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HGAA-Kauf: Ex-BayernLB-Chef weist Vorwürfe zurück

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Der Ex-Vorstandschef der BayernLB, Werner Schmidt, weist die Vorwürfe wegen eines überhöhten Kaufpreises der Hypo Alpe Adria zurück. © dpa

München - Im Debakel um die BayernLB hat Ex-Vorstandschef Werner Schmidt Vorwürfe wegen eines überhöhten Preises beim Kauf der österreichischen Bank Hypo Alpe Adria zurückgewiesen.

Zugleich verwies er in der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ auf die Verantwortung seiner ehemaligen Vorstandskollegen und Verwaltungsräte in der Landesbank, die den Kaufpreis billigten, gegen die aber nicht ermittelt wird. “An der Preisfindung für die Hypo Alpe Adria haben gut 100 Personen mitgerechnet“, betonte Schmidt über seinen Verteidiger.

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“Kein Vorstandsvorsitzender kauft im Alleingang eine Bank. Der gesamte Vorstand und der Verwaltungsrat treffen derartige Entscheidungen.“ Diese Gremien hätten den Kaufpreis von 1,6 Milliarden Euro gebilligt. “Der Verwaltungsrat hatte dem Vorstand der BayernLB ein Preislimit gesetzt. Ich war damals noch zufrieden, dass der Kaufpreis für die Hypo Alpe Adria unter diesem Limit geblieben ist.“ Im Verwaltungsrat der Landesbank saßen Vertreter der bayerischen Staatsregierung und der bayerischen Sparkassen. Der Fehlkauf der Hypo Alpe Adria (HGAA) hat die bayerischen Steuerzahler 3,7 Milliarden Euro gekostet.

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Es habe keine unlauteren Absprachen mit dem Investor Tilo Berlin gegeben, betonte Schmidt. Berlin, den Schmidt aus gemeinsamen Zeiten bei der Landesbank Baden-Württemberg kannte, hatte der BayernLB ein Paket von 25 Prozent und einer Aktie an der HGAA verkauft. Diese Anteile erwarb er wiederum teilweise mit Hilfe eines Kredits der BayernLB. “Dieser Kredit war höchst sinnvoll“, erklärte Schmidt. Berlin habe seine Finanzierung bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gesichert, es zeichnete sich aber eine Verzögerung des Geschäfts ab. Deshalb sei die BayernLB eingesprungen. “Es galt zu verhindern, dass ein anderer Kreditgeber Zugriff auf Anteile der Hypo Alpe Adria erhält.“

Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schmidt wegen des Verdachts der Untreue. Bei einer Razzia in seinen Privatanwesen und bei der BayernLB hatten die Ermittler im Herbst Unterlagen sichergestellt, die derzeit ausgewertet werden. In einem Untersuchungsausschuss im Landtag sollen frühere Bank-Manager voraussichtlich unter Eid aussagen, wie der Kauf der HGAA abgelaufen war.

dpa

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