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Bahn weist Kritik an Winter-Bilanz zurück

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Aus dem Verkehrsministerium ist zu hören, dass im Winter bei der Bahn niemand einen “Vollkaskoanspruch“ habe. © dpa

Berlin - Die Deutsche Bahn hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach die von Verkehrsminister Ramsauer im Verkehrsausschuss des Bundestages geschönte Zahlen zum Winterchaos vorgelegt haben soll.

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Dass es sich dabei um Durchschnittswerte handele, die tageweise erheblich unterschritten oder überschritten wurden, sei weder von Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) noch der Deutschen Bahn bestritten oder anders dargestellt worden, teilte der Konzern am Freitag in Berlin mit. Die “Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (Freitagausgabe) hatte unter Berufung auf eine Statistik der DB Netz AG berichtet, dass in der Weihnachtswoche nur 30 Prozent der ICEs und ICs pünktlich ankamen.

Die interne “Information zur Betriebslage“ der DB-Netzleitzentrale weise nach, dass der Konzern und Ramsauer das Fahrplan-Desaster im Dezember massiv beschönigt hätten.

Vor Weihnachten nur 40,3 % der Züge pünktlich

In der Woche vom 13. bis 19. Dezember fuhren demnach nur 40,3 Prozent aller Fernzüge pünktlich, in der Woche darauf gar nur 29,8 Prozent. Im Winterbericht des Verkehrsministerium hieß es, dass die Pünktlichkeit im Fernverkehr im gesamten Dezember tageweise bei unter 70 Prozent lag. Die Deutsche Bahn verwies darauf, dass im Dezember “ deutlich über 95 Prozent aller 27.000 täglichen Zugfahrten im DB-Personenverkehr durchgeführt werden konnten“. Darüber hinaus habe für die Bahn die Anschlusssicherheit und die Gewährleistung geschlossener Reiseketten im Vordergrund gestanden, hieß es.

Um die Fahrgäste verlässlich an ihr Ziel zu bringen, seien bewusst Verspätungen bei der Abfahrt von Zügen in Kauf genommen worden. Ramsauer verteidigte am Freitag die Bahn angesichts der witterungsbedingten Ausfälle und Verspätungen gegen Vorwürfe der selbst organisierten Mangelwirtschaft und der Inkompetenz.

Die Bahn habe wegen des außergewöhnlichen Schneefalls unvorhersehbare Ersatzverkehrsleistungen für Flugverkehr und Straße übernehmen müssen, sagte er im Bundestag in Berlin. Das habe zu Belastungen geführt, die über weite Strecken von den Bahnmitarbeitern gut gemeistert worden sei. Denn eines müsse auch klar sein: Im Winter habe niemand einen “Vollkaskoanspruch“.

dapd

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