Himmelsphänomen Lee-Wolken: Das steckt hinter dem beeindruckenden Naturschauspiel
Sie sehen atemberaubend aus und sind unter verschiedenen Namen bekannt: Lee-Wolken. Das Himmelsphänomen kann auch in Deutschland beobachtet werden.
Kassel – Der Blick in den Himmel lässt uns immer wieder erstaunliche Naturphänomene beobachten. Erst kürzlich konnte man in weiten Teilen Deutschlands Polarlichter beobachten. Aber auch diverse Wolkenformationen bringen Menschen immer wieder zum Staunen. So beispielsweise auch die Lenticularis-Wolken, auch Lee-Wolken genannt.
Bei diesem Himmelsschauspiel sieht es so aus, als bekämen wir Besuch aus einem anderen Universum, daher nennt der Volksmund die Wolken auch gerne fliegende Untertassen. Die linsenförmigen Wolken können aber auch typisch fisch- oder zeppelinartige Formen annehmen, sind häufig sehr langgestreckt und haben gewöhnlich klar definierte Begrenzungen. Aber wie entsteht das Phänomen?
Lee-Wolken: So entsteht das spektakuläre Himmelsphänomen
Da Lenticularis-Wolken vermehrt an der Lee-Seite, also der windabgewandten Seite, von Gebirgen entstehen, werden sie auch Lee-Wolken genannt. Sie bilden sich, wenn feuchte Luft über ein Hindernis, wie beispielsweise einen Hügel oder Berg, strömt. Einzelne Berge werden dabei häufig von der Luft umströmt, bei einer senkrecht zur Windrichtung ausgerichteten Gebirgskette wird ein Überströmen mit zunehmender Windgeschwindigkeit jedoch immer wahrscheinlicher. Dabei entstehen auf der Lee-Seite wellenartige Luftbewegungen. Diese Strömung wird daher auch als „Leewellen“ bezeichnet. Der Wasserdampf in der Atmosphäre macht diese Wellenbewegung in Form von Wolken sichtbar.
Als weitere Voraussetzung für die spektakulären Lee-Wolken ist laut Experten vom Deutschen Wetterdienst (DWD) eine stabile Atmosphärenschichtung nötig. Anders als bei einem Gewitter steigen dadurch die Wolken nicht in die Höhe, sondern bleiben an ihrem Scheitelpunkt flach. Beste Voraussetzungen für die Entstehung der ungewöhnlichen Wolken.
Spektakuläre Lee-Wolken: Phänomen in Deutschland gar nicht selten
Wie es auf dem Wetter-Portal wetter.net heißt, verlagern sich Lenticularis-Wolken nicht mit der Strömung, sondern bleiben stationär, solange sich die Feuchte- und Strömungsverhältnisse nicht drastisch ändern. Meteorologen können anhand von Lee-Wolken eine Föhn-Wetterlage sehr gut erkennen. Die ungewöhnlichen Wolken werden daher auch gern als Föhnwolke, Föhnschiffchen oder Föhnfisch bezeichnet.

Laut DWD sind Lee-Wolken gar nicht so selten - und das nicht nur im Lee der Alpen. Auch in den Mittelgebirgen und sogar in Norddeutschland sind die UFO-förmigen Wolken hin und wieder zu sehen. Und auch die Bergketten von Eifel, Bergischem Land, Teutoburger Wald und Nordhessischem Bergland stellen Meteorologen zufolge ideal ausgerichtete Hindernisse für die benötigte Strömung dar. (hg)
Der Nasa-Rover „Curiosity“ schickt Aufnahmen seltener Wolken vom Mars zur Erde. Das Material, aus dem die Wolken bestehen, verblüfft.
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