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340.000 Firmenpleiten in neun Jahren

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Seit 2000 sind fünf Millionen Arbeitnehmer von Frimenpleiten betroffen. © dpa

Neuss - Rund fünf Millionen Arbeitnehmer in Deutschland wurden seit der Jahrtausendwende von der Insolvenz ihres Arbeitgebers getroffen.

Das sei etwa jeder fünfte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, berichtete die Wirtschaftsauskunftdatei Creditreform am Montag in Neuss. Durch Schließung oder Sanierung der Unternehmen sei ein großer Teil der Arbeitsplätze weggefallen.

Seit dem Jahr 2000 habe es rund 340 000 Firmenzusammenbrüche gegeben. Die Schäden für die Gläubiger beliefen sich auf insgesamt 250 Milliarden Euro. Zudem meldeten 600 000 Verbraucher Privatinsolvenz an. Größte Pleite des vergangenen Jahrzehnts war die Insolvenz des Essener Handels- und Touristikunternehmens Arcandor AG mit rund 52 000 Mitarbeitern.

In diesem Jahr gab es wegen der Wirtschaftskrise besonders viele Firmenzusammenbrüche. Neben dem Karstadt- Mutterkonzern Arcandor listet Creditreform acht weitere Insolvenzen mit jeweils mehr als 2000 Beschäftigten auf, darunter die Einzelhandelskette Woolworth (9300 Mitarbeiter), den Chiphersteller Qimonda (4600 Mitarbeiter) und den Autozulieferer Karmann (3400 Mitarbeiter). Im vergangenen Jahr hatte es drei Großinsolvenzen gegeben, an der Spitze der Briefzusteller PIN mit 11 500 Beschäftigten.

Für 2007 registrierte Creditreform mit dem Möbelhersteller Schieder (11 000 Beschäftigte) nur einen großen Fall. Ein Jahr mit zahlreichen spektakulären Firmenzusammenbrüchen war 2002. Damals mussten unter anderem der Baukonzern Philipp Holzmann (23 000 Beschäftigte), der Anlagenbauer Babcock Borsig (21 000 Beschäftigte), die Kirch Media Gruppe (10 000 Beschäftigte) und der Flugzeughersteller Fairchild Dornier (3600 Beschäftigte) in die Insolvenz.

Durch Gesetzesänderungen habe es in diesem Jahrzehnt eine Flut von Verbraucherinsolvenzen gegeben, berichtete Creditreform weiter. Knapp 600 000 Privatpersonen hätten seit dem Jahr 2000 eine Restschuldbefreiung beantragt. Allein in den vergangenen vier Jahren hätten jeweils 100 000 Personen einen solchen Antrag gestellt.

dpa

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