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500 Laib Brot über Nacht

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Raoul Obama-Fernandez ist im ersten Lehrjahr Auszubildender bei der Bäckerei Wilhelm in Waldkappel: Der 23-Jährige kommt eigentlich aus Madrid, seit vergangenem Sommer ist er in Deutschland.
Raoul Obama-Fernandez ist im ersten Lehrjahr Auszubildender bei der Bäckerei Wilhelm in Waldkappel: Der 23-Jährige kommt eigentlich aus Madrid, seit vergangenem Sommer ist er in Deutschland. © Salzmann

Raoul Obama-Fernandez kommt eigentlich aus Madrid. In der traditionellen Backstube der Bäckerei Wilhelm in Waldkappel wirkt er mit seiner extravaganten Frisur zwar exotisch, doch seine Arbeit verrichtet er gutgelaunt und geschickt.

Von der spanischen Metropole in die mitteldeutsche Kleinstadt hat den 23-Jährigen die Suche nach einem Ausbildungsplatz verschlagen. Mit über 30 jungen Spaniern ist er im vergangenen Sommer hierher gekommen, hat Praktika, unter anderem in der Waldkappler Bäckerei, absolviert und hat sich letztendlich für eine Ausbildung zum Bäcker in Waldkappel entschieden. Hier lernt er nun solides deutsches Bäckerhandwerk mit Tradition und Zukunft. 500 Laib Brot, über 3000 Brötchen und bis zu 20 große Blechkuchen werden jede Nacht in der Backstube der Bäckerei Wilhelm in Waldkappel gebacken.

Wenn das Gros der Bevölkerung sich gerade mal an den Frühstückstisch setzt und den Tag beginnt, neigt sich in der Bäckerei der Arbeitstag schon beinahe seinem Ende zu. Brot und Brötchen sind längst ausgeliefert, auf dem Programm für den Vormittag stehen noch Kuchen und Teilchen.

Arbeitsbeginn ist in der Bäckerei gegen 0.30 Uhr. Je nach Aufgabe kann es für manche auch erst zwischen 3 und 4 Uhr morgens losgehen. Für die Bäcker ist dann am Morgen zwischen 8 und 9 Uhr bereits Feierabend.

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Seit 80 Jahren besteht die Bäckerei Wilhelm, geführt wird sie heute in dritter Generation von den Brüdern Thomas und Volker Wilhelm, die den Betrieb 1994 vom Vater übernahmen.

Der Beruf des Bäckers hat eine mehr als solide Basis. „Wer zum Bäcker geht und dort Brot, Brötchen und Kuchen kauft, kann sich auf eine gleich bleibende Qualität verlassen“, sagt Bäckermeister Thomas Wilhelm. „Wir haben ganz traditionelle Rezepte. Aber wir probieren auch neue Dinge aus. Da muss man dann testen, ob sie von der Kundschaft gemocht und angenommen werden“, sagt Wilhelm.

Die Bäckerei beschäftigt in der Backstube neun Mitarbeiter, davon zwei Auszubildende, fünf Gesellen und einige Frauen für die sogenannte Hausfrauenbelegung – das heißt beispielsweise Kuchen mit Obst zu belegen oder Teilchen vorzubereiten. Weiter 20 Mitarbeiter sind im Verkauf.

Die Bäckerei führt zwei Verkaufsstellen in Waldkappel, eine in Hessisch Lichtenau sowie Filialen im Norma in Eschwege und im Neukauf in Großalmerode. Zudem fahren Bäckereiautos zirka täglich 100 Haltestellen im Umkreis von 30 Kilometern an. (salz)

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