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Deutsche Autobauer wollen auf US-Markt angreifen

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“Wir werden uns vor allem auf einen Angriff im Kleinwagen- und Volumensegment konzentrieren“, betont der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, am Montag zum Auftakt der Autoshow in Detroit. © dpa

Detroit - Die deutschen Autobauer wollen die Schwäche ihrer US-Rivalen nutzen und sich ein größeres Stück vom nordamerikanischen Automarkt sichern. Lesen Sie, was die deutschen Firmen konkret planen:

Nach Einschätzung des Branchenverbandes VDA wird der größte Automarkt der Welt im laufenden Jahr um etwa 10 Prozent auf 11,4 Millionen Wagen zulegen.

“Wir werden uns vor allem auf einen Angriff im Kleinwagen- und Volumensegment konzentrieren“, sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, am Montag zum Auftakt der Autoshow in Detroit. Zudem setzten die deutschen Autobauer alles daran, amerikanische Kunden von den Vorteilen ihrer verbrauchsarmen “Clean Diesel“ zu überzeugen.

Wissmann: US-Markt wieder im Aufwind

Der US-Markt sei nach einem herben Absatzeinbruch im Krisenjahr 2009 wieder im Aufwind. “Wir erwarten, dass der US-Markt im Jahr 2010 um rund 10 Prozent auf 11,4 Millionen Autos (Light Vehicles) zulegen wird“, sagte Wissmann. Die Prognose sei bewusst konservativ, da das Verbrauchervertrauen in den USA weiter auf wackligen Beinen stehe.

Die deutschen Hersteller sollten von dem Wachstum profitieren und mehr als 800 000 Autos in den USA absetzen, sagte Wissmann. 2009 verkauften sie dort 763 000 Wagen - nach rund 890 000 Fahrzeugen im Vorjahr. Der US-Markt brach im vergangenen Jahr um 21,2 Prozent auf 10,4 Millionen Autos ein, die deutschen Hersteller hätten sich besser geschlagen als die Konkurrenz. 11 Prozent der deutschen Auto-Exporte seien 2009 in die USA gegangen, wertmäßig entspreche dies einem Anteil von 13 Prozent. Jedes vierte deutsche Auto, das 2009 in den USA verkauft wurde, sei dem Kleinwagensegment zuzuordnen.

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“2009 war für den US-Markt wohl das schwierigste Jahr seit vielen Jahrzehnten“, betonte Wissmann. Obwohl die Finanzkrise den US-Markt stark gebeutelt habe, sehe der VDA aber mittel -und langfristig gute Perspektiven: “Die USA bleiben ein Autoland.“

Die deutsche Automobilindustrie habe sich zum Ziel gesetzt, ihren Marktanteil in Nordamerika weiter zu steigern: “Mittelfristig streben wir einen Marktanteil von 10 Prozent auf dem US-Markt an“, sagte Wissmann. “Je stärker wir hier produzieren, umso eher können wir hier konkurrieren.“ 2009 stieg der Anteil der Deutschen am US-Markt um 0,6 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent.

Schwäche von GM, Chrysler und Ford als Chance

Hoffnung schöpft der VDA vor allem aus der Schwäche der drei großen US-Autobauer General Motors (GM), Chrysler und Ford. “In den letzten 20 Jahren wurde hier in Detroit der Fehler gemacht, den Blick überwiegend auf das jeweilige Quartal zu richten“, sagte Wissmann. Die deutschen Hersteller hätten hingegen langfristig auf Technologien und Strategien gesetzt. Mit GM und Chrysler stünden gegenwärtig zwei der drei US-Autobauer schlecht da: “Sie leiden nicht nur unter ihren Produkten, sondern auch unter dem nachlassenden Absatz infolge der staatlichen Unterstützung.“ Es sei für amerikanische Verbraucher kein Gütesiegel, wenn der Staat mit Milliardenhilfen aushelfen müsse. “Das macht mich optimistisch für deutsche Hersteller.“

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Ähnliches gelte für den japanischen Branchenprimus Toyota, der 2009 nicht nur einen drastischen Absatzeinbruch in den USA erlitt, sondern durch Rückrufaktionen auch an Ansehen verloren habe.

Wissmann warb erneut für den verbrauchsarmen “Clean Diesel“, mit dem sich die US-Kunden trotz erster positiver Signale noch nicht ausreichend angefreundet hätten. “Gegenüber dem modernen Benziner ist der Diesel um rund 25 Prozent kraftstoffeffizienter“, sagte Wissmann. Dabei würden die Deutschen weder Hybrid noch andere Antriebe vernachlässigen: “Wir setzen auf alle Antriebsformen.“

dpa

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