Das Bundeskartellamt bereitet nach eigenen Angaben mögliche Sanktionen gegen Facebook vor, sollte das Unternehmen das Sammeln von Daten ohne Widerspruchsmöglichkeit der Nutzer nicht einstellen.
Wie soll man nur mit Facebook umgehen? Es ist nicht irgendeine Plattform, sondern eine Datenkrake, die Millionen Menschen auf einzigartige Weise miteinander verbindet. Allesamt Nutzer, die reichlich Daten produzieren und dem US-Konzern Profile und Telefonnummern von sich und anderen frei Haus liefern.
Eine derart machtvolle und clevere Kommunikationsmaschine gab es noch nie. Das macht es so schwierig, gegen den Konzern vorzugehen: Stutzt man Facebook die Flügel, reduziert der Konzern womöglich das Angebot für die Nutzer. Schränkt man das Datensammeln ein, beschneidet man Facebooks wirtschaftliche Grundlage, denn die Rechnerkapazitäten kosten Milliarden. Diese werden mit Daten verdient.
Politiker, Behörden, Juristen: Was immer sie tun, Facebook-Nutzer werden es nicht danken, weil es ein Angriff auf ihr Fenster in die weite Welt ist. Bleiben jene, die sich von Facebook abgewendet haben, weil sie sich nicht kommerziell verwerten lassen wollen. All jene, die bei Facebook registriert sind, schützen vielleicht die eigene Identität ausreichend, aber nicht die ihrer Freunde und Bekannten. Deshalb ist es richtig, dass Behörden immer wieder alles versuchen, damit die Fenster in die weite Welt nicht noch weiter aufgehen.
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