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Schwaben-Cowboy steigt mit Pferd in Straßenbahn – Video geht viral

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Von: Romina Kunze

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In einer Straßenbahn im baden-württembergischen Fellbach stieg ein Mann mit Cowboy-Hut und Pferd hinzu. (Screenshot)
Darf der das? In einer Straßenbahn im baden-württembergischen Fellbach stieg ein Mann mit Cowboy-Hut und Pferd hinzu. © Screenshot/Instagram.com/stuttgarter.meme

Steigen ein Mann und ein Pferd in eine Tram: Was nach einem mäßigen Schenkelklopfer klingt, hat nahe Stuttgart etliche Fahrgäste belustigt – und kurz darauf auch das Netz.

München/Fellbach – Während der eine oder andere noch rätseln mag, ob er mit dem 49-Euro-Ticket sein Fahrrad oder Hund befördern darf, hat ein Mann mit seinem Haustier in Fellbach eine ganz neue Grauzone aufgedeckt: darf man eigentlich sein Pferd mitnehmen? Klingt absurd, hat aber jüngst in Baden-Württemberg seinen Präzedenzfall gefunden. Die Fahrgäste einer Straßenbahn im Nordosten Stuttgarts haben wohl nicht schlecht gestaunt, als ein Mann mit seinem Ross an einer Haltestelle zugestiegen ist.

Mann besänftigt verdutzte Straßenbahn-Gäste: „Das Pferd ist ruhig und machts nichts“

Schon von Weitem dürften Ross und Reiter ein Hingucker gewesen sein: Im Cowboy-Outfit samt Hut, Weste und Stiefel ritt der Mann, wie die Stuttgarter Nachrichten und die Stuttgarter Zeitung berichten, über die Straßenkreuzung und steuerte geradewegs auf die Haltestelle zu. Am Bahnsteig stieg er ab und führte sein Pferd an den Zügeln in die Tram. Hätte es kein Video dazu gegeben, man hätte glauben können, was vom Pferd erzählt zu bekommen.

Der Instagram-Clip, wohl von einem Fahrgast aufgenommen, zeigt, wie der „Cowboy“ und das Pferd sich auf den Türen platzierten. Im Video sieht man, dass eine ältere Dame zaghaft versucht, sich an dem Tier vorbeizuschieben. Ihr Gesicht ist nicht zu sehen, doch die Seniorin muss verunsichert ausgesehen haben, denn der Pferdebesitzer versucht zu besänftigen: „Ja, aber das Pferd ist ruhig. Das macht nichts“, hört man ihn im Clip sagen. 

Fellbacher kennen die beiden wohl schon: „Letzte Woche wollte er mit dem Pferd ins Schuhgeschäft“

Ob das Tier müde war? Oder womöglich vom 49-Euro-Ticket profitieren wollte? Seit Start des Deutschlandtickets sei Berichten zufolge das Fahrgastaufkommen leicht gestiegen. Das von Nutztieren wohl dagegen um hundert Prozent. Der Grund für den skurrilen Straßenbahnauftritt ist bislang nicht bekannt, sonderbare Mensch-Tier-Ausflüge scheinen derzeit aber im Trend zu liegen: Einen ähnlich kuriosen Anblick bot jüngst ein Mann, der mit seinem exotischen Laufvogel durch die Münchner Innenstadt flanierte, ein anderer führte in Rheinland-Pfalz seine Python Gassi.

Unter den Ortsansässigen ist der „Cowboy“ wohl kein Unbekannter: Unter dem Instagram-Beitrag lässt ein Nutzer durchblicken, dass die „Bahnfahrt“ wohl nicht der einzige prominente Auftritt des Reiters gewesen ist. „Hab den letzte Woche auch schon in Fellbach gesehen, da wollte er mit dem Pferd ins Schuhgeschäft“. Ein anderer will Mensch und Tier bei einem Fast-Food-Restaurant gesehen haben.

Mann nimmt Pferd in die Bahn: Rechtlich hätte nichts gegen die tierische Mitfahrt gesprochen

Bleibt die Frage: dürfen Nutz- und Weidentiere mit im öffentlichen Personennahverkehr? Explizit scheint die Frage in den allgemeinen Beförderungsbedingungen nicht geklärt, eine Entenfamilie wurde jedenfalls in einem anderen Fall fürs „Schwarzfahren“ in der Stuttgarter U-Bahn belangt.

Auf Anfrage klärte eine Sprecherin der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) auf: „Wichtig ist, dass keine Fahrgäste eingeschränkt oder belästigt werden und auch kein Schaden entsteht“. Das gelte auch für das Pferd. Das letzte Wort liege jedoch beim Straßenbahnfahrer. Und der muss wohl sein Veto eingelegt haben: Denn ein anderes Instagram-Video zeigt, wie die beiden auffälligen Fahrgäste noch an derselben Haltestelle wieder ausstiegen und davongingen. (rku)

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