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Diskussionsbedarf ist sehr groß

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Prüfender Blick: Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner auf der Grünen Woche.   Foto: dpa
Prüfender Blick: Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner auf der Grünen Woche. Foto: dpa

Berlin. Der Dioxinskandal war während der Eröffnung zur Grünen Woche wie zu erwarten ein großes Thema. Weder die Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner, noch Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit und Bauernpräsident Gerd Sonnleitner kamen am Donnertag um eine Stellungsnahme herum. Beim gestrigen Rundgang der Ministerin wurde nur noch die Qualität deutscher Produkte gelobt.

Der Fahrplan der Grünen Woche wird wegen des Dioxinskandals nicht geändert, sagt Wolfgang Rogall, Pressesprecher der Grünen Woche. „Das Thema wird zwar auf den Veranstaltungen zu Lebensmittelqualität- und sicherheit eine wichtige und zentrale Rolle spielen.“ Zusätzliche Veranstaltungen seien aber nicht geplant. Rogall glaubt, dass der Futtermittelskandal die weltgrößte Agrar- und Verbrauchermesse begleiten, aber nicht bestimmen wird.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat dennoch, um für die Fragen der Besucher gewappnet zu sein, das Personal am Stand aufgestockt. Zwischen den Informationsbroschüren über Baumschulen und Biomasse liegen jetzt auch solche über Dioxin in Lebensmitteln.

 Der Verband für Tiernahrung hat ebenfalls sein Angebot erweitert. „Wir bieten drei zusätzliche Gespräche zum Thema Futtermittel an. Der Informationsbedarf ist groß“, sagt die Pressereferentin Britte Noras. Dass Diskussionsbedarf besteht, zeigen auch die unterschiedlichen Ansichten der Landwirtschafts- und Ernährungsspitzenverbände zum Dioxinskandal.

Gerd Sonnleitner fordert die Politik auf: „Tun sie alles, damit es das letzte Mal ist, dass wir eine Grüne Woche zur Aufarbeitung von Lebensmittelskandalen brauchen.“ „Schwarze Schafe“ im System seien untragbar. Verbände wie Bioland und Nabu wehren sich gegen die Theorie der schwarzen Schafe. Sie sehen einen Systemfehler in der Landwirtschaft. Ilse Aigner bezog dazu noch keine Stellung. Sie kündigte aber an, „dass die Landwirtschaftliche Rentenbank vergünstigte Kredite für in Not geratene Bauern anbieten wird.“

In einem sind sich jedoch alle einig. Lebensmittel müssen sicher sein, und die Menschen sollten mehr Geld fürs Essen ausgeben.

Von Heike Wagner

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