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Airbus A380: Produktion wird eingestellt - Müssen tausende Mitarbeiter um ihren Job bangen?

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Die Produktion des Airbus A380 wird eingestellt.
Die Produktion des Airbus A380 wird eingestellt. © AFP / TORSTEN BLACKWOOD

Aus für den Airbus A380: Die Produktion des weltweit größten Passagierflugzeugs wird eingestellt. Müssen tausende Mitarbeiter nun um ihren Job bangen?

Toulouse/Hamburg - Der Airbus A380, das bisher größte Passagierflugzeug der Welt, wird zukünftig nicht mehr produziert. Das gab der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus am Donnerstag bekannt. Bereits 2021 soll der letzte Jet ausgeliefert werden.

Vor elf Jahren sah es noch so aus, als könne der Airbus A380 eine Erfolgsgeschichte werden. Nach dem ersten kommerziellen Flug für Singapur Airlines am 25. Oktober 2017 (zwischen Singapur und Sydney) galt der vierstrahlige Riesenjumbo für 550 bis 850 Passagiere noch als Lösung für chronisch überlastete Flughäfen.

Airbus A380: Jahresproduktion auf sechs Maschinen reduziert

Doch nun ist das Aus für den A380 besiegelt. In den vergangenen Jahren hatte kaum noch eine Fluglinie ein Modell geordert. Airbus drohten, die Bestellungen auszugehen. Der Konzern fuhr die Jahresproduktion zuletzt von zeitweise bis zu 30 Maschinen auf nur noch sechs Exemplare zurück.

„Die heutige Ankündigung ist schmerzlich für uns und für die A380-Communities weltweit“, so der scheidende Airbus-Konzernchef Tom Enders laut Mitteilung. Der Passagierjet werde aber noch viele Jahre lang am Himmel unterwegs sein. „Selbstverständlich werden wir die Betreiber der A380 auch weiterhin uneingeschränkt unterstützen“, so Enders weiter.

Airbus A380: Warum ist nun das Ende des A380 besiegelt?

Doch warum wird die Produktion des Airbus A380 eingestellt? Ein Grund sind laut Experten die hohen Anschaffungs- und Betriebskosten. Nach Airbus-Angaben hat der A380 derzeit einen Listenpreis von 445,6 Millionen US-Dollar. Umgerechnet sind das rund 394 Millionen Euro - ein stolzer Preis für den Riesenflieger. Er kostet damit rund vier Mal so viel wie die beliebte Mittelstrecken-Maschine A320.

Vielen Airlines ist der Gigant zu groß und verbraucht zu viel Treibstoff. Das ist nicht wirtschaftlich, besonders wenn der A380 nicht voll besetzt ist.

Airbus A380: Müssen Mitarbeiter um ihren Job bangen?

Von dem Produktionsende des Airbus A380 sind an den europäischen Standorten insgesamt 3000 bis 3500 Mitarbeiter betroffen. Müssen sie nun um ihren Job bangen? Offenbar nicht. Das Schlimmste hätten die Beschäftigten schon hinter sich, erklärte eine Airbus-Sprecherin. „Die zu erwartenden Auswirkungen werden voraussichtlich geringer sein, als die bereits erreichten Anpassungen im A380-Programm während der letzten Jahre.“ Neue Aufträge für kleinere Flugzeuge würden „eine Vielzahl von internen Mobilitätsmöglichkeiten bieten“.

Doch wie geht es konkret weiter? „Wir analysieren die Situation jedes Landes, um lokale Lösungen zu erarbeiten und diese mit unseren Arbeitnehmervertretern in den kommenden Monaten schrittweise umzusetzen“, so die Airbus-Sprecherin. In Deutschland sind demnach die Standorte Hamburg, Bremen, Stade und Buxtehude an der Produktion der A380 beteiligt. Dazu kommen aber noch einige Zuliefererfirmen.

Viele Beschäftigten könnten nun in die hochlaufende Produktion für den kleineren, aber bei den Fluggesellschaften beliebteren A320 wechseln. Zudem biete der Auftrag von Emirates für 40 A330neo und 30 A350 neue Wechselmöglichkeiten.

Video: Aus für A380: Airbus stellt Produktion des Passagierjets ein

Airbus A380: Mehr Fakten zum größten Passagierjet der Welt

Der Airbus A380 bietet je nach Ausstattung Platz für bis zu 853 Passagiere. Er hat eine Reichweite von 15.200 Kilometern und ist gut 72 Meter lang. Seine Flügelspannweite liegt bei knapp 80 Metern. Auf dem Ober- und Hauptdeck bietet der Flieger den Gästen rund 550 Quadratmeter Fläche, mehr als zwei Tennisplätze. Er ist mit 24 Metern so hoch wie ein achtstöckiges Haus.

Beim Start wiegt der Riesenvogel bis zu 560 Tonnen, so viel wie 112 afrikanische Elefanten. Vier Triebwerke hieven ihn mit der Kraft von 2500 Mittelklasse-Limousinen in den Himmel.

In München musste im November 2018 eine Airbus-Maschine notlanden. Auf Merkur.de* erfahren Sie, was hinter dem Vorfall steckte.

Lesen Sie auch: Ryanair-Flugzeug verspätet sich - dann folgt stundenlanges Drama für Passagiere

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dpa/AFP/Glomex

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