsten Wochen aber auch hier nicht werden. Bis Mitte Februar bleibt es mit durchschnittlich fünf bis sechs Grad Celsius bis 470 Meter Höhe mild. Dauerfrost ist nicht in Sicht; auch nicht für die Nächte.

Das Winter-Wetter spielt verrückt: Mittel- und Osteuropa zu warm, im Süden ungewohnt kalt

Wer sich also auf ein romantisches Valentinstags-Date im Schnee gefreut hatte, muss schon sehr hoch in die Gebirge fahren oder wird enttäuscht. Das warme Klima aus 2022 und dem Rekord-Januar 2023 setzt sich nahezu nahtlos fort. Das zeigt auch die Wetterkarte der Temperatur-Anomalie von wetter.net: In Deutschland, so wie in weiten Teilen Osteuropas, war der Winter bisher zu warm (Stand: Ende Januar). Während es in Südeuropa, vor allem Spanien und Italien, zu kalt ist, kam es im Osten Europas zu Abweichungen von acht bis zehn Grad Celsius zu den langjährigen Temperatur-Mittelwerten.

Die Vorhersage von wetter.net für die ersten Februarwochen deckt sich mit der generellen Winter-Prognose des DWD aus November 2022. Den Modellberechnungen zufolge sei einer der mildesten Winter der Referenzperiode 1991 bis 2020 zu erwarten, wie aus einer Pressemitteilung damals hervorging. Für alle, die Heiz- und Energiekosten sparen möchten, ist das sicherlich eine gute Nachricht. Für Wintersport-Fans und Klima-Aktivistinnen und -aktivisten dagegen eher alarmierend. (Romina Kunze)

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