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Junge (15) kritisiert „Hakenkreuz“-Ständer von KiK und fliegt - sagt er

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Von: Franziska Schwarz

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Die Kleiderständer des KiK-Textildiscounter sind umstritten - inzwischen seit mehr als zehn Jahren.
Die Kleiderständer des KiK-Textildiscounter sind umstritten - inzwischen seit mehr als zehn Jahren. © picture alliance / Jens Kalaene/ / Jens Kalaene

Ein Jugendlicher sieht in den Kleiderständern von KiK eine Swastika. Der Konzern will davon nichts wissen.

Die Kleiderständer des Textil-Discounters KiK sorgen wegen ihrer an ein Hakenkreuz erinnernden Form erneut für eine Debatte. Völlig geschmacklos und unsensibel finden die einen ihr Design. Andere wiegeln ab, hier werde einfach zu viel in ein harmloses Möbel hineininterpretiert. 

Wie der Tagesspiegel als erster berichtete, fand auch ein 15-Jähriger in einer KiK-Fialiale in Berlin jetzt: Die sehen aus wie eine Swastika, diese Kleiderständer. Er und seine Freunde hätten eine Mitarbeiterin des Ladens im Ring Center vergangene Woche darauf aufmerksam gemacht – die „Klage“ wurde abgeschmettert. „Nachdem sie die Jugendlichen anwies, sich besser zu informieren, wie ein Hakenkreuz aussehe, wurde den Jungen nach Widerspruch vom Sicherheitsdienst Hausverbot erteilt“, berichtet die Zeitung. KiK selbst verneine aber den Vorfall und bezeichne das Möbel als „platzsparend und unpolitisch“. 

KiK in Berlin: „Hakenkreuz“-Kleiderständer waren schon Thema bei Stefan Raab

Die zweideutige Form der KiK-Kleiderständer stößt allerdings vielen unangenehm auf. Das war schon so, als sie 2008 eingeführt wurden. Damals machte sie auch Stefan Raab zum Thema in seiner Sendung „TV Total“ (Pro Sieben). Und seither hat sich auch nicht viel daran geändert, wie dieser Tweet von vergangenem Sommer zeigt:

Doch der Textil-Discounter bleibt auch 2019 dabei: „Die Form unserer Kleiderständer hat für uns keinerlei politische Bedeutung, sondern ist einfach nur sehr praktisch“. Das habe der Konzern auf seinem Facebook-Profil mitgeteilt, schreibt der Tagesspiegel weiter. Mit Mitarbeitern aus mehr als 60 Nationen und Filialen in neun Ländern distanziere man sich von jeglicher Art der Fremdenfeindlichkeit, so KiK in dem Post.

KiK-Sprecherin zu Zeitung: „Haben kein Hausverbot erteilt“

Die Hannoversche Allgemeine lieferte unterdessen ein Update zu dem Vorfall. „Keine der Mitarbeiterinnen in der Kik-Filiale im Ring Center hat an dem Samstag ein Hausverbot verhängt“, zitiert sie eine Pressesprecherin. Allerdings sollen an dem Tag mehrere Jugendliche in verschiedenen Läden im Ring Center in Berlin Fußball gespielt haben und sollten das Gebäude daher verlassen. 

Während immer mehr beliebte Modeketten schließen müssen, plant der „Mode-Aldi“ 2019 in Deutschland 70 neue Filialen. Aber die „Hakenkreuz“-Kleiderständer sind nicht das einzige, was an KiK kontrovers diskutiert wird. Einem ARD-Fernsehbericht zufolge hat der Textil-Discounter über mehrere Jahre systematisch die persönlichen Vermögensverhältnisse seiner Mitarbeiter ausspioniert. Auch wegen seiner schlechten Arbeitsbedingungen in Bangladesch stand der Konzern oft unter Beschuss. Im Interview erklärte Chef Patrick Zahn, was sich seither verändert hat.

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